Zivilcourage-Preis für Corinna Hartwich-Beck

Zivilcourage-Preis für Corinna Hartwich-Beck

Mit ihrem Projekt „Zivilcourage – vernetzt“ hat die Lehrerin der Wallburg-Realschule bei einem bayernweiten Wettbewerb den 3. Platz belegt.

Mit dem „Zivilcourage-Preis“ zeichnen die Münchner „Inner Wheel Clubs“ Lehrkräfte aus, die sich Zivilcourage zum Bildungsauftrag machen, Schüler zu zivilcouragierten Handeln ermutigen und dazu Projekte in ihren Klassen durchführen. Der Preis war mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Den dritten Preis mit einem Preisgeld von 1.000 Euro erhielt die Wallburg-Realschule Eltmann mit ihrer engagierten Lehrerin Corinna Hartwich-Beck für deren Projekt „Zivilcourage – vernetzt“.

„Inner Wheel“ ist die weltweit größte eigenständige Frauen-Service-Organisation mit zurzeit 3.900 Clubs und insgesamt 103.000 Menschen in 104 Ländern und allen fünf Kontinenten. Sie wurde 1924 gegründet und macht sich stark für Zivilcourage. Sechs Münchner „Inner Wheel Clubs“ hatten dieses Jahr erstmals einen Preis für Zivilcourage an Mittel- und Realschulen ausgelobt und damit rund 25.000 Lehrkräfte im Freistaat angesprochen.

Die Preisverleihung fand kürzlich in der Alten Rotationshalle des Pressehauses des „Münchner Merkur“ als Hybridveranstaltung statt. Aufgrund der coronabedingten Versammlungsbeschränkungen konnten nur die Preisträger, Laudatoren und Jurymitglieder sowie nationale und lokale Repräsentanten an der Veranstaltung teilnehmen. Zugleich wurde die Übergabe der Preise zeitgleich im Livestream übertragen.

Auch Manuela Küfner, Schulleiterin der Wallburg-Realschule, hätte gerne persönlich an der Veranstaltung teilgenommen, coronabedingt verfolgte sie die Preisverleihung allerdings nur online. „Ich bin sehr stolz, solch eine engagierte Lehrkraft an meiner Schule zu haben, die sich im Bereich Werte außerordentlich einbringt“, lobte Küfner Corinna Hartwich-Beck. Es sei zudem erfreulich, dass die „Inner Wheel Clubs“ solche Leistungen würdigen.

„Für die Münchner ‚Inner Wheelerinnen‘ ist Zivilcourage ein wichtiger Wert, um das Zusammenleben der Menschen in unserer Demokratie zu sichern. Deshalb machen sie sich stark für die Erziehung zur Zivilcourage in unseren Schulen“, betonte Jurymitglied Roswitha Wenzl. Die „Inner Wheel Clubs“ wissen laut Wenzl, dass es viele engagierte Lehrer gebe, die sich mit Herzblut und Engagement darum bemühen. Diese Pädagogen auch weiterhin zu motivieren und ihre Arbeit anzuerkennen, dem solle der Zivilcourage-Preis dienen.

In ihrem Grußwort erinnerte die Nationale Repräsentantin von „Inner Wheel“ Deutschland, Beatrix von Fassong. daran, dass die Organisation in den vergangenen Jahrzehnten einiges bewegt habe. „Immer unter dem Aspekt in dieser schnelllebigen Welt, wo Frauen und Männer bemüht sind, der Jugend Orientierung zu geben; wo die Gesellschaft aufgefordert ist, sich dem demografischen Wandel zu beugen; wo Werte drohen, ihre Wertigkeit zu verlieren, und wo Mut gefragt ist, mit Zivilcourage diese Werte zu verteidigen.“

Auch Kathrin Werner, Präsidentin des Distrikts 88, betonte in ihrer Würdigung, wie wichtig es sei, sich zu äußern und Charakter zu zeigen. „Zivilcourage ist für mich ein Bestandteil gesellschaftlichen Zusammenhalts. Gerade in Zeiten sozialer Medien, in denen es Tätern möglich ist, anonym zu bleiben, müssen wir Zivilcourage fördern.“

