Unsere Patenkinder
Allgemeines:
Die Wallburg-Realschule unterstützt seit 2013 Kinder in verschiedenen Teilen der Welt und über mehrere gemeinnützige Vereine und Organisationen. Die notwendigen Gelder für unsere Patenschaften werden über die Beiträge unserer Schüler finanziert. Dafür zahlen alle Schülerinnen und Schüler zu Beginn eines jeden Jahres zwei Euro in einen Fond für soziale Zwecke ein.
Patenschaften ermöglichen Kindern aus armen Familien einen Schulbesuch, der ohne diese Hilfe nicht finanzierbar ist. Denn in armen Ländern können die geringen Staatsgelder keinen kostenfreien Schulbesuch wie bei uns in Deutschland anbieten. Vielmehr müssen die Eltern die notwendigen Gelder für den Schulbesuch selbst, die Materialien für den Unterricht, Schuluniformen und Essen (meist Ganztagesschulen) aufbringen. Da auch sonst soziale Absicherungen fehlen (Kranken-, Arbeitslosenversicherung usw.), reicht bei den niedrigen Löhnen das Familieneinkommen meist nur für die schlichte Ernährung und das Wohnen.
Damit sind viele arme Familien, die keine Unterstützung von außen bekommen, gezwungen ihre Kinder oft schon ab einen Alter von unter zehn Jahren arbeiten zu lassen. Ein regelmäßiger Schulbesuch und ein Abschluss ist aber Voraussetzung für eine gute Ausbildung und eine spätere Berufsausübung. Nur über diesen Weg können die Kinder von heute einen Ausweg aus der Armutsspirale finden, sich verwirklichen und ihren Eltern und Geschwistern in Notlagen helfen! Zudem hat sich in vielen Untersuchungen gezeigt, dass Bildung (v.a. für Mädchen) die Geburtenraten effektiv und nachhaltig senkt und somit weiniger Kinder pro Frau geboren werden, was sich wiederum sehr positiv auf das Bevölkerungswachstum auswirkt, das unseren gesamten Planeten belastet.
Für weitere Informationen zu den Patenschaften steht Ihnen Herr Pflaum gerne zur Verfügung. Sie können ihn bequem per email über diese Schulhomepage oder telefonisch über das Sekretariat erreichen.
Séne Soukenyo
Geboren: 28.09.2000 in Thies (Senegal)
Vater: Mactar Sene,
Mutter Ndeye Diabon Faye,
Soukeyno hat insgesamt fünf Geschwister (vier Brüder und eine Schwester) im Alter von 22 bis 30 Jahren.
Der Vater von Soukenyo ist 2009 verstorben. Die Mutter arbeitet als Frisöse und kann das Schulgeld und andere Kosten, die mit dem Schulbesuch einhergehen, nicht aufbringen.
Soukeyno besucht ein katholisches Collage der Diozöse Thies im Senegal. Sie schickt uns regelmäßig Briefe in französischer Sprache mit beigefügten Bilder und Zeugnissen. Sie hat im letzten Schuljahr die Abschlussklasse besucht, diese aber in zwei Fächern (Mathematik und Englisch) nicht ausreichend abschließen können. Daher drücken wir ihr die Daumen, dass sie im zweiten Anlauf, den sie sehr zu schätzen weiß, mehr Erfolg haben wird.
Betreut wird die Patenschaft von der katholischen Kirchenstiftung Dankenfeld. Das „Schulpatenprojekt Senegal“ wurde 1999 von Pfarrer Ewald Thoma ins Leben gerufen. In der Pfarrei betreut die Patenschaft Frau Cecilia Kager, die für nähere Auskünfte gerne zur Verfügung steht. Sowohl Herr Pfarrer Thoma, Frau Kager als auch unser Erzbischof Dr. Ludwig Schick besuchten regelmäßig die Partnerdiözese Thies und deren Schulen im Senegal, um sich u.A. mit Pascal Mbaye, Direktor für das Schulwesen im Bistum Thies und Lehrern der Schulen „vor Ort“ auszutauschen. Herr Mbaye erklärt: „Als katholische Kirche wollen wir nahe bei den Menschen sein. Weil der Staat sich nicht genügend um Bildung kümmert, errichten und fördern wir Schulen. Wir bemühen uns um gute Lehrer, intakte Schulgebäude und nicht zu große Klassen. Mit Erfolg!“
Jamer L. Romero
Geboren am 26. Dezember 2005 auf den Philippinen.
