war das sicherlich nicht, was sich in der Woche rund um den Tag der Menschenrechte am 10.12.2016 in mehreren Klassen der Wallburg-Realschule abspielt. Denn auch in diesem Jahr beteiligten wir uns einmal mehr am Briefmarathon von Amnesty International, bei dem Menschen Briefe an Regierungen schreiben, um Menschenrechtsverletzungen anzuprangern.

Warum so etwas Altmodisches wie ein Brief? Es dauert doch lange, ihn zu schreiben, es kostet Geld, ihn zu senden, und überhaupt – ist das nicht Papierverschwendung? Weshalb also nicht eine schnelle SMS oder eine flotte Email? Tatsache ist, dass man einen Brief viel schlechter zurückweisen und ignorieren kann, vor allem, wenn tausende Briefe auf einmal eingehen! Und das geschieht tatsächlich: Im letzten Jahr beteiligten sich fast 300 Schulen an der Aktion und schrieben fast 50.000 Briefe. Jedes Jahr wählt Amnesty einige besondere Fälle aus, für die man sich einsetzen kann. In diesem Jahr waren der prominente Edward Snowden dabei, aber der Schwerpunkt lag auf dem Kampf gegen die Verstümmelung oder gar Tötung von Menschen mit Albinismus in Malawi. Unsere Schüler konnten es kaum fassen, dass dort Menschen Körperteile abgehakt werden, weil immer noch der Aberglaube vorherrscht, diese brächten Glück.

Und so ging in vielen Klassenzimmern die Post ab, als es darum ging, Appelle an den Präsidenten von Malawi zu schreiben. Angestachelt wurden die Schüler auch dadurch, dass der Briefmarathon jedes Jahr beeindruckende Erfolge erzielt: So wurden drei der sechs vorgestellten Personen im Jahr 2015 mittlerweile freigelassen. Wir hoffen sehr, dass sich diese Erfolgsbilanz auch im Jahr 2016 fortsetzt und danken allen Schülern und Kollegen für ihre Beteiligung!

Autoren: Kirsten Christiansen, Susanne Müller