Lehrkräfte von 16 Schulen aus Bayern hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Von den vier Preisen für Zivilcourage, die in München verliehen wurden, gingen allein drei in die Region Unterfranken. Der ursprünglich mit 5.000 Euro dotierte Preis war aufgrund eines zusätzlich ausgelobten Sonderpreises auf 5.500 Euro erhöht worden. Den ersten Preis erhielten die Lehrkräfte Daniela Amrein und Bernhard Kraus von der Mädchenrealschule St. Josef Schwandorf, den zweiten Preis Philipp Difour und Katja Noack von der „Dalberg“-Mittelschule Aschaffenburg. Der Sonderpreis über 500 Euro ging an die Lehrerinnen Sonja Bayer, Julia Palmer und Maria Schmidtpott von der Staatlichen Realschule Bessenbach.

Die Laudatio für Corinna Hartwich-Beck und ihr Projekt „Zivilcourage – vernetzt“ an der Wallburg-Realschule hielt Elke Inckemann, Professorin für Grundschulpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie war sehr beeindruckt, „wie vielfältig die inner- und außerschulischen Aktivitäten dieser Schule zur Förderung von Respekt, Empathie, Selbstreflexion, Verantwortungsbewusstsein und Handlungskompetenzen sind“. Durch das langjährige Engagement der Lehrkräfte hätten die Schülerinnen und Schüler vielfältige Möglichkeiten, zivilcouragiertes Verhalten anzubahnen und zu zeigen.

In einer Videobotschaft meldete sich auch der Bayerische Staatsminister für Kultus und Unterricht Prof. Dr. Michael Piazolo zu Wort und würdigte die Preisträger. „Ob im Alltag oder in der Schule – Zivilcourage geht uns alle an! Deshalb danke ich ganz herzlich allen Lehrkräften, die sich in ihrem schulischen Umfeld für Werte wie Zivilcourage, Toleranz und Respekt einsetzen. Das vielfältige Engagement der ausgezeichneten Schulen ist ein toller Beweis dafür, dass die Werteerziehung an unseren Schulen gelingt.“

Autor: Günther Geiling

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Warum Zivilcourage so wichtig ist

Die mit dem Zivilcourage-Preis ausgezeichnete Corinna Hartwich-Beck spricht über ihr Projekt und die Arbeit mit den Jugendlichen

„Zivilcourage – vernetzt! Das ist nicht ein Projekt, sondern steht für eine Vielfalt an nahezu alljährlich stattfindenden Aktionen an der Wallburg-Realschule Eltmann. Corinna Hartwich-Beck unterrichtet dort die Fächer Deutsch und Evangelische Religionslehre. Außerdem übt sie seit vielen Jahren auch die Funktion der Verbindungslehrerin und der Leiterin des Sozialen Arbeitskreises aus. Mit diesem Engagement erreichte jetzt die Lehrerin den dritten Platz beim „Zivilcourage-Preis 2020“ der sechs Münchner „Inner Wheel Clubs“. Bei einer „Live-Schaltung“ nach München nahm sie die Auszeichnung entgegen. Wir fragten die Lehrerin, wieso ihr das Thema „Zivilcourage“ so wichtig ist und was den Erfolg dieser besonderen Preisverleihung bewirkt hat.

Frage: Sie haben im Gegensatz zu anderen Gruppen für den Wettbewerb nicht ein Projekt in den Vordergrund gerückt, sondern ein ganzes Netz von Aktivitäten an Ihrer Schule. Gibt es dafür auch ein Leitziel für Sie?

Corinna Hartwich-Beck: Gewisse Dinge wie Werte lassen sich nur durch wiederholte Auseinandersetzung mit diesen und dauerhaftes Vorleben manifestieren. Ich möchte die Jugendlichen fit für ihr späteres Leben machen gemäß dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“. Unsere Gesellschaft braucht weltoffene, hilfsbereite und engagierte junge Leute. In der Schule haben wir die Gelegenheit, die Heranwachsenden mit sozialem Engagement zu konfrontieren und sie anschließend selbstgestaltend tätig werden zu lassen.

Was heißt für Sie persönlich „Zivilcourage“?

