Grenzen abbauen – im Kopf und im Alltag

Grenzen abbauen – im Kopf und im Alltag

Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ liegt es besonders dem Courage-Team der Wallburg-Realschule am Herzen, immer wieder innerhalb der Schulfamilie Impulse für mehr Respekt, Toleranz und Miteinander zu setzen. Diesmal allerdings war nicht das Schüler-Team selbst im Einsatz – stattdessen holte es sich fachkundige Verstärkung an die Schule: das Mitmach-Mobil des von der EU geförderten KOLPING-Netzwerks für Geflüchtete, begleitet von vier engagierten Referentinnen und Referenten, die teils selbst eine Fluchtgeschichte mitbringen.

Denn über drei Millionen Menschen mit Fluchterfahrung leben heute in Deutschland und prägen unsere Gesellschaft maßgeblich mit. Ob auf dem Schulhof, in der Nachbarschaft, auf dem Arbeitsmarkt, im Sportverein oder beim täglichen Einkauf – eigentlich gibt es viele Möglichkeiten, mit Geflüchteten in Kontakt zu kommen. Aber immer noch existieren Hemmschwellen. Genau hier setzte das Projekt an: Wie können wir uns auf Augenhöhe begegnen? Wie gelingt ein faires Miteinander im Alltag – im Klassenzimmer, auf dem Pausenhof, im gesellschaftlichen Leben?

Antworten darauf lieferte das Mitmach-Mobil am 23.05.2025 – ein umgebauter LKW, vollgepackt mit multimedial aufbereiteten Infos, bewegenden Erfahrungsberichten von Salah und Wafaa, zwei jungen Erwachsenen, zu den Themen „Flucht“ und „Ankommen in Deutschland“, interaktiven Spielen, Büchern und kreativen Mitmach-Aktionen wie einem Weltkarten-Puzzle und einem besonderen „Vielfalt-Kicker“, der Toleranz ganz spielerisch greifbar machte. Eingeladen waren alle 7. Klassen sowie zwei 8. Klassen, sich mit der Frage auseinander zu setzen, wie ein gutes und faires Miteinander für alle in unserem Alltag gelingen kann. 

Doch damit nicht genug: Zusätzlich fanden an diesem Tag für alle 7. Klassen noch zweistündige Workshops zum Thema „Umgang mit Vorbehalten“ statt – ein spannender Austausch, bei dem nicht nur Fakten vermittelt, sondern auch viele persönliche Denkanstöße gesetzt wurden. Ob im Gespräch, beim Spiel oder im Workshop: Der Funke zwischen Svenja, Saad, Jacky und Stanley, den vier Honorarkräften, sowie den Schülerinnen und Schülern sprang schnell über.

Fazit des Tages: Vorurteile abbauen, Verständnis fördern und Mauern einreißen – besonders die im eigenen Kopf – kann gelingen. Und zwar dann, wenn man sich mit Offenheit, Neugier und Mut auf Neues einlässt. Ganz im Sinne von „Schule mit Courage“.

Corinna Hartwich-Beck

Gemeinsam stark gegen Mobbing: Courage-Team startet mit neuen Mitgliedern durch

Gemeinsam stark gegen Mobbing: Courage-Team startet mit neuen Mitgliedern durch

Mit vollem Einsatz und frischen Ideen hat das Courage-Team unserer Schule seine ersten Workshops im laufenden Schuljahr auf die Beine gestellt! Besonders erfreulich: Viele neue Mitglieder aus der 6. und 8. Jahrgangsstufe waren erstmals aktiv dabei und haben mit großem Engagement zum Erfolg der Aktion beigetragen.

Während der Klassleiterstunde am 13.03.2025 fanden zeitgleich in allen 5. Klassen kleine Workshops zum Thema „Mobbing“ statt. Im Fokus standen dabei Lookismus, Rassismus, Ableismus und Cybermobbing – alles Themen, die in unserer digitalen und vielfältigen Welt eine große Rolle spielen. Die neuen Teammitglieder meisterten gemeinsam mit den „alten Hasen“ 😊 souverän ihre Aufgabe und regten mit spannenden Impulsen sowie interaktiven Methoden zum Nachdenken und Diskutieren an, worauf sich unsere Fünftklässler gerne einließen und großen Eifer zeigten. Nachdem sie sich mit den verschiedenen Formen von Mobbing auseinandergesetzt hatten, konnten sie ihr Wissen bei der Analyse von vier Fallbeispielen unter Beweis stellen, wobei durchaus kreative und durchdachte Lösungsansätze von den Jüngsten unserer Schulfamilie geliefert wurden.

