Eine Vielzahl (oder „Vierzahl“? 😉) an Aktionen

– Rückblick des Schulentwicklungsteams –

Trotz des gezwungenermaßen verkürzten Schuljahres haben wir auch 2019/2020 nicht etwa alle Viere von uns gestreckt, sondern im Gegensatz dazu insgesamt vier Schwerpunktthemen bearbeitet:

1. Zielvereinbarungen und interne Evaluation:

Zunächst war es uns ein Anliegen, einmal mehr eine Zwischenbilanz zu ziehen und zu kontrollieren, inwiefern wir unsere nach der letzten externen Evaluation gesetzten Ziele bereits erreicht haben. Hier gilt:

  • Bereits im zweiten Jahr führen wir statt eines zweiten Elternsprechabends Lernentwicklungsgespräche mit einzelnen Schülern durch, welche Leistungsprobleme oder Schwierigkeiten im sozialen Miteinander haben.
  • Wie vorgesehen, ist eine Vorlage für einen Lernplan im Hausaufgabenheft enthalten, um Schülern eine strukturierte Herangehensweise bei der Vorbereitung auf eine Schulaufgabe zu ermöglichen.
  • Die Eltern werden mit Hilfe des Hausaufgabenhefts über vergessene Hausaufgaben ihrer Kinder informiert.
  • Jeder Schüler verfügt über eine Lektüre, welche der Leseförderung dient und in der wöchentlichen Lesestunde zum Einsatz kommt sowie ggf. in Vertretungsstunden.

Man könnte also sagen: Vier gewinnt! Allerdings gibt es auch noch Ziele, die wir bislang nicht vollständig erreicht haben – was aber in Anbetracht der Tatsache, dass es erst „Halbzeit“ im Evaluationsturnus ist, durchaus in Ordnung ist:

  • Eine geplante Verstärkung des fächerübergreifenden Arbeitens wurde bislang nicht erreicht. Hier sind wir uns noch unschlüssig, wie am besten vorzugehen ist.
  • Ein Projektvormittag zu grundlegenden Präsentationstechniken für die fünften Klassen fehlt noch, ist aber vom Medienteam bereits geplant.
  • Die Digitalisierungsziele wurden noch nicht vollständig umgesetzt, doch nach der Neuausstattung der IT-Säle sollen nach Ostern W-LAN-Hotspots eingerichtet werden und auch Computer in den Fachräumen ersetzt werden. Zehn privat von Lehrkräften organisierte Laptops stehen für die Recherche zur Verfügung – wie diese genutzt werden, ob z. B. als Lerninsel an bestimmten Orten im Schulhaus oder über ein Ausleihsystem durch Lehrkräfte in ihrem Unterricht, entscheidet die Schulleitung in Kürze. Leider wurde der mehrfach geäußerte Wunsch nach einem Wartungsvertrag bislang vom Landratsamt abgelehnt, sodass die technische Wartung aller angeschafften Geräte auch weiterhin zusätzlich zu seinem eigentlichen Aufgabengebiet – der pädagogisch-didaktischen Nutzung von digitalen Medien – dem Systembetreuer obliegt.

Bereits zum zweiten Mal wird an der Wallburg-Realschule im Sinne eines systematischen Schulentwicklungsprozesses eine interne Evaluation stattfinden, die den Stand der Zielvereinbarungen, aber auch die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sowie die Zufriedenheit aller Mitglieder der Schulfamilie erheben soll. Eigentlich war diese für das dritte Quartal des Schuljahres angedacht, wurde aber aufgrund der Umstände gezwungenermaßen auf 2020/2021 verschoben. Aber auch diesbezüglich setzten wir uns auf unsere vier Buchstaben und trafen folgende Beschlüsse:

