Seit vielen Jahren beteiligen wir uns am Briefmarathon von Amnesty International, bei der Menschen weltweit hunderttausende Briefe an die Regierungen von verschiedensten Ländern schicken, um die Freilassung von politischen Gefangenen zu verlangen. Oft geht es neben dem Kampf gegen diktatorische Strukturen auch um Frauenrechte oder Umweltschutz.

Am meisten bewegte unsere Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a, 7c, 8a, 8b, 8c, 9a, 9b, 9c sowie 10b und 10d, welche sich an der Aktion beteiligten, das Schicksal des Studenten Oqba Hashad aus Ägypten. Er wurde entführt und gefoltert, unter anderem mit Elektroschocks an seinen Genitalien. Er wurde inhaftiert, weil sein Bruder für Menschenrechte kämpft. Außerdem wird ihm die Beinprothese verwehrt, die er benötigt. 93 Appellbriefe an die ägyptische Regierung wurden geschrieben, um seine Freilassung zu fordern, außerdem 23 Postkarten an ihn persönlich, um unsere Solidarität auszudrücken. Am zweithäufigsten setzten sich unserer Schüler und Schülerinnen für Joel Paredes aus Argentinien ein, der an friedlichen Protesten zu geforderten Verfassungsänderungen teilnahm und durch ein Polizeigeschoss mit 29 Jahren ein Auge verlor.

Insgesamt schrieben wir in diesem Jahr 686 Beschwerdebriefe an Regierungen und 165 Postkarten, die den Betroffenen Mut machen sollen. Dabei kam auch digitale Technik gewinnbringend zum Einsatz, denn die Schülerinnen und Schüler kamen selbst auf die Idee, ihre Botschaften mit Google Translator in die jeweilige Muttersprache des Opfers zu übersetzen und gaben sich viel Mühe damit, die teils völlig fremden Schriftzeichen zu Papier zu bekommen.

Wir danken allen Schülerinnen und Schülern sowie allen Lehrkräften für ihre Beteiligung! Denn: „Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sind weltweit so bedroht wie seit Jahrzehnten nicht mehr.“, so der jährliche Report von Amnesty International.

– Kirsten Christiansen