Den süßen Abschluss bildete die beliebte „Schokokuss“-Aktion, die für strahlende Gesichter und eine Extraportion Motivation sorgte. Das Fazit: Ein voller Erfolg! Die Fünftklässler waren mit Begeisterung und Ernsthaftigkeit bei der Sache und das neu zusammengewürfelte Courage-Team hat einen großartigen ersten Einsatz hingelegt.

Wir sind gespannt, welche weiteren tollen Aktionen das Team in Zukunft auf die Beine stellt – denn eins ist sicher: Gemeinsam sind wir stark gegen Mobbing!

Corinna Hartwich-Beck

„Hey Mr. Plattenspieler, hier wird gemobbt!“

„Hey Mr. Plattenspieler, hier wird gemobbt!“

Diesen Song frenetisch singend und Wischmobs inmitten des Publikums schwingend – quasi als Putzkolonne – eröffneten die drei Akteure von thevo aus Nürnberg einen ganz besonderen Theatervormittag für unsere Sechstklässler am 15.01.2025. Zuletzt hatten Schauspieler dieses Ensembles im Jahr 2017 an unserer WRS gastiert und überzeugten nun mit dem komplett neuinszenierten interaktiven Theaterstück „Donnerstag“ ihre Zuschauer.

Ulrike Reinhold, Irfan Taufik und Margret Bernreuther schlüpften gekonnt in eine Vielzahl von Rollen und erzählten eine mitreißende Geschichte rund ums Thema „Mobbing“, indem sie gezielt verschiedene Spielarten von Mobbing in einer Testwelt, der Grillparzer-Schule, platzierten.

Im Zentrum des Stücks steht der pflichtbewusste und hilfsbereite Sechstklässler Daffner, der von seinen beiden Mitschülerinnen Yllub und Stiefken immer wieder auf unterschiedliche Weise schikaniert wird. Stiefken, die zu Beginn des Stücks noch eine oberflächliche Freundlichkeit zeigt, ist auf Social Media sehr aktiv und instrumentalisiert diese Plattform später für ihre Intrigen. Als Yllub neu in die Klasse kommt, eskaliert die Situation: Gemeinsam mit Stiefken setzt sie Daffner fortwährend und planmäßig unter Druck, schreckt auch nicht davor zurück, durch gezielt geäußerte Behauptungen den Schulleiter manipulieren zu wollen.

Belebt wird die Handlung durch authentische Szenen, in denen auch wichtige Bezugspersonen der Schüler wie der Schulleiter Herr Fech, die Schulsozialarbeiterin Frau Altmann, der Klassleiter Herr Grollinger sowie Daffners Mutter, aber auch die Eltern der Täterinnen eine zentrale Rolle spielen.

Doch besonders eindrucksvoll gestaltete sich das Ganze durch die aktive Einbindung der Zuschauer: Unsere Schülerinnen und Schüler konnten selbst Teil des Geschehens werden, indem sie in verschiedenen Szenen Rollen wie die der Schulsozialarbeiterin, des Schulleiters oder der Erziehungsberechtigten übernahmen. So wurden sie nicht nur zu Beobachtern, sondern auch zu Mitgestaltern des Geschehens.

Darüber hinaus bot das Stück viel Raum für Diskussion und Reflexion: In gemeinsamen Abstimmungen bewerteten die Schülerinnen und Schüler das Verhalten der Protagonisten, überlegten, welche Alternativen sich im Einzelnen anböten, und erarbeiteten Ideen für sinnvolle Konsequenzen, die tatsächlich greifen würden. Diese interaktiven Elemente sorgten dafür, dass das Thema „Mobbing“ nicht nur auf der Bühne behandelt, sondern auch in den Klassenraum und somit in die Lebenswelt unserer Sechstklässler getragen wurde, um sie nicht nur zu unterhalten, sondern insbesondere zu sensibilisieren und dazu zu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen und füreinander einzustehen, sich aber auch nicht zu scheuen, Erwachsene, seien es die Eltern oder auch die Lehrkräfte, ins Vertrauen zu ziehen und mit in die Pflicht zu nehmen.

Besonderer Dank geht an dieser Stelle an Hannes, Zoey, Paula, Marie, Philipp, Samantha und Dominik, die sich trauten, auf der Bühne ins Geschehen einzugreifