Eine Vielzahl (oder „Vierzahl“? 😉) an Aktionen

– Rückblick des Schulentwicklungsteams –

Trotz des gezwungenermaßen verkürzten Schuljahres haben wir auch 2019/2020 nicht etwa alle Viere von uns gestreckt, sondern im Gegensatz dazu insgesamt vier Schwerpunktthemen bearbeitet:

1. Zielvereinbarungen und interne Evaluation:

Zunächst war es uns ein Anliegen, einmal mehr eine Zwischenbilanz zu ziehen und zu kontrollieren, inwiefern wir unsere nach der letzten externen Evaluation gesetzten Ziele bereits erreicht haben. Hier gilt:

  • Bereits im zweiten Jahr führen wir statt eines zweiten Elternsprechabends Lernentwicklungsgespräche mit einzelnen Schülern durch, welche Leistungsprobleme oder Schwierigkeiten im sozialen Miteinander haben.
  • Wie vorgesehen, ist eine Vorlage für einen Lernplan im Hausaufgabenheft enthalten, um Schülern eine strukturierte Herangehensweise bei der Vorbereitung auf eine Schulaufgabe zu ermöglichen.
  • Die Eltern werden mit Hilfe des Hausaufgabenhefts über vergessene Hausaufgaben ihrer Kinder informiert.
  • Jeder Schüler verfügt über eine Lektüre, welche der Leseförderung dient und in der wöchentlichen Lesestunde zum Einsatz kommt sowie ggf. in Vertretungsstunden.

Man könnte also sagen: Vier gewinnt! Allerdings gibt es auch noch Ziele, die wir bislang nicht vollständig erreicht haben – was aber in Anbetracht der Tatsache, dass es erst „Halbzeit“ im Evaluationsturnus ist, durchaus in Ordnung ist:

  • Eine geplante Verstärkung des fächerübergreifenden Arbeitens wurde bislang nicht erreicht. Hier sind wir uns noch unschlüssig, wie am besten vorzugehen ist.
  • Ein Projektvormittag zu grundlegenden Präsentationstechniken für die fünften Klassen fehlt noch, ist aber vom Medienteam bereits geplant.
  • Die Digitalisierungsziele wurden noch nicht vollständig umgesetzt, doch nach der Neuausstattung der IT-Säle sollen nach Ostern W-LAN-Hotspots eingerichtet werden und auch Computer in den Fachräumen ersetzt werden. Zehn privat von Lehrkräften organisierte Laptops stehen für die Recherche zur Verfügung – wie diese genutzt werden, ob z. B. als Lerninsel an bestimmten Orten im Schulhaus oder über ein Ausleihsystem durch Lehrkräfte in ihrem Unterricht, entscheidet die Schulleitung in Kürze. Leider wurde der mehrfach geäußerte Wunsch nach einem Wartungsvertrag bislang vom Landratsamt abgelehnt, sodass die technische Wartung aller angeschafften Geräte auch weiterhin zusätzlich zu seinem eigentlichen Aufgabengebiet – der pädagogisch-didaktischen Nutzung von digitalen Medien – dem Systembetreuer obliegt.

Bereits zum zweiten Mal wird an der Wallburg-Realschule im Sinne eines systematischen Schulentwicklungsprozesses eine interne Evaluation stattfinden, die den Stand der Zielvereinbarungen, aber auch die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sowie die Zufriedenheit aller Mitglieder der Schulfamilie erheben soll. Eigentlich war diese für das dritte Quartal des Schuljahres angedacht, wurde aber aufgrund der Umstände gezwungenermaßen auf 2020/2021 verschoben. Aber auch diesbezüglich setzten wir uns auf unsere vier Buchstaben und trafen folgende Beschlüsse:

