Leider gehen wir oft sehr unüberlegt mit unseren Elektro-Geräten wie Handys, Laptops und Tablets um – zu verlockend ist z. B. das neue Gratis-Gerät, das bei vielen Handy-Tarifen alle zwei Jahre ohne Zusatzkosten gestellt wird. Weltweit produziert jeder Mensch durchschnittlich 7,3 kg Elektroschrott pro Jahr (laut Global E-Waste Monitor 2020), wir Deutschen sogar 20 kg jährlich!
Umso wichtiger ist es, Handys einem fachmännischen Recycling zuzuführen, damit möglichst viele Wertstoffe wiederverwendet werden können – denn durchschnittlich kauft sich jeder alle 18 Monate ein neues Handy und 105 Millionen Geräte liegen ungenutzt in Schubladen herum (laut NABU). Der Naturschutzbund bietet seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit Telefonica ein Verwertungssystem an, bei dem die Handys in Zusammenarbeit mit Werkstätten für Behinderte recycelt werden. Der NABU erhält dabei für jedes Handy einen Festpreis; im Jahr 2020 kamen so insgesamt 75.000 Euro zusammen! Dieser Erlös fließt immer in ein Naturschutzprojekt des NABU. War es bis 2019 die Wiederherstellung des natürlichen Flussbetts und Uferbereichs an der Havel, wird das Geld aktuell in den NABU-Insektenschutzfonds investiert, der Ackerflächen und Wiesen aufkauft und Ackerrandstreifen zu Blühstreifen umwandelt.
Wir freuen uns daher sehr darüber, dass unser Aufruf zur Althandy-Sammlung Anfang Juli auf so große Resonanz stieß: Wie im Taubenschlag kamen und gingen da Schüler*innen zur Sammelbox, große Tüten schleppend, aus denen sie die kompletten Elektronik-Bestände der Familie zauberten, von Tablets über Handys bis hin zu Kopfhörern.
– Susanne Müller und Kirsten Christiansen