Zivilcourage heißt für mich, Mut und Bereitschaft zu haben, sich für andere, aber auch gegen Ungerechtigkeit und Mobbing einzusetzen. Dies ist nicht nur gesellschaftlich wichtig, sondern auch für die eigene Persönlichkeitsbildung. Deswegen lebe ich diese Beherztheit unseren Schülern an der Wallburg-Realschule vor, indem ich ihnen Begegnungen und Situationen ermögliche, wo sie unmittelbar mit grundlegenden Werten wie Hilfsbereitschaft, Toleranz oder Gerechtigkeit, Respekt und Empathie in Berührung kommen, entsprechend dem Leitspruch der Musketiere „Einer für alle – alle für einen!“.

Worum geht es in Ihrem Projekt?

Die von mir betreuten Schülergruppen wie Schülermitverwaltung, der Soziale Arbeitskreis, das Courage- oder das Werte-Team kooperieren mit anderen Einrichtungen wie der Tafel, den Werkstätten der Lebenshilfe oder auch einer örtlichen Tagespflegeeinrichtung. Wir bieten auch peer to peer Workshops, um sich mit Rassismus, Homophobie, Cybermobbing und vielem anderen mehr auseinanderzusetzen und als Schulfamilie gemeinsame Werte zu leben.

Sicher ist es nicht einfach, die Schüler mit dem Thema „Umgang mit Vorbehalten“ zu konfrontieren und dabei vertrauensvoll über Tabuthemen zu sprechen. Wie gelingt Ihnen dies?

Zusätzlich zu unseren innerschulischen Projekten und Workshops organisiere ich in Absprache mit unseren Courage-Coachs auch externe Referenten, z. B. die Kolping-Roadshow aus Köln, die Spiel- und Mitmachaktionen sowie Methoden zur Aneignung von Hintergrundwissen über Flucht, Migration und Integration anbietet. Wir hatten auch schon die schwullesbische Jugendgruppe DéjàWü aus Würzburg zum Thema „Homosexualität“ zu Gast, welches in der Schule oftmals ein Tabuthema darstellt. Schließlich bereicherte „Klick & Kill“ von Bühnengold aus Berlin unseren „Werte-Tag 2019“ und stellte dabei Cybermobbing sowie negative Erfahrungen im Umgang mit sozialen Netzwerken in den Mittelpunkt.

Wie man in den Medien immer wieder mitbekommt, interagieren Schülergruppen wie die Schülermitverwaltung oder der Soziale Arbeitskreis mit Einrichtungen vor Ort. Wie muss man sich das vorstellen?

Immer an Weihnachten und zu Ostern organisieren die Schüler dabei Spendenaktionen für die Tafel. In unserer Schulküche führten wir schon Kochprojekte mit der Lebenshilfe durch. Fast monatlich planen wir zudem eine Veranstaltung mit den Senioren von St. Stephanus und dabei gehen sogar die Jungs völlig locker mit älteren Damen spazieren und halten charmant mit ihnen ein Pläuschchen oder es wird bei Kaffee und Kuchen gerätselt und gebastelt.

Was fasziniert oder überrascht Sie bei dieser außergewöhnlichen Arbeit mit den Schülern besonders?

Dass sich Schüler auch außerhalb des Unterrichts sozial engagieren. Da wachsen sogar sonst schüchterne oder introvertierte Schüler über sich hinaus, indem sie souverän Fünftklässler zu Rollenspielen motivieren oder junge Erwachsene der Lebenshilfe in der Schulküche beim Pizzabacken oder Obstsalatzubereitung unterstützen. Es macht mich dann so richtig stolz, zu beobachten, wie sie sich zu ganz tollen, empathischen jungen Erwachsenen entwickeln. Manche ergreifen später sogar einen Beruf im sozialen Bereich.

Wie empfinden Sie persönlich die Auszeichnung mit diesem besonderen Preis?

Ich freue mich natürlich riesig, aber allein kann man solche berührenden und wichtigen Aktionen nicht stemmen. Deswegen auch ein riesengroßes Dankeschön allen Schülern, die sich leidenschaftlich und mit großer Ausdauer in den verschiedenen Gruppen auf vielfältige Art und Weise einbringen. Mein Dank gilt ebenso unserer Schulleiterin Manuela Küfner für ihre Offenheit gegenüber solchen Projektideen. Großartig haben mich dabei auch meine Kolleginnen Maria Brasch (SMV und Courage-Team), Kirsten Christiansen (Produktion des Videos) und mein Kollege Werner Steger (Sozialere Arbeitskreis) unterstützt.