Vater: Prisco Romero, 39 Jahre
Mutter: Yolanda Lorito, 42 Jahre
Stiefschwester: Monica Lorito
Jamer ist mit seiner Familie vor ein paar Jahren aus der Provinz in die Hauptstadt Manila gezogen. Sie erhofften sich ein besseres Leben und Verdienstmöglichkeiten in der Stadt. Leider hat sich diese Hoffnung, wie bei vielen anderen Zuwanderern, noch nicht erfüllt. Jamers Vater konnte nur einen Job als Lieferfahrer mit einen Mindestlohn bekommen, der nicht ausreicht die Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie leben in einer kleinen Firmenwohnung auf engsten Raum zusammen. Somit bleibt ihnen nur die Hoffnung, dass die Kinder durch eine brauchbare Ausbildung bessere Berufsmöglichkeiten finden.
Jamer ist seit 2017 unser Patenkind. Er wird als vielseitig talentiert beschrieben. Er singt gerne, spielt Schlagzeug und spielt in der Tischtennismannschaft der Schule. Seine Betreuer in Manila bestätigen, dass Jamer sich viel Mühe in der Schule gibt und er somit gute Chancen hat einen erfolgreichen Schulabschluss zu erreichen.
Im Mai 2018 erhielten wir die gute Nachricht, dass Jamer die Elementary School (Grundschule Klasse 1 bis 6) erfolgreich absolviert hat und nun die Highschool besuchen wird. Damit ist er auf den besten Weg und wir wünschen ihm weiterhin den verdienten Erfolg.
Betreut wird diese Patenschaft vom gemeinnützigen Verein MABUHAY in Bamberg.
https://mabuhay-kinderhilfe.de/
Das Wort „mabuhay“ ist ein philippinischer Gruß und Wunsch. Er bedeutet soviel wie „Du sollst leben“. Der Name ist Programm und drückt aus, dass bedürftigen Kindern auf den Philippinen geholfen werden soll, ein besseres, menschenwürdigeres Leben führen zu können.
Anu Rasitha
Geboren: 07.12.2019, in Südindien (Bundesstaat Tamil Nadu)
Vater: unbekannt verzogen
Mutter: 2013 gestorben
Anu hat ein besonders trauriges Schicksal erleben müssen: Ihre Mutter wurde von ihrem Mann während der Hausbauphase verlassen. Sie blieb mit zwei Kindern einen halbfertigen Haus, ohne Geld und viel Schulden zurück. Als sie an dieser Situation verzweifelte, wollte sie sich und die Kinder vergiften. Die Mutter starb, aber die beiden Kinder, Anu und ihr ein Jahr älterer Bruder Thickrish Rasin überlebten knapp. Nachdem sie wieder einigermaßen genesen waren, nahm sie beide eine Tante auf. Diese hat jedoch selbst zwei Kinder und ihr Mann ist Fischer. Somit wäre ohne die Patenschaft kein Schulbesuch für Anu möglich gewesen.
Mit unserer Hilfe kann Anu jetzt regelmäßig eine Schule besuchen und hat eine Chance sich eine bessere Zukunft aufzubauen und vielleicht sogar ihrer hilfreichen Tante später einmal selbst zu unterstützen. Die Bilder dürften Zeugnis ihrer guten Entwicklung sein.
Die Patenschaft von Anu wird organisiert vom gemeinnützigen Verein „Zukunft für Menschen in Südindien“ kurz ZMS in Stegaurach:
ZMS hat neben den Kinderpatenschaften noch viele weiter Projekte im südlichsten Bundesstaat Indiens. Dazu gehören auch Senioren- und Krankenschwesterpatenschaften, Hausbauunterstützung, Hilfefonds für Notoperationen,usw.
