Ein ganzes Jahrhundert in nur 3 Stunden

Ein ganzes Jahrhundert in nur 3 Stunden

Besuch im Museum Georg Schäfer

900 Gemälde, nur für uns – so schien es, als wir am Vormittag des 18. Juli den Kunstgeschichtsstoff der 9. Jahrgangsstufe an originalen Werken Revue passieren ließen. Denn außer uns war lange Zeit glücklicherweise niemand im Museum, sodass wir uns über all Räume hinweg verteilen und zu zeichnerischen Übungen am Boden ausbreiten konnten.

Doch der Reihe nach: Zunächst verbrachten wir nämlich die Zeit vor der Öffnung des Museums u.a. damit, uns zwei Gebäude in Schweinfurt näher anzusehen und zu analysieren. So begannen wir unsere Kunstgeschichte-Tour am Marktplatz und reisten dort gedanklich ins letzte Schuljahr zurück zur Renaissance. In dieser Zeit entstanden Handelsrouten und die daran gelegenen Städte entwickelten eine wohlhabende Bürgerschicht, die auch nach politischem Einfluss strebte. Das aufkommende Bürgertum führte daher zu einem großen Bauboom in Bezug auf Rathäuser als Zentren der lokalen Macht – so auch in Schweinfurt.

Danach stand mit dem Museumsgebäude ein Kontrast auf dem Programm, wie er deutlicher nicht sein konnte. Nach einem aus finanziellen Gründen verworfenen architektonischen Konzept des berühmten Mies van der Rohe, mit dem Georg Schäfer weitläufig verwandt war, gelang es endlich am Ende der 1990er Jahre, einen geeigneten und repräsentativen modernen Bau für die 900 Gemälde und 4000 Zeichnungen umfassende Sammlung zu errichten. Architekt Volker Staab, der auch das Neue Museum in Nürnberg erreichtet hat, führte ihn schließlich in schlichten Formen, aber mit eleganten Details und Materialien (Beton, Eiche, Marmor) aus. Die Fassade des quaderförmigen Museum ist geprägt von unterschiedlichen Rechtecken und wird aufgelockert durch die beiden Zugänge mit breiten Treppen und Portalen.

Nach einer kleinen Zeichenübung zum Aufwärmen zockten wir noch ein schnelles Kahoot zur Wiederholung des Kunstgeschichts-Stoff des Jahres. Pünktlich mit den ersten Klagen über schmerzende Füße und benötigte Toiletten erlöste uns das freundliche Personal und öffnete die große Eichentür. Innen angekommen erwartete uns ein repräsentativer Überblick über die Kunst des 19. Jahrhunderts. Georg Schäfer hatte das große Glück, gegen den Zeitgeschmack gesammelt zu haben. Dadurch gelang es ihm, viele berühmte Werke von internationalem Ruhm zu versammeln, darunter Gemälde von Caspar David Friedrich oder Carl Spitzweg.

Diese erkundeten die Schülerinnen und Schüler der 9b IIIb sowie 9d mit Hilfe einer digitalen Schnitzeljagd, die ihnen nicht nur Fachwissen abverlangte, sondern auch Meinungsfragen nach dem Lieblingsgemälde im Museum umfasste. Zeichenaufgaben und das Nachstellen von Gemälden mussten ebenfalls bewältigt werden, bevor nach 1,5 Stunden die erste Gruppe, Team „KMSL“ den „Bound“ erfolgreich gelöst hatte. Die meisten Punkte konnte jedoch Team „Die drei Musketiere“ verbuchen!

Tapfer ließen sich die Schülerinnen und Schüler in der letzten Stunde unseres Aufenthalts einmal mehr von ihrer begeisterten Lehrkraft durchs Museum schleppen und analysieren ein paar ausgewählte Bilder im Detail. Besonders hier zeigte sich einmal mehr der große Vorteil der Museumsbesuche: Den Farbauftrag auf der Leinwand sieht man nur am Original, nicht aber an einer Abbildung – ähnlich verhält es sich mit der Größe der Bilder. So waren die Schülerinnen und Schüler doch recht erstaunt, dass kleine Bilder in A4- oder A3-Größe von Carl Spitzweg solchen von Lovis Corinth gegenüber hängen, die mehrere Meter messen.

