Die Provinz hat Potenzial!

Die Provinz hat Potenzial!

Die Provinz hat Potenzial!
– Kooperationsprojekt mit dem Verein provinz:potenzial –

Im Rahmen eines dreiteiligen Workshops mit den Architektur-Studierenden Max Pfaffelhuber und Luca Oszwald setzte sich die Klasse 8d kreativ mit dem verfallenen, wildromantischen Gelände des Schlosses in Ebelsbach auseinander. 

Max und Luca engagieren sich im Verein provinz:potenzial, welcher 2022 von Linus Krug – einem ehemaligen Schüler unserer Schule und jetzigen Master-Studenten der Architektur – gegründet wurde, um das wunderschöne Areal wiederzubeleben und der Bevölkerung zugänglich zu machen. 

Sie  befragten die Bürgerinnen und Bürger nach ihren Wünschen und konstruierten Modelle, wie die verschiedenen Gebäude genutzt werden könnten. Realität wurde schließlich ein neuer Holz-Pavillon, der seitdem Dreh- und Angelpunkt aller Aktionen vor Ort ist – sei es als Großküche für die Paella-Kochaktion oder als Werkstatthalle beim Bau eines Lehmofens im Frühjahr. Vorgesehen sind für 2024 neben dem Lehmofenbau ein Kino-Abend, eine Gesprächsrunde mit Expertinnen bzw. Experten … und natürlich die Kooperation mit dem Kunst-Zweig der Wallburg-Realschule!

Auch hier bewiesen Luca und Max, wie sehr ihnen das Gelände am Herzen liegt: Drei Doppelstunden lang machten sie sich mit der Klasse 8d zusammen Gedanken über Nutzungsmöglichkeiten des Geländes – und natürlich bliebt es nicht bei reinen „Luftschlössern“:

Als Einstieg brachten die beiden völlig unterschiedliche Fundstücke vom Gelände mit. Vom Abflussrohr bis zum zerbrochenen Ziegelstein war hier alles dabei. Die Schülerinnen und Schüler erhielten außerdem kleine Staffage-Figuren, sollten diese irgendwie mit dem Objekt in Verbindung bringen und das Fundstück dabei umdeuten. So wurde aus einem undefinierbaren Gegenstand aus Metall eine Aussichtsplattform oder aus dem Abflussrohr ein Tunnel, der einen Wasserlauf speist. In einem nächsten Schritt wurde das Arrangement fotografiert und ggf. digital oder analog ergänzt bzw. weiterbearbeitet. Außerdem erhielt es einen Titel, um die Verwendungsabsicht des Fundstücks zu verdeutlichen.

In der zweiten Sitzung ging es vom zweidimensionalen Design auf Papier wieder ins Räumliche, denn es galt nun, den Entwurf – oder eine neue Idee – mit Modelliermasse und mitgebrachten Materialien wie Holz, Draht, Styropor u. v. m. dreidimensional zu gestalten. 

Fertiggestellt wurden die Designs in der dritten Sitzung. Dabei ging es auch darum, möglichst vielfältige Nutzungsmöglichkeiten einzubeziehen und zu überlegen, aus welchem Material man das Objekt in der Realität wohl bauen könnte. 

Abschließend sollten die Gruppen ihre Modell und die dazugehörige Idee vorstellen, d. h. es ging darum, Überzeugungsarbeit zu leisten! Dafür drehten die Teams im Rahmen einer weiteren Doppelstunde ein kurzes Video, welches  außerdem Bezüge zum Schloss Ebelsbach deutlich machen sollte. 

Dank der hervorragenden Vorbereitung durch Max und Luca gingen die Schülerinnen und Schüler mit Feuereifer an die anspruchsvolle Aufgabe, sicher auch, weil das Projekt der Klasse ein sehr freies Arbeiten ermöglichte. So konnten sie nicht nur wählen, ob sie sich mit einem Partner oder in einer Kleingruppe an die Arbeit machen wollten, sondern auch (mehrfach), welches Idee sie weiterverfolgen wollten.