  • Es sollen wieder Schüler und Schülerinnen ebenso befragt werden wie die Eltern und Lehrkräfte.
  • Wir werden erneut das Online-Fragebogen-Werkzeug des ISB (= Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) nutzen, da es bei geschlossenen Fragen eine automatische Auswertung bietet, was den Vorteil aufweist, dass eine große Zahl von Personen befragt werden kann – und dies ist wiederum der Aussagekraft der Ergebnisse dienlich.
  • Die Verwendung dieser ISB-Plattform erfolgt jedoch bei gleichzeitiger, deutlicher inhaltlicher Veränderung der Fragen, da das ISB die alten Fragebögen der (zwischenzeitlich aktualisierten) Externen Evaluation verwendet, welche sehr lehrer- sowie unterrichtsorientiert sind. Uns ist aber beispielsweise auch wichtig, die Mediennutzung der Schülerinnen und Schüler zu erfassen.
  • Der Umfang des Fragebogens soll im Vergleich zu den Vorlagen des ISBs reduziert werden, da davon auszugehen ist, dass ein überschaubarer Fragebogen die Teilnahmequote steigert. Natürlich ist dies eine Gratwanderung, da gleichzeitig sichergestellt werden muss, dass die Aussagekraft des Fragebogens erhalten bleibt.

2. Lernentwicklungsgespräche:

Der zweite große Aspekt, dem wir uns widmeten, war die Weiterentwicklung der im Rahmen unserer Zielvereinbarungen eingeführten Lernentwicklungsgespräche:

  • Wir überarbeiteten dazu in fachspezifischen Untergruppen die Fragebögen, ersetzten teilweise Fragen oder verschoben sie in andere Kategorien.
  • Angeregt wurde, am Elternsprechabend Info-Tische mit Übungsmaterial zu den Hauptfächern aufzubauen, die von den Lehrkräften ohne Klassenleitung betreut werden. Dies erfolgte am Elternsprechabend dann auch.
  • Eine Evaluation der Lernentwicklungsgespräche durch Lehrkräfte, Eltern und Schüler war vorgesehen, die nun aber leider wegen der schulischen Zwangspause ebenfalls auf das kommende Schuljahr verschoben werden musste.

3. Methodencurriculum:

Zunächst beschlossen wir eine Reduktion auf drei Methoden pro Jahrgangsstufe, welche fächerübergreifend wiederholt verwendet werden sollen, da bei einer Schülerbefragung im Juli festgestellt wurde, dass die Antworten, ob eine Methode behandelt worden war, weit auseinandergingen. Ferner wurden diese ausgewählten Methoden als Gedächtnisstütze für Schüler wie Lehrkräfte auf DIN-A3-großen Postern visualisiert und im Klassenzimmer ausgehängt. Ab dem nächsten Schuljahr sollen sie als kleines Portfolio außerdem in unser Hausaufgabenheft aufgenommen werden. Die Einleger in den Klassentagebüchern, auf denen die Lehrkräfte die Behandlung der Methoden abzeichnen, wurden ebenfalls aktualisiert. Wir einigten uns dabei auf:

5. Klasse:

  • 5-Schritt-Lesemethode
  • Mind-Map
  • Think-Pair-Share

6. Klasse:

  • Präsentieren
  • Tandemverfahren
  • Info-Plakat gestalten / Visualisierung

7. Klasse:

  • Arbeit mit authentischen Quellen
  • Gallery Walk
  • Online-Recherche

4. Wertecurriculum:

Schließlich beschlossen wir noch, die von uns gewählten Werte und Tugenden in unseren eigenen schulischen vier Wänden sichtbar zu machen, indem wir einzelne Schlagworte auf Banner drucken lassen und diese jeweils passend zu den dort befindlichen Klassenzimmern aufhängen wollen. Einige Testbanner wurden bereits entworfen, gedruckt und zwischenzeitlich aufgehängt.

So geht trotz der Verkürzung des Schuljahres ein weiteres ereignisreiches Jahr für unser Schulentwicklungsteam zu Ende, das zwar wieder mit viel Arbeit verbunden war, welche wir jedoch dank der Teamarbeit und der Unterstützung weiter Teile des Kollegiums gut schultern konnten, sodass wir – um bei den „Vierer-Metaphern“ zu bleiben, nicht auf allen Vieren gen Sommerferien robben oder im Quadrat springen mussten. 😉 Wir danken allen Mitgliedern des Teams für ihr Engagement, ihre kreativen Ideen, ihre Diskussionsbereitschaft sowie allen aufgeschlossenen Kollegen für ihre Kooperation und Offenheit!

– Susanne Müller und Kirsten Christiansen

Schulentwicklung Schuljahr 2018/19

Evaluation — Exzellenz — Ehrlichkeit — Einsatz

Das alles wären Wörter, mit denen wir unsere (e-lastige ;-)) Entwicklung und unser Engagement in diesem Schuljahr beschreiben könnten.

