Am 14.6.2018 war es endlich soweit: Etwas verspätet, dafür aber mit tollen Preisen im Gepäck, ehrten wir die Gewinner des Gestaltungswettbewerbs, den das Fairtrade-Team rund um Ostern ausgelobt hatte. Nach einer Einstimmung mit dem neuen Revolverheld-Lied „Zimmer mit Blick“, nutzten Frau Müller und Frau Christiansen die Gunst der Stunde, als alle Klassen in der Aula versammelt waren, um einmal mehr herauszustellen, weshalb es sich (nicht nur) bei Schoko-Osternest lohnt, fair einzukaufen: 

Erstens ist in vielen Schokoladen Palmöl enthalten, welches nicht nur in Verdacht steht, gesundheitsschädlich zu sein, sondern wofür auch große Flächen Regenwaldes abgeholzt werden. Darunter leiden nicht nur die dort lebenden Orange-Utans, sondern letztlich auch wir Eltmanner, da der Regenwald – wie alle unsere Schüler aus dem Erkunde-Unterricht wissen sollten, auch Weltklima und Wasserkreislauf beeinflusst! Leider ist diese Regenwald-Abholzung im wahrsten Sinn des Wortes ein brandaktuelles Problem, hat Greenpeace doch erst im April 2018 Fotos davon veröffentlicht, wie eine Zulieferfirma von Nestlé, Mars, PepsiCo und Unilever (also den Unternehmen, die z. B. verbreitete Schokoriegel wie Snickers, Mars, Bounty und Co. produzieren, ebenso wie Lays Chips oder Magnum Eis) Wälder in Indonesien zerstörte, um dort Ölpalmen anbauen zu können.

Zweitens ist Kinderarbeit bei der Kakaoverarbeitung noch immer ein großes Problem, so z. B. in Ghana, wo es zwar Gesetzte dagegen gibt, welche aber wegen der Armut der Menschen kaum eingehalten werden – etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Muss es wirklich sein, dass wir in Kauf nehmen, dass junge Kinder mit scharfen Macheten hantieren oder schwere Säcke schleppen für ein Luxusprodukt, das eben kein Grundnahrungsmittel ist?

Drittens ist ferner die Ausbeutung der Arbeiter ein Riesenproblem: Arbeitsverträge gibt es oft nicht; Mutterschutz, Rente oder Krankengeld damit auch nicht. Wird eine Frau schwanger, verliert sie entweder den Job oder muss das Baby mit auf die (gefährliche) Arbeit nehmen. Ist man zu alt oder krank, um zu arbeiten, kann man nur hoffen, von der Familie mitversorgt zu werden – was wiederum zu Kinderarbeit führen kann.

Wir hoffen, dass durch unsere Ausführungen das schwierige Thema Schokolade allen Schülern wieder ins Bewusstsein gebracht wurde und freuten uns darüber, dass sich einige Schüler schon im Rahmen des Gestaltungswettbewerbs Gedanken über das Thema Fairtrade und Schokolade gemacht hatten. So war es uns möglich, viele Preisträger zu küren: 

1. Platz (Soulbottle, T-Shirt von Einstein & Newton, Naschpaket von El Puente): 

Jule H., 6b für ihr selbstgedrehtes Video zu fairen Schoko-Osterhasen 

2. Platz (T-Shirt von Einstein & Newton, Naschpaket von El Puente): 

Lea F. und Lia M., beide 7c, für ihren fairen Osterhasen bzw. den österlichen Fairtrade-Schriftzug

3. Platz (Kinogutschein, Naschpaket von El Puente): 

Emma H., 6c, und Florian K,, 7c, für ihr Riesen-Osterei bzw. für den lustigen Fairtrade-Hasen

 

Autorin: Kirsten Christiansen