Genau damit, nämlich – im wörtlichen Sinne verstanden – mit dem Entheddern von verknoteten Problemstellen, beschäftigten wir uns im Schuljahr 2015/16. Zwei Jahre nach unserer letzten externen Evaluation – einer Einschätzung der Stärken und Schwächen einer Schule durch Außenstehende – war es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und selbst einmal zu schauen, welche Stärken weiterhin gefördert und welche Schwächen ausgeglichen worden waren. Zu diesem Zweck führten wir in diesem Schuljahr eine interne Evaluation durch, die uns auch das ganze Jahr beschäftigte.

Dabei handelte es sich um eine echte Mammut-Aufgabe, sämtliche an einer Schule beteiligten Personengruppen in eine schriftliche Befragung einzubeziehen. So entschlossen wir uns, mit Hilfe des Onlineportals des Instituts für Bildungsqualität und -forschung (ISB) eine anonyme Befragung durchzuführen, wobei es erst einiger Bastelei bedurfte, den Fragebogen zu konzipieren und so anzulegen, wie wir uns dies vorstellten. Als diese Hürde genommen war, beschlossen wir, zunächst die Lehrkräfte zu befragen. Über das Jahr hinweg folgten dann die Umfragen unter den Eltern sowie unter den Schülern.

Glücklicherweise erfolgt die Auswertung automatisch durch das ISB, nur die Interpretation der Ergebnisse wird der Schule nicht abgenommen. Und so ließ sich redlich darüber diskutieren, ob beispielsweise ein Wert von 40% in der Kategorie „sehr zufrieden“ besser oder schlechter ist als 65% in der Kategorie „eher zufrieden“. Ganz so einfach, wie erhofft, gestaltete es sich also nicht, Schlüsse aus den Antwortmustern zu ziehen. Auch erfüllte sich unsere Hoffnung, die Ergebnisse der externen seien unmittelbar mit denen der internen Evaluation vergleichbar, nicht wirklich: Aufgrund der unterschiedlichen Teilnehmerzahl sowie der unterschiedlichen Rahmenbedingungen erschien uns die Reliabilität oder Wiederholbarkeit der Ergebnisse (eines der Gütekriterien, die bei Erhebungen erfüllt sein sollten) eher gering. Nichtsdestotrotz konnten wir wertvolle Erkenntnisse aus der internen Evaluation – nur für sich genommen – ziehen.

Am Ende des Schuljahres erfolgte abschließend eine Bündelung der wichtigsten Ergebnisse über die verschiedenen Personengruppen hinweg. Dabei stellten wir fest, dass unsere Stärken gemäß unseres Schulprofils klar im kulturellen Bereich sowie in der Werteerziehung gesehen werden, wir aber an Aspekten wie der Feedback-Kultur noch arbeiten können.

Diagnostik sollte aber nie einem Selbstzweck dienen, daher sollen diese Erkenntnisse im nächsten Schuljahr Eingang finden in das sogenannte Schulentwicklungsprogramm, in welchem sich jede Schule Ziele für ihre Weiterentwicklung setzen soll. Dann stellt sich für uns einmal mehr die Frage: Quo vadis, Elt-homines? 😉

Autoren: Susanne Müller und Kirsten Christiansen