Kernthema war die externe Evaluation, welche alle fünf bis sechs Jahre an allen staatlichen Schulen durchgeführt wird. Dabei besuchen Lehrkräfte anderer Realschulen zusammen mit außenstehenden Personen wie Elternbeiräten oder Vertretern aus der Wirtschaft die Schule und bewerten mit Hilfe von Fragebögen, Interviews, Unterrichtsbesuchen und eines Schulportfolios die Qualität von Unterricht und Erziehung. 

Im Vorfeld war dafür die Erstellung des Portfolios nötig, wobei wir die Schulleitung unterstützten. Die emsige Arbeit machte sich jedoch bezahlt, da wir uns über ein sehr gutes Evaluationsergebnis freuen konnten. 

Danach ging es nicht weniger engagiert weiter, ist doch jede Schule angehalten, zeitnah nach der Evaluation Ziel-vereinbarungen zu treffen, die kurz-, mittel- oder langfristige Ziele der Schule festhalten. Es geht also darum, Stärken und Schwächen der Schule ebenso wie das Evaluationsergebnis ehrlich zu beleuchten und zu reflektieren.

Im Zuge mehrerer pädagogischer Konferenzen einigten wir uns darauf, folgende Themenbereiche in den nächsten Jahren zu bearbeiten:

• systematisches Monitoring

• Abgestimmtheit der kollegialen Arbeit

• individuelle Unterstützung

• Förderung selbstgesteuerten Lernens

• Förderung überfachlicher Kompetenzen

Damit jedoch nicht genug. Jedes Ziel muss exakt ausgearbeitet und formuliert werden, damit ganz konkret überprüfbar ist, ob das gesetzte Ziel zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt ist oder eben nicht.  Nun ging es also ans Eingemachte: Zu jedem Themenbereich wählten wir geeignete Maßnahmen und formulierten diese aus. Dabei war uns immer wichtig, einhellige Entscheidungen zu treffen, damit aus unseren ehrgeizigen Ideen keine Eintagsfliegen würden, sondern sie auch erwartungsgemäß umgesetzt werden würden.

Wir einigten uns auf folgende Ergebnisse:

• Um einheitliche Leistungs-anforderungen zu erlangen, schreiben jeweils mindestens zwei Klassen pro Jahrgangsstufe dieselben Schulaufgaben.

• In Jahrgangsstufenkonferenzen am Schuljahresanfang tauschen sich alle Kollegen über gemeinsame Themen im Lehrplan aus und ermöglichen so fächerübergreifende Projekte usw. 

• Statt eines allgemeinen zweiten Elternsprechtags werden mit gefährdeten Schülern und deren Eltern Lern-entwicklungsgespräche durchgeführt.

• In Vertretungsstunden erfolgt Leseförderung; dazu hält jede Klasse eine Lektüre im Klassenzimmer bereit.

• Eine Vorlage für ein Lerntagebuch wird in unser schuleigenes Hausaufgabenheft eingearbeitet. 

• Möglichkeiten zur digitalen Recherche sollen geprüft und geschaffen werden (z. B. durch etwaige Computerarbeitsplätze im Mehrzweckraum).

• Zusätzliche Seiten im Hausaufgabenheft für den raschen Elternkontakt sollen die Anzahl der wegen fehlender Hausaufgaben verhängten Nacharbeiten senken.

• Im Rahmen eines Projektvormittags erlernen unsere Fünftklässler grundlegende Präsentations-Techniken.

Ab dem nächsten Schuljahr möchten wir diese Vorsätze in die Tat umsetzen und erwarten gespannt die Ergebnisse!

Unser Elan war aber nicht auf die Evaluation beschränkt. Natürlich behielten wir auch unsere Entschlüsse aus den vorherigen Jahren im Auge, geht es doch in der Schulentwicklung nicht nur darum, Ziele zu setzen, sondern vor allem auch darum, sie wirklich zu erreichen und die Ergebnisse immer wieder zu überprüfen. 

In einer ersten Etappe entwickelten wir ein Wertecurriculum: Dieses besteht aus konkreten Unterrichtsstunden für den Einsatz in der Klassleiterstunde, die sich mit Erziehungsfragen beschäftigen, z. B. dem Erledigen der Hausaufgaben, dem Aufbau von Empathie, aber auch Eigenverantwortung. Mit der Erarbeitung dieser Unterrichtsentwürfe im Oktober 2017 gilt eine Maßnahme aus den letzten Jahren als erfolgreich erledigt.