Nun hoffen wir auf eine Fortsetzung im Sommer oder Herbst – vielleicht kann ja einer der Entwürfe tatsächlich umgesetzt werden? Auf jeden Fall ist ein Besuch vor Ort angedacht, doch mehrere Ziele hat die Aktion auf jeden Fall bereits erreicht: Erstens, auch in der Schüler- bzw. Schülerinnen-Generation Bewusstsein zu schaffen, dass das Schlossgelände erhaltenswert und wertvoll für Ebelsbach ist und dass jeder Verfall einen tragischen Verlust für immer bedeutet. Zweitens, dem Thema Architektur auch praktisch im Kunstunterricht – im wörtlichen Sinne – mehr Raum zuzugestehen.  Und drittens, ein sehr freies kreatives Arbeiten zu erleben, in der viel mit freien Assoziationen und einer wiederholten Weiterentwicklung von Entwürfen gearbeitet wurde und spielerische Übergänge zwischen zwei- und dreidimensionalen Modellen geschaffen wurden.

Wir bedanken uns bei Max und Luca für die perfekte Vorbereitung sowie die sehr durchdachte Konzeption des Projekts und wünschen dem Verein weiterhin viel Erfolg – das tolle Schlossgelände hätte es verdient!

– Kirsten Christiansen

Kunst kommt von Können …

Kunst kommt von Können …

– Wandgestaltung in der Fußgänger-Passage der Stadt Eltmann –

heißt es oft und wenn man danach geht, dürfte es sich bei den beiden großflächigen Wandmalereien, die nun die Fußgänger-Passage im Zentrum Eltmanns zieren, wohl um Kunst handeln. Auf Anregung der Stadt Eltmann und Frau Müller-Förtsch vom Weltladen durfte die Klasse 10d nämlich Mitte Juli faire Motive an die Wand bringen – sozusagen handlungsorientierte Projektarbeit vom feinsten! Und ein langwieriges Unterfangen, wie sich bald herausstellte. Zunächst galt es nämlich, im Kunstunterricht Entwürfe zu entwickeln und auf Papier auszuarbeiten. Dabei waren die SchülerInnen weitgehend frei, nur sollte ein Bezug zum Thema fairer Handel auch für Außenstehende klar erkennbar sein. Viele tolle Motive entstanden so und machten uns die Auswahl schwer, aber letzten Endes fiel die Wahl auf die Ideen von Theresa S. und Jule P. Nach den Abschlussprüfungen – und, um die Situation weiter zu erschweren, auch noch an den Tagen nach dem Sander Weinfest – ging es daran, die Bilder an die Wand zu bringen. Obwohl die Prüfungen vorbei waren, drückte sich kaum einer, und so ging es in fast voller Besetzung am Montag, 11.07.2022 daran, die Motive auf originalgroße Papierschablonen zu übertragen. Hatte uns das bis 13 Uhr beschäftigt, mussten wir am Dienstag dann eine Nachmittagsschicht einlegen, um fertig zu werden. Aber zunächst machten wir uns daran, das Motiv mit Hilfe der Schablonen mit Bleistift zu übertragen, was vor allem bei dem kleineren Motiv mit grazilen Pflanzenranken durch die Vielzahl der Details ziemlich zeitintensiv und mühsam war. Doch vier Jahre Kunstzweig hatten ihre Spuren hinterlassen und so lösten die SchülerInnen das Problem schließlich durch spontane Freihand-Zeichnungen. Am späten Vormittag begannen wir endlich, die Pinsel zu schwingen, was glücklicherweise ohne größere Unfälle vonstattenging (die Kunstlehrerin hatte im Voraus durch den einen oder anderen Alptraum von umkippenden Farbeimern sowie von auf Leitern balancierenden und davon herunterfallenden SchülerInnen). Erschöpft aber voller Stolz konnten wir um 14:36 Uhr schließlich unsere Werke bewundern. Die 10d ist somit in diesem Schuljahr die einzige Klasse, die ihr soziales Projekt, das eigentlich üblich ist am Schuljahresende, trotz Corona durchziehen konnte – davon zeugt nicht zuletzt die Signatur, die sie anbringen durften. Ein großes Lob an all die vielen SchülerInnen, die fleißig und voller Elan unermüdlich mit angepackt haben (sogar die Familie wurde mit einbezogen, als nämlich Svenjas Oma uns mit leeren Joghurt-Bechern zum Mischen aushalf 😊)! Ihr habt das Eltmanner Zentrum durch Euren Einsatz definitiv aufgewertet und hinterlasst uns ganz nebenbei ein Andenken an Euch nach Eurer Verabschiedung! Vielen Dank dafür!

