…, so lautete eine der vielen Fragen, mit denen am 24.10.2017 Frau Schuhmann, Mitinhaberin des Familienunternehmens „Hetterich Bestattungen“, sowie die geprüfte Bestatterin Frau Kremer von unseren Neuntklässlern während des zum dritten Mal in Folge stattfindenden Projekttags „Tod und Bestattung“ konfrontiert wurden. Einmal mehr beeindruckten die beiden Damen sowohl die anwesenden Lehrkräfte als auch die Jugendlichen durch ihre offene, lockere Art, ihren beruflichen Alltag erlebbar zu machen, und durch ihre verschiedenen persönlichen Hintergründe, weshalb beide in dieser Branche tätig seien.

Während Petra Schuhmann durch den elterlichen Betrieb in Zeil von klein auf gemeinsam mit ihrem Bruder in diese Thematik hineingewachsen ist, entschied sich Tanja Kremer aus einer Vielzahl von persönlichen Schicksalsschlägen in jungen Jahren heraus für das Bestattungswesen. Für Frau Kremer stehe deshalb an oberster Stelle, trauernden Angehörigen einen schönen, individuellen Abschied von der verstorbenen Person zu ermöglichen, beispielsweise in den eigenen vier Wänden. Dazu gehöre für sie auch der wertschätzende Umgang mit dem Verstorbenen, was sie leider in der Vergangenheit bei einem plötzlich verschiedenen nahen Familienmitglied nicht erlebt hätte.

Nach diesen sehr berührenden Worten zur Vorstellung ihrer eigenen Person konnten die Neuntklässler beim Betrachten einer kleinen Filmsequenz das eben Gehörte etwas sacken lassen, ehe sie zunächst etwas zaghaft und schüchtern ihre Fragen an die beiden Damen richteten. Doch nachdem Frau Schuhmann und Frau Kremer Trends für trauernde Angehörige wie Mini-Gedenkurnen oder auch Fingerabdruckschmuck vorgestellt, das Auseinandernehmen von mitgebrachten Urnen demonstriert und in einem Katalog sehr moderne Sargmodelle mit Fotodruck präsentiert hatten, war der Bann gebrochen. So wurden persönliche Sterbe- und Trauererlebnisse mitgeteilt und ein breites Fragenspektrum abgedeckt, das die Bereiche „Berufsfeld“, „Bestattungsformen, Rechtliches, Praktisches“ sowie „Persönliches“ umfasste. Die Heranwachsenden löcherten die Referentinnen mit Fragen wie: Wie ergeht es Ihnen, wenn Sie ein Kind bestatten müssen? Wenn ein Trauerfall in Ihrer eigenen Familie ist, übernehmen Sie dann trotzdem selbst die Bestattung und sämtliche anderen Vorbereitungen? Welche Schulfächer und welcher Schulabschluss sind für eine Ausbildung zum Bestatter wichtig? Wie lange dauert eine Einäscherung? Was geschieht mit künstlichen Gelenken, Goldzähnen etc. dabei bzw. danach? Wie viele „Teile“ einer Leiche müssen vor Ort geborgen werden, wenn beispielsweise die Person von einem Zug erfasst worden ist? Was passiert mit einem Toten, der keine Angehörigen hat? Letztlich mussten die Lehrkräfte die lebhafte, äußerst interessante Fragerunde unterbrechen, um noch Zeit zu finden, den Leichenwagen nebst Inventar zu inspizieren. Dabei begutachteten die Neuntklässler einen Sarg inklusive Deckengarnitur sowie eine Leichentrage (Notfallsarg) und durften sich sogar einmal in den Holzsarg setzen/legen, was in diesem Schuljahr zum Erstaunen der Lehrkräfte ohne jegliche Berührungsängste von einzelnen Schülerinnen und Schülern „ausgetestet“ wurde.

An dieser Stelle ergeht ein Riesen-Dankeschön an Frau Schuhmann und Frau Kremer für ihren fesselnden Vortrag, der sich so gut mit dem in derselben Woche stattfindenden Berufswahlseminar verknüpfen ließ und zugleich auf Allerheiligen einstimmte. Die Fachschaft Religion/Ethik wie auch die Schüler würden sich sehr freuen, wenn auch in Zukunft dieses Projekt fortgeführt werden könnte.

Autor: Corinna Hartwich-Beck