Ergebnisoffen befassten wir uns ebenso innerhalb der Fachschaften mit der Weiterführung unseres Methodencurriculums, auch dies ist eine Maßnahme aus den vergangenen Jahren. So stehen für die Sechstklässler im nächsten Jahr pro Fach fünf Methoden bereit, welche im Unterricht behandelt werden — beispielsweise ein schnelles mündliches „Blitzlicht“-Feedback oder einminütige Kurzreferate im Englischunterricht.

Eifrig befassten wir uns außerdem mit einer neuen politischen Vorgabe, nämlich der Erstellung eines Medienkonzepts, welches jede Schule bis zum Ende des nächsten Jahres vollständig entwickelt haben muss. Darin enthalten sind Einsatzmöglichkeiten für Medien jeder — aber vorrangig digitaler — Art im Unterricht ebenso wie die benötigte Ausstattung der Schule hierfür und der Fort-bildungsbedarf, um die Technik sinnvoll nutzen zu können. Wir beschlossen, zu diesem Thema extra ein neues Team einzusetzen, das sich voll und ganz dem Umgang mit (neuen) Medien widmen soll. Dieses Gremium wird einen Entwurf für ein Medienkonzept erstellen.

Energisch bemühten wir uns auch um zwei weitere Maßnahmen aus dem letzten Schuljahr: Im Rahmen unseres Schulentwicklungsprogramms hatten wir uns auferlegt, die Pausen sinnvoller zu gestalten, indem einerseits monatlich Gemüse und Obst verkauft werden sollten, andererseits ein von der SMV organisiertes Schulradio jeweils freitags für gute Stimmung sorgen sollte. Erwartungsgemäß zeigten sich unsere Schüler jedoch wenig enthusiastisch über Tomate, Gurke und Co. Sie ereiferten sich darüber, dass ihnen an diesem Tag Schoko-Hörnchen und Wurst-Brötchen vorenthalten würden. So entschlossen wir uns, etwas Feinabstimmung zu leisten und einmalig einen kleinen Geldbetrag einzusammeln, wonach die mundgerechten Vitaminbomben dann einfach ausgegeben statt verkauft wurden. 

Exemplarisch lässt sich an der gesunden Pausenverpflegung aufzeigen, wie Schulentwicklung laufen soll: Es geht nicht darum, Luftschlösser zu bauen und Papier zu produzieren, das ja bekanntlich geduldig ist. Sinn und Zweck ist es, Ziele klar zu formulieren, in regelmäßigen Abständen immer wieder zu überprüfen und gegebenenfalls abzuwandeln, sodass sinnvolle Veränderungen greifen können. In diesem Sinne:

„Gehe Risiken ein: Wenn Du gewinnst, bist Du glücklich. Wenn Du verlierst, bist du weise.“ — Pierce Brosnan

– Kirsten Christiansen und Susanne Müller

Regionale Schulentwicklungstagung an der Wallburg-Realschule

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ – Laozi

Diesem Motto gemäß trafen sich neun umliegende Realschulen am 25.09.2017 nachmittags an der Wallburg-Realschule, um sich über ihren aktuellen Stand der Schulentwicklung (systematische Prozesse zur Verbesserung der Qualität von Schule und Unterricht) auszutauschen.

Durch den Nachmittag führten unsere schulansässigen Schulentwicklungsmoderatoren für die Realschulen in Unterfranken, StRinnen Susanne Müller und Kirsten Christiansen sowie ZwRSK Frank Cybulski. Nach einer Präsentation über den systematischen Ablauf von Qualitätssicherungsprozessen stellten die teilnehmenden Schulen jeweils ein besonders gelungenes Beispiel von Schulentwicklung vor. Rasch kam so ein angeregter Austausch zustande, der von den beteiligten Lehrkräften als sehr gewinnbringend angesehen wurde, wie die Vielzahl der interessierten Nachfragen deutlich machte. Abschließend wurden in der Runde Hindernisse im Schulentwicklungsprozess und natürlich mögliche Lösungen diskutiert. Mit neuen Ideen und Anregungen im Gepäck, von denen hoffentlich die eine oder andere Eingang in die eigene Schule finden wird, verabschiedeten sich die rund 20 Lehrkräfte am Ende der Veranstaltung.