– Autorin: Kirsten Christiansen

Müllkunst

Müllkunst

Die Klassen 6b und 6d befassten sich im Kunstunterricht mit dem Thema Umweltverschmutzung und gestalteten dazu passend Müllkunst-Tierbilder im Stil von Adolfo Serra: Der Künstler malt einen Teil des Körpers eines Tiers, der Rest besteht aus Müll, den Adolfo bei Spaziergängen in der Umwelt gefunden hat. So machten sich die Sechstklässler und Sechstklässlerinnen eifrig daran, den Gelben Sack daheim zu plündern und stellten dabei (ganz gemäß des Trends zum Upcycling) fest, dass reizvolle Arragements entstehen, wenn man die eigentlich nicht besonders schönen Wegwerfprodukte kombiniert mit detaillierten Zeichnungen.

Weitere Werke findet Ihr in unserer Kunstgalerie!

– Kirsten Christiansen

Sketchnotes

Sketchnotes

Eine Sketchnote ist wörtlich übersetzt eine „gezeichnete Notiz“, es geht darum, Inhalte zusammenzufassen, zu strukturieren und teils zeichnerisch darzustellen. Dies ist aber nicht einfach eine Spielerei, sondern lernpsychologisch sehr sinnvoll, weil Bilder reinem Text überlegen sind, wenn es um das Abspeichern im Gedächtnis angeht. Unser Gehirn kann ein Bild sehr schnell erfassen, wohingehen es für das Entschlüsseln und Verstehen von Buchstaben deutlich länger braucht – man stelle sich nur vor, es gäbe statt Verkehrszeichen Schilder mit geschriebenen Anweisungen im Straßenverkehr!

Sinnvoll ist, eine Sketchnote analog zu einer Mindmap aufzubauen mit einem zentralen Begriff und von der Mitte ausgehenden, hierarchisch gegliederten Ästen mit Schlagworten, um die Vorteile beider Lern-Methoden miteinander zu verbinden. Auch Farben können das Lernen unterstützen, indem gleichrangige Informationen in derselben Farbe markiert werden (z. B. alle Künstlernamen). Die große Schwierigkeit bei einer Sketchnote ist wie bei einer Mindmap auch, einerseits alle wichtigen Informationen umfassend festzuhalten, andererseits aber auch genug Platz auf dem Blatt zu lassen, damit das Ergebnis noch übersichtlich erscheint und klar ist, welcher Unterast zu welchem Oberpunkt gehört. Der Einsatz von grafischen Mitteln wie Umrandungen, Pfeilen, (wenigen) verschiedenen Schriftarten usw. können aber auch hier eine Hilfe sein.

Die Klasse 9d hat sich bereits mehrfach an solchen Sketchnotes probiert und sich diese nicht ganz einfache Lerntechnik bereits gut angeeignet – Beweis sind die hier zu sehenden Sketchnotes, die die Kunstgeschichte der Romantik zusammenfassen!

– Kirsten Christiansen

Kunst in Zeiten des Homeschoolings

Kunst in Zeiten des Homeschoolings

In Zeiten des Distanzunterrichts führt der Kunstunterricht ein ziemlich ambivalentes Dasein: Die einen Schüler und Schülerinnen fragen sich, weshalb sie in diesen stressigen, besonderen Zeiten überhaupt noch Kunstunterricht haben, die anderen genießen die kreative Auszeit, die ihnen diese Stunden auch daheim gönnen. Natürlich wird dabei darauf geachtet, dass die Schüler und Schülerinnen daheim in puncto Material begrenzter sind als in der Schule, andererseits bietet das häusliche Umfeld auch eine Vielfalt an Möglichkeiten, die in der Schule nicht oder nur schwerlich zu finden sind, und erlaubt damit auch die Behandlung von Themen, die sonst so wohl nicht auf dem Stundenplan im Präsenzunterricht stehen würden.

Mit Feuereifer dabei war u.a. die Klasse 5a, die sich auch bei freiwilligen Zwischenthemen immer kreativ und interessiert mit großem Engagement einbrachte. Hier ein paar Beispiele:

– Kirsten Christiansen