Das Gespräch führte Günther Geiling.

Aus „D!Box“ wird „Stahl aber Edel“ – die neue Schülerfirma im SJ 20/21 an der Wallburg-Realschule Eltmann

Aus „D!Box“ wird „Stahl aber Edel“ – die neue Schülerfirma im SJ 20/21 an der Wallburg-Realschule Eltmann

Ein 16-köpfiges Team ein Ziel: Nachhaltigkeit leben! 

Wir, als neue Schülerfirma der Wallburg-Realschule Eltmann, möchten unseren Beitrag dazu leisten und führen daher die Geschäftsidee unserer Vorgänger fort bzw. entwickeln diese weiter. 

Hierbei werden wir dankenswerterweise auch in diesem Schuljahr von der Firma Ceratonia aus Ebelsbach unterstützt. 

Unsere qualitativ hochwertigen und langlebigen Edelstahlprodukte (bspw. Boxen, Flaschen, Schlüsselanhänger, usw.) werden nach individuellem Wunsch graviert. 

Diese Individualität, die kurzen und daher schnellen Produktionswege, sowie das für die Umwelt und Gesundheit unbedenkliche Material machen unsere Produkte zum „Must Have“.

Wie ihr coronabedingt am schnellsten zu Eurem Wunschprodukt kommt, erfahrt Ihr immer aktuell über die Facebook Seite „Stahl Aber Edel Eltmann“, dem Instagram Profil „stahlaberedel“, der E-Mailadresse stahlaberedel@gmail.com oder natürlich persönlich über das „Stahl aber Edel“-Team. 

Jule Hömer, 9d – Pressesprecherin

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Abschlussshirts zum FAIRlieben!

Abschlussshirts zum FAIRlieben!

Rechtzeitig zu Beginn der 10. Klasse gelang es der Klasse 10b dank der Zusammenarbeit mit FUGAMO (unser fairer Schulkleidungslieferer…) unsere flauschigen Stanley&Stella-Pullis und T-Shirts in Empfang zu nehmen – und das im Gegensatz zu herkömmlichen Pullis mit gutem Gewissen. Denn um die Journalistinnen Sarah Kramer und Lara Keilbart vom „Tagesspiegel“ zu zitieren: „Wer für ein Kleidungsstück nur ein paar Euro ausgibt, muss sich über eines im Klaren sein: Faire Produktion ist bei günstigen Preisen nicht möglich.“

Herkömmliche Kleidung führt zu ökologischen und sozialen Katastrophen: So trocknete der Aralsee unter anderem aus, weil die Baumwollproduktion Unsummen an Wasser verschlingt. Etwa ein Viertel aller Insektenvernichtungsmittel kommen im Baumwollanbau zum Einsatz. Und obwohl der erste, oberste und wichtigste Artikel in unserem Grundgesetz lautet „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“, scheint das für Anhänger der sogenannten Fast-Fashion-Bewegung nicht für die Arbeiter zu gelten, die im Ausland ihre Kleidung herstellen. Denn diese Menschen in Indien, Bangladesch, China oder Myanmar verdienen oftmals nicht genug Geld, um überleben zu können; sie erhalten kein Krankengeld, keine Rente und können nicht in den Mutterschutz treten. Sie haben schlichtweg häufig nicht einmal einen Arbeitsvertrag und können so je nach Belieben gefeuert oder eingestellt werden. Gesundheitsschutz? Fehlanzeige. Vergitterte Fenster und abgeschlossene Türen machen die Flucht aus brennenden Textilfabriken unmöglich. Kleine Fusseln in der Luft führen zu Lungenkrankheiten, der Umgang mit den Chemikalien zum Färben von Kleidung zu Verätzungen, Krebs usw. Wir wollten auch nicht, dass unsere „Spaß-Shirts“ durch die Hände von Kindern gegangen sind, die arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen dürfen.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/arbeitsbedingungen-in-der-textilproduktion-eine-frage-des-preises/13494184.html