Mit rauchenden Köpfen machten wir uns schließlich wieder auf den Heimweg nach Eltmann, aber nicht ohne ein paar witzige Impressionen aus dem Museum im Gepäck:

Aufgabe: Stelle eine der Frisuren nach! Imitiere die Körperhaltung der Flora so exakt wie möglich!

Kunst in Schweinfurt

Aufgabe: Stelle eine der Frisuren nach!

Kunst in Schweinfurt

Aufgabe: diverse Zeichenübungen

Kunst in Schweinfurt Kunst in Schweinfurt

– Kirsten Christiansen

Kultusministerin Anna Stolz gratuliert den bayerischen Siegerinnen und Sieger zu ihren herausragenden Beiträgen.

Kultusministerin Anna Stolz gratuliert den bayerischen Siegerinnen und Sieger zu ihren herausragenden Beiträgen.

Wie sicher ist Europa? Dieser vielschichtigen Frage gingen zahlreiche Schülerinnen und Schüler in der 72. Auflage des Europäischen Wettbewerbs nach. Dabei spielten u.a. Themen wie Friedenssicherung, stabile Demokratie, Zivilcourage oder Sicherheit im Internet eine zentrale Rolle. Im festlichen Ambiente des Kuppelsaals der Staatskanzlei wurden nun vergangenen Samstag die bayerischen Bundessiegerinnen und -sieger des „Europäischen Wettbewerbs“ geehrt.

Kultusministerin Anna Stolz beglückwünschte die Preisträgerinnen und Preisträger zu ihren beachtlichen Erfolgen: „Die exzellenten Beiträge zur Sicherheit in Europa haben Symbolkraft und zeigen, was unsere Gesellschaft zusammenhält – Frieden, Freiheit und Verantwortung füreinander. Unsere jungen Menschen haben mit beeindruckender Kreativität und künstlerischer Ader Visionen entworfen, die uns Mut machen und Europa ein sicheres Fundament geben können. In ihren Kunstwerken/Werken, Gedichten und Songs spürt man: Die Zukunft Europas beginnt im Klassenzimmer.“

Bayerns Europaminister Eric Beißwenger: „Die Zukunft Europas liegt vor allem in den Händen der jungen Generation. Die EU ist wahrlich nicht perfekt. Aber sie ist dennoch eine absolute Erfolgsstory und das Beste, was wir haben. Nahezu 80 Jahre ohne Kriege hat es in der Geschichte Europas noch nie gegeben. Das ist vor allem das Verdienst der europäischen Einigung. Gerade in Zeiten, in denen der Nationalismus in einigen Ländern wieder stärker wird, ist es unglaublich wichtig und wertvoll, daran immer wieder zu erinnern. Die EU braucht das Engagement der Jugend, um die Begeisterung für das Projekt und die Idee Europa zu schüren und wach zu halten.“

Ministerialdirigentin Dr. Christine Modesto ,Leiterin der Realschulabteilung im Kultusministerium, vertrat das Staatsministerium für Unterricht und Kultus bei der Veranstaltung: „In jedem einzelnen Beitrag spürt man den Wunsch unserer Schülerinnen und Schüler, die Sicherheit in Europa, aber auch in ihrem privaten Umfeld zu stärken. Der Europäische Wettbewerb bietet ihnen eine wunderbare Bühne, sich mit aktuellen Themen unserer Zeit intensiv auseinanderzusetzen und zum Mitmachen anzuregen. Wichtig ist: Sicherheit ist nicht selbstverständlich und nur gemeinsam schaffen wir eine Basis dafür.“

Wir gratulieren unseren Bundessiegerinnen zu ihren herausragenden Leistungen:

Anna-Katharina K., 9d

Sofiia H., 9d