  • Es sollen wieder Schüler und Schülerinnen ebenso befragt werden wie die Eltern und Lehrkräfte.
  • Wir werden erneut das Online-Fragebogen-Werkzeug des ISB (= Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) nutzen, da es bei geschlossenen Fragen eine automatische Auswertung bietet, was den Vorteil aufweist, dass eine große Zahl von Personen befragt werden kann – und dies ist wiederum der Aussagekraft der Ergebnisse dienlich.
  • Die Verwendung dieser ISB-Plattform erfolgt jedoch bei gleichzeitiger, deutlicher inhaltlicher Veränderung der Fragen, da das ISB die alten Fragebögen der (zwischenzeitlich aktualisierten) Externen Evaluation verwendet, welche sehr lehrer- sowie unterrichtsorientiert sind. Uns ist aber beispielsweise auch wichtig, die Mediennutzung der Schülerinnen und Schüler zu erfassen.
  • Der Umfang des Fragebogens soll im Vergleich zu den Vorlagen des ISBs reduziert werden, da davon auszugehen ist, dass ein überschaubarer Fragebogen die Teilnahmequote steigert. Natürlich ist dies eine Gratwanderung, da gleichzeitig sichergestellt werden muss, dass die Aussagekraft des Fragebogens erhalten bleibt.

2. Lernentwicklungsgespräche:

Der zweite große Aspekt, dem wir uns widmeten, war die Weiterentwicklung der im Rahmen unserer Zielvereinbarungen eingeführten Lernentwicklungsgespräche:

  • Wir überarbeiteten dazu in fachspezifischen Untergruppen die Fragebögen, ersetzten teilweise Fragen oder verschoben sie in andere Kategorien.
  • Angeregt wurde, am Elternsprechabend Info-Tische mit Übungsmaterial zu den Hauptfächern aufzubauen, die von den Lehrkräften ohne Klassenleitung betreut werden. Dies erfolgte am Elternsprechabend dann auch.
  • Eine Evaluation der Lernentwicklungsgespräche durch Lehrkräfte, Eltern und Schüler war vorgesehen, die nun aber leider wegen der schulischen Zwangspause ebenfalls auf das kommende Schuljahr verschoben werden musste.

3. Methodencurriculum:

Zunächst beschlossen wir eine Reduktion auf drei Methoden pro Jahrgangsstufe, welche fächerübergreifend wiederholt verwendet werden sollen, da bei einer Schülerbefragung im Juli festgestellt wurde, dass die Antworten, ob eine Methode behandelt worden war, weit auseinandergingen. Ferner wurden diese ausgewählten Methoden als Gedächtnisstütze für Schüler wie Lehrkräfte auf DIN-A3-großen Postern visualisiert und im Klassenzimmer ausgehängt. Ab dem nächsten Schuljahr sollen sie als kleines Portfolio außerdem in unser Hausaufgabenheft aufgenommen werden. Die Einleger in den Klassentagebüchern, auf denen die Lehrkräfte die Behandlung der Methoden abzeichnen, wurden ebenfalls aktualisiert. Wir einigten uns dabei auf:

5. Klasse:

  • 5-Schritt-Lesemethode
  • Mind-Map
  • Think-Pair-Share

6. Klasse:

  • Präsentieren
  • Tandemverfahren
  • Info-Plakat gestalten / Visualisierung

7. Klasse:

  • Arbeit mit authentischen Quellen
  • Gallery Walk
  • Online-Recherche

4. Wertecurriculum:

Schließlich beschlossen wir noch, die von uns gewählten Werte und Tugenden in unseren eigenen schulischen vier Wänden sichtbar zu machen, indem wir einzelne Schlagworte auf Banner drucken lassen und diese jeweils passend zu den dort befindlichen Klassenzimmern aufhängen wollen. Einige Testbanner wurden bereits entworfen, gedruckt und zwischenzeitlich aufgehängt.

So geht trotz der Verkürzung des Schuljahres ein weiteres ereignisreiches Jahr für unser Schulentwicklungsteam zu Ende, das zwar wieder mit viel Arbeit verbunden war, welche wir jedoch dank der Teamarbeit und der Unterstützung weiter Teile des Kollegiums gut schultern konnten, sodass wir – um bei den „Vierer-Metaphern“ zu bleiben, nicht auf allen Vieren gen Sommerferien robben oder im Quadrat springen mussten. 😉 Wir danken allen Mitgliedern des Teams für ihr Engagement, ihre kreativen Ideen, ihre Diskussionsbereitschaft sowie allen aufgeschlossenen Kollegen für ihre Kooperation und Offenheit!

– Susanne Müller und Kirsten Christiansen