Ein besonderer Dank geht an all die vielen Kollegen, die zu einem gelungenen Nachmittag beigetragen haben, sei es durch Vorträge oder durch die Organisation von Verpflegung usw.!

Autoren: Susanne Müller und Kirsten Christiansen

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„ARD, ZDF, C&A …

… BRD, DDR und USA“ sangen die Fantastischen Vier in ihrem Hit „MfG“, und unser Schulentwicklungsteam könnte diesem Lied, das sich diversen Akronymen widmet, eine weitere Strophe hinzufügen, befassten wir uns doch vorletztes Jahr mit KESCH (= einem Konzept zur Kooperation „Elternhaus-Schule“), letztes Jahr mit EVA (d. h. einer internen Evaluation, bei der gemessen werden sollte, wo wir stehen, was gut läuft und was verbesserungswürdig ist) und 2016/17 nun mit dem sogenannten SEP:

Jede Schule war dazu angehalten, bis Ende des Schuljahres ein Schulentwicklungsprogramm vorzulegen, das ihre Ziele und Leitlinien bündelt, die bis dato in verschiedenen Einzelpaketen (wie eben KESCH) vorlagen. Soweit klingt das nicht nach viel Arbeit und nach einem reinen Verwaltungsakt, doch sollte es auch darum gehen, neue Ziele zu setzen und anzupacken.

Spätestens jetzt wurde also jedem klar, dass Schulentwicklung nie abgeschlossen sein kann. Wir bemühen uns stets um systematische Qualitätsentwicklung, bei der auf die Erhebung des Ist-Zustands die Formulierung neuer Ziele folgt, danach die Ausarbeitung von Maßnahmen zur Zielerreichung und schließlich die Bewertung des Erfolgs, bevor der zirkuläre Kreislauf erneut beginnt und neue Ziele sowie Maßnahmen gesetzt werden.

Natürlich kann man Schulentwicklung auch kritisch sehen: Sie kostet viel Zeit, man muss sich von eingeschliffenen Gewohnheiten verabschieden und vielleicht wird nicht jedes Ziel erreichbar und nicht jede Maßnahme – rückblickend betrachtet – sinnvoll sein. Doch was wäre die Alternative? Eine Schule, die nicht auf Veränderungen der Gesellschaft und somit ihrer Schüler reagiert und denselben Unterricht macht wie vor Jahrzehnten? Dem könnte man den folgenden, zugegebenermaßen etwas flapsigen Spruch entgegenhalten: „Wenn jemand sagt, ‚Das haben wir immer schon so gemacht!‘, stehe auf und kratze mit einem Stein Höhlenzeichnungen an die Wand!“

Glücklicherweise tragen an unserer Schule viele Lehrkräfte den Schulentwicklungsprozess mit und bringen sich auch aktiv in ihn ein. Dies zeigte sich einmal mehr bei der Erarbeitung unserer neuen Ziele. Ausgehend von den Ergebnissen unserer internen Evaluation im letzten Jahr, sammelten wir bei einer Pädagogischen Konferenz Ideen zu den wichtigsten Resultaten, aus denen wir dann per Abstimmung eine Auswahl trafen:

Beibehalten möchten wir unseren Eckpfeiler „Werteerziehung“; auch dieser soll jedoch weiter ausgebaut und verfestigt werden. Ein „Sauberkeitsgong“ drei Minuten vor Unterrichtsende erinnert Schüler und Lehrkräfte daran, das Klassenzimmer ordentlich zu hinterlassen. Außerdem erstellt das Schulentwicklungsteam ein Werte-Curriculum mit Unterlagen, die für Klassleiterstunden, Vertretungen oder natürlich reguläre Unterrichtsstunden gesammelt und quasi „einsatzbereit“ präsentiert werden.

Auch Methoden, die verpflichtend in den verschiedenen Fächern behandelt werden sollen, werden in einem Methoden-Curriculum gebündelt, welches ab dem nächsten Schuljahr für die fünften Klassen gilt. Daneben beschlossen wir im Bereich „Methoden und Lernstrategien“, Schulaufgabenstoff grundsätzlich schriftlich anzukündigen. In diesem Zusammenhang entschieden wir uns für die Einführung eines Selbstreflexions-Bogens auf Stegreif- und Schulaufgaben, der die Schüler dabei unterstützen soll, über ihr Lernen nachzudenken und ihre Leistung selbst einzuschätzen.