Der Verein arbeitet vor Ort mit Pfarrar Jeremias zusammen, der fast jedes Jahr in Deutschland ist und in verschiedenen Pfarreien (z.B.: Gundelsheim) ausgeholfen hat. In Tamil Nadu nahe der Stadt Nagerkoil unterhält er ein katholisches Hilfswerk zusammen mit den örtlichen Pfarrern. Pfarrer Jeremias ist dort eine weitbekannte Anlaufstation für Menschen in Not. Dabei spielt die Glaubensrichtung keine Rolle.
Über ZMS verbindet uns auch unsere Schulpartnerschaft mit der St. Helenas Highschool.
Dazu in einem gesonderten Artikel weiter unten mehr…
Delphin Roger
Geboren: 03.05.2006 in Kandanvilai / Südindien, Bundesstaat Tamil Nadu
Vater: Thadeus, 2009 verstorben an einem Herzinfarkt
Mutter: Jeba Latha
Die Mutter arbeitet als Hilfskraft in einer Schule. Das Geld, das sie damit verdient reicht manchmal nicht für den allernötigsten Lebensunterhalt. Ohne eine Patenschaft müsste Delphin als Kind selbst mitarbeiten und könnte dann erst recht keine Schule besuchen. Damit ist Delphin leider ein klassischer Fall, der durch die schicksalshaften Umstände in die Kinderarbeit gedrängt werden würde und keine echten Zukunftsperspektiven hätte.
Unten sieht man Delphin als er zum ersten Mal ein Geschenk seiner „Pateneltern“ bei einem Besuch von ZMS-Mitgliedern in der Sozialstation von Pfarrar Jeremias bekommt.
Inzwischen (2019) besucht Delphin die siebte Klasse der Highschool und kann in 2022 seinen Abschluss schaffen, der ihm eine Ausbildung und zusammen mit seiner Mutter eine lebenswerte Zukunft beschehrt.
Die Patenschaft von Delphin und die unten folgende von Harshin haben eine bemerkenswerte Entstehungsgeschichte in unserer Schule. Denn diese beiden Patenschaften kamen durch Schulklassen zustande (7.Jahrgansstufe), die im Unterricht von den schlimmen Lebensverhältnissen in der indischen Kinderarbeit erfahren hatten. Kurz entschlossen legten sie für eine Kinderpatenschaft bei ZMS zusammen, die im Monat nur zehn Euro kostet.
Ein vergleichbares Schicksal, wie oben Delphin, musste auch der kleine Harshin erfahren:
Harshin
Geboren: 18.11.2019 in Ambaladakai / Südindien, Bundesstaat Tamil Nadu
Vater: Helinkumar, 2010 verstorben durch Selbstmord.
Mutter: geboren 1979, ohne Beruf
Auch hier bei Harshin kann die Mutter, die notdürftig von Verwandten unterstützt wird, den Lebensunterhalt und erst recht die Schulausbildung ihres Kindes nicht finanzieren. Ohne die Hilfe einer Patenschaft wäre wohl der einzige Ausweg das Betteln auf der Straße – für beide.
Ich selbst hatte die Gelegenheit Harshin und seine Mutter beim Patenkindertreffen auf der Reise des ZMS kennenzulernen. Ich kann an dieser Stelle nur andeutungsweise die große Dankbarkeit der Mutter an alle Schüler übermitteln, die geholfen haben, diesen Menschen eine hoffnungsvolle Perspektive für ihr weiteres Leben zu geben!
Harshin besucht jetzt seit 2015 die Grundschule, die er in diesem Jahr beenden müsste. Wir sind schon gespannt auf neue Nachrichten von ihm. Das letzte Bild, das wir von ihm erhalten haben, zeigt ihn mit seiner Mutter. Auch hier ist offensichtlich, welch gute Entwicklung seit Beginn der Patenschaft ermöglicht wurde.
In Zukunft
- werden die beiden Patenkinder Harshin und Delphin durch die ganze Schulfamilie getragen werden, da die „Patenklassen“ unsere Schule verlassen haben.
- werden wir die Aufrechterhaltung der Patenschaften sichern, damit aus diesen vom Schicksal gezeichneten Kindern erfolgreiche Erwachsene werden können!
Deshalb auch an dieser Stelle allen Schülerinnen und Schülern – zusammen mit ihren Eltern – ein ganz großes Danke für eure Unterstützung!