Mit dem „M+E-Info-Truck“ will die Metall- und Elektroindustrie Bayerns über die vielfältigen Berufsmöglichkeiten ihrer Branche informieren und als Bindeglied zwischen Schule und Wirtschaft die Schüler für die Branche begeistern. In diesem riesigen Truck, der auch auf zwei Ebenen so hoch ist wie das zweistöckige Schulhaus, setzen auf der etwa 80 Quadratmeter großen Präsentationsfläche neueste Multimedia-Anwendungen und anschauliche Experimentierstationen neue Maßstäbe für moderne Berufsinformation.
Die Jugendlichen können auf der unteren Ebene unter Anleitung eine computergesteuerte CNS-Fräsmaschine programmieren und ein Werkstück selbst fertigen. Das taten sie auch, auch wenn es nur ein Türschild für die eigene Klasse war. An anderer Stelle beschäftigten sich andere Schüler mit der Bedienung eines Aufzuges oder wunderten sich dann an einer Präsentationsbank, wie viele verschiedene Anschlüsse und Stecker es doch im Elektrobereich gibt.
Eine „BerufeScout“ erklärte dann auf dem Touch-Monitor wichtige Inhalte zu den M+E-Berufen und zeigte das Ausbildungsangebot sowie freie Lehrstellen von Unternehmen in der Region auf. Auf einem 1,5 Quadratmeter großen Multitouchtable auf der 2. Ebene lief eine animierte 3D-Softwareanwednung und lud die Schüler gleichzeitig auf eine interaktive Entdeckungsreise durch ein virtuelles Unternehmen ein.
200 Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen wurden dabei von einem Beraterteam während ihres Besuches im Info-Truck begleitet. Sie wurden dabei noch unterstützt von Auszubildenden und einer Ausbildungsleiterin aus der Region, diesmal von der Firma UPONOR aus Haßfurt, die von ihrem Arbeitsalltag berichteten. Nicole Ehrhardt, Manager HR Apprenticeship, war mit vier Auszubildenden vor Ort, zwei Zerspannungsmechanikern, einem Industriemechaniker und einer Industriekauffrau und ging auch auf die 10 Berufsfelder ein, in denen im Betrieb ausgebildet werde. „Wir haben im Betrieb aktuell 35 Auszubildende und konnten auch die 15 neuen Ausbildungsplätze ab September gut besetzen.“
So erfuhren die Schüler von den Azubis viel aus der praktischen Arbeit eines Mechatronikers, eines Industriemechanikers oder auch einer Fachkraft für Lagelogistik oder als Kauffrau. Gleichzeitig bekamen sie aber auch schon einen Einblick in einen Betrieb aus der Region und es entwickelten sich Kontakte zu dem Unternehmen.
Die Schüler hörten viele Dinge aus der dualen Berufsausbildung, Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten und natürlich interessierte sie auch die Bezahlung. Das ging natürlich nicht ohne Werbung für diesen Berufszweig ab und hier konnte man darauf verweisen, dass die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie meist besser bezahlen als Unternehmen anderer Branchen.
Auch die Tipps für Mädchen und Frauen kamen zur Sprache, zumal der Anteil von Frauen in verantwortungsvollen Positionen stetig wache. Deswegen hätten M+E-Unternehmen viele Regelungen extra für Frauen eingeführt.
Marion Dirscherl, Lehrkraft für Wirtschaft und zuständig für die Berufsorientierung an der Wallburg-Realschule, hob die systematische Berufsorientierung an der Schule hervor, die zum Beispiel mit dem mehrtägigen Berufswahlseminar über viele Berufszweige informiere. Daneben gebe es Schnuppertage an der FOS oder der Fachhochschule. Aber auch Bewerbungstraining, Assessmencenter und eine eigene Potentialanalyse werde mit Berufsberatern wie Peter Stretz durchgeführt.
Nicht an jeder Schule gebe es aber das einwöchige Betriebspraktikum, weil es der Schule überlassen sei, ob man so etwas anbiete. „Aber an unserer Schule ist dieses einwöchige Praktikum in einem Betrieb eigentlich zu einer Pflichtveranstaltung geworden. Unsere Direktorin Manuela Küfner hielt dies von Anfang an für die Schüler im Hinblick auf die Berufswahl für ganz wichtig und deswegen werden die Schüler dazu auch eine Woche lang vom Unterricht freigestellt. Auch die Lehrer und Lehrerinnen begleiten die Schüler auf diesem Weg und suchen die Betriebe und damit die Schüler auf.“
So werde an der „Wallburg-Realschule“ alles unternommen, damit nach einer guten Berufsorientierung auch die richtige Berufswahl erfolgen kann. Marion Dirscherl bestätigte, dass man aus diesen einwöchigen Berufspraktikas eigentlich nur positive Rückmeldungen erfahre. Dazu komme natürlich, dass in der jetzigen wirtschaftlichen Situation fast alle Wünsche nach einem Ausbildungsplatz berücksichtigt werden können, auch wenn dies nicht immer mit dem ersten Wunschberuf möglich sei. Auf Seiten der Wirtschaft würde dabei aber immer mehr deutlich, dass Handwerksbetriebe dringend nach Auszubildenden suchten.
(gg)
Bild 1: An der CNC-gesteuerten Fräsmaschine durften die Schüler unter Anleitung selbst Werkstücke programmieren und fertigen.
Bild 2: Die Metall- und Elektrobranche zeigte sich auch den Mädchen gegenüber aufgeschlossen, die sich hier mit der Funktion eines Aufzuges sowie Elektroanschlüssen auseinandersetzten.
Bild 3: Viele Informationen konnten die Schüler aus diesem riesigen „Info-Truck“ erhalten und dabei manches auch ausprobieren.
Foto: Günther Geiling