Als drittes Ziel wählten Kollegium, Schülersprecher, Elternbeirat und Verbindungslehrkräfte, die Pausen zukünftig aufzuwerten, nämlich durch einen Ausbau des Schulradios freitags in der ersten Pause sowie durch einen Obst- und Gemüseverkauf am ersten Donnerstag im Monat – natürlich mit fair gehandelten und regionalen Waren.

Zu guter Letzt wird uns das Thema „Whiteboards“ auch in Zukunft noch beschäftigen. Fortbildungen zu digitalen Schulbüchern und Apps sollen den regelmäßigen Einsatz der Whiteboards im Unterricht sichern.

Ein weiteres arbeitsreiches Jahr geht so für unser Schulentwicklungsteam und unser Kollegium zu Ende, und auf ein ereignisreiches neues freuen wir uns – steht doch der neue Lehrplan bevor! So schließen wir unseren Rückblick mit dem Zitat eines „brandaktuellen“ Philosophen … was beweist, dass schon 400 vor Christus kräftezehrende Änderungen bewältigt werden mussten!

„Konzentriere nicht all Deine ganze Kraft auf das Bekämpfen des Alten, sondern darauf, das Neue zu formen.“ – Sokrates

Autorin: Kirsten Christiansen

Schul-ent-wicklung

Genau damit, nämlich – im wörtlichen Sinne verstanden – mit dem Entheddern von verknoteten Problemstellen, beschäftigten wir uns im Schuljahr 2015/16. Zwei Jahre nach unserer letzten externen Evaluation – einer Einschätzung der Stärken und Schwächen einer Schule durch Außenstehende – war es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und selbst einmal zu schauen, welche Stärken weiterhin gefördert und welche Schwächen ausgeglichen worden waren. Zu diesem Zweck führten wir in diesem Schuljahr eine interne Evaluation durch, die uns auch das ganze Jahr beschäftigte.

Dabei handelte es sich um eine echte Mammut-Aufgabe, sämtliche an einer Schule beteiligten Personengruppen in eine schriftliche Befragung einzubeziehen. So entschlossen wir uns, mit Hilfe des Onlineportals des Instituts für Bildungsqualität und -forschung (ISB) eine anonyme Befragung durchzuführen, wobei es erst einiger Bastelei bedurfte, den Fragebogen zu konzipieren und so anzulegen, wie wir uns dies vorstellten. Als diese Hürde genommen war, beschlossen wir, zunächst die Lehrkräfte zu befragen. Über das Jahr hinweg folgten dann die Umfragen unter den Eltern sowie unter den Schülern.

Glücklicherweise erfolgt die Auswertung automatisch durch das ISB, nur die Interpretation der Ergebnisse wird der Schule nicht abgenommen. Und so ließ sich redlich darüber diskutieren, ob beispielsweise ein Wert von 40% in der Kategorie „sehr zufrieden“ besser oder schlechter ist als 65% in der Kategorie „eher zufrieden“. Ganz so einfach, wie erhofft, gestaltete es sich also nicht, Schlüsse aus den Antwortmustern zu ziehen. Auch erfüllte sich unsere Hoffnung, die Ergebnisse der externen seien unmittelbar mit denen der internen Evaluation vergleichbar, nicht wirklich: Aufgrund der unterschiedlichen Teilnehmerzahl sowie der unterschiedlichen Rahmenbedingungen erschien uns die Reliabilität oder Wiederholbarkeit der Ergebnisse (eines der Gütekriterien, die bei Erhebungen erfüllt sein sollten) eher gering. Nichtsdestotrotz konnten wir wertvolle Erkenntnisse aus der internen Evaluation – nur für sich genommen – ziehen.

Am Ende des Schuljahres erfolgte abschließend eine Bündelung der wichtigsten Ergebnisse über die verschiedenen Personengruppen hinweg. Dabei stellten wir fest, dass unsere Stärken gemäß unseres Schulprofils klar im kulturellen Bereich sowie in der Werteerziehung gesehen werden, wir aber an Aspekten wie der Feedback-Kultur noch arbeiten können.

