Wenn mit Feuer und Flamme Filme gedreht werden,

wenn Umfragen in der Öffentlichkeit geführt werden,

wenn die Lehrer keine Hausaufgaben stellen,

wenn dem Internet mal wieder alles abverlangt wird,

wenn Schüler plötzlich Lehrer sind …

… dann ist es mal wieder soweit: Die alljährliche Projektarbeit der neunten Klassen hat begonnen.

Denn seit einigen Jahren ist es in dieser Jahrgangsstufe Pflicht, die Schüler ein Projekt erarbeiten und öffentlich, d. h. nicht nur innerhalb der eigenen Klasse, präsentieren zu lassen.

Und so machte sich die Klasse 9d unter Leitung von Frau Christiansen und Frau Hartwich-Beck in den Fächern Englisch und Deutsch dieses Jahr daran, einen Aktionstag im Rahmen des Titels „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ für die anderen Neuntklässler mit Inhalt zu füllen.

Groß war da anfangs die Skepsis und Aufregung – vor allem die Vorstellung, vor anderen Schülern aufzutreten, sorgte anfangs für blankes Entsetzen. Sobald sich die Schockstarre gelöst hatte, ging es dann aber doch eifrig ans Recherchieren, an das Vereinbaren von Interview-Terminen, die Konzeption von Präsentationen und das Layouten von PowerPoint-Folien oder Postern.

Letztlich erfolgreich wurden die typischen Hürden gemeistert, die da waren technische Schwierigkeiten (z. B. „Was tue ich, wenn ich daheim kein PowerPoint habe?“), Zusammenarbeit mit anderen (z. B. „Wie kommen wir an die nötigen Informationen, wenn jemand krank ist?“), wissenschaftliches Arbeiten (z. B. „Wie zitiere ich richtig?“), ansprechende Präsentation (z. B. „Wodurch wird ein Vortrag spannend?“).

Am 17.2.17, nach zwei Monaten Arbeit am Projekt, war es dann soweit: In mehreren Workshop-Runden trat die Klasse 9d vor ihre gleichaltrigen Mitschüler und hielt Vorträge zu den Themen „Rassismus in der Geschichte Deutschlands, Englands und der USA“, „Rassismus heute“, „Rassismus im Alltag“, „Nazi-Szene“ sowie „Homophobie und Gay Pride“. Dabei wurden beispielsweise Interviews mit Sicherheitspersonal in der ARE Bamberg und mit DéjàWü, einer „schwullesbischen Jugendgruppe“ aus Würzburg, vorgestellt. Herbert, das Skelett, („Ohne Haare, wie das bei Skinheads eben so ist!“, O-Ton der Gruppe) zeigte den Schülern, wie typische Kleidung eines Rechtsradikalen aussehen kann. Wir lernten, dass Drag Queens nicht etwa Frauen sein wollen, sondern sich als Künstler und den eigenen Körper als Leinwand verstehen, und bewunderten Martin Luther Kings Washingtoner Rede im Miniatur-Format. Diskutiert wurde auch die Frage „Bin ich rechts, wenn ich Freiwild höre?“.

Alles in allem ging ein aufregender Tag erfolgreich zu Ende. Wir hoffen, Denkanstöße geliefert zu haben für die zuhörenden Schüler, auf dass der 17.2. nicht nur als „schulfreier“ Tag in Erinnerung bleibt, sondern auch als Tag, der über die Präsentationsrunde hinaus wirkt.