Diagnostik sollte aber nie einem Selbstzweck dienen, daher sollen diese Erkenntnisse im nächsten Schuljahr Eingang finden in das sogenannte Schulentwicklungsprogramm, in welchem sich jede Schule Ziele für ihre Weiterentwicklung setzen soll. Dann stellt sich für uns einmal mehr die Frage: Quo vadis, Elt-homines? 😉

Autoren: Susanne Müller und Kirsten Christiansen

 

KESCHern nach Ideen

Abends, wenn sich die Sonne über Seen und Wiesen senkt und Stille einkehrt, saß auch in diesem Jahr wieder ein Grüppchen von Liebhabern im Silentiumraum der Wallburg-RS und wartete darauf, dass ihnen Ideen ins Netz gingen, wie sich Schule ein kleines bisschen effektiver gestalten ließe.

Dabei mussten sie bei der Themensuche in diesem Schuljahr nicht lange im Trüben fischen, denn von der Schulaufsicht war für dieses Jahr vorgesehen, ein Konzept zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule (KESCH) zu erarbeiten. Dieses fokussiert in den Bereichen Gemeinschaft, Kooperation, Kommunikation und Mitsprache Maßnahmen, wie die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus verbessert werden könnte. Natürlich sollte deshalb die Elternschaft in die Erstellung des Programms einbezogen werden. Also hieß es für uns: Butter bei die Fische!

Zunächst köderte das Schulentwicklungsteam Herrn Krämer vom Elternbeirat, dem es die Idee präsentierte und der diese innerhalb des Gremiums multiplizierte. Schließlich wurde durch den Elternbeirat unter allen Eltern eine schriftliche Umfrage durchgeführt, deren Antworten dankenswerterweise von Frau Krug „filetiert“ und ausgewertet wurden. Dabei war die Rückmeldung der Eltern zur Schule positiv. Außerdem entwickelten die Elternbeiräte ein eigenes Ziel, das in unser KESCH-Programm aufgenommen wurde (siehe unten).

Zeitgleich angelten sich im Rahmen einer Pädagogischen Konferenz Frau Plischke und das SE-Team das Kollegium und erarbeiteten mit ihm Themenvorschläge, die diesem für das KESCH-Konzept wichtig waren.

Die diversen Ideen, die sich in diesem Sammelbecken tummelten, brachte das Schulentwicklungsteam in vielen folgenden Sitzungen in eine schriftliche Form. Schließlich standen folgende KESCH-Ziele der Wallburg-Realschule fest:

  • Die Schülerfirma „RememberSchoolEveryday“ entwickelt ein individuelles schulinternes Hausaufgabenheft, durch das die Kooperation und die Kommunikation mit dem Elternhaus erleichtert werden soll.
  • Ferner soll der gute Informationsfluss beibehalten werden, welcher uns im Rahmen der Elternbefragung beim Thema „Kommunikation“ bescheinigt worden ist, z. B. durch die telefonische und elektronische Erreichbarkeit der Lehrkräfte, die Herausgabe von Elternbriefen und Infoblättern bzw. durch die Homepage.
  • Die Eltern werden sich in punkto Gemeinschaft auch weiterhin an Schulveranstaltungen beteiligen, sei es organisatorisch, kulinarisch o. Ä.
  • Außerdem wird sich der Elternbeirat nach der Neugestaltung der Aula mittels einer Vitrine dort präsentieren, um als Ansprechpartner für Eltern im Schulhaus unmittelbar präsent zu sein. Auch auf der Homepage sollen diese Informationen parat stehen.

Auch wenn das KESCH-Konzept der dickste Fisch war, den das Schulentwicklungsteam in diesem Schuljahr angegangen ist, so gab es doch noch einige kleinere:

  • Wir diskutierten und überarbeiteten den von Frau Frischholz verfassten ERASMUS-Antrag zu Lehrerfortbildungen auf europäischer Basis.
  • Wir kontrollierten den Fluss der Zielvereinbarungsmaßnahmen, die wir nach der letzten externen Evaluation getroffen hatten.
  • Vor dem Hintergrund der Werteerziehung stellten wir in diesem Schuljahr den Aspekt „Sauberkeit“ in den Mittelpunkt und gaben den Anstoß zu einem Sauberkeitswettbewerb, bei dem es sehr zur Freude unserer Schüler einen zusätzlichen Wandertag für das reinlichste Klassenzimmer zu gewinnen gab.

Wir waren also auch in unserem dritten Jahr des Bestehens an der WRS fleißig – und das ist kein Anglerlatein! 😉

 

Autoren: Susanne Müller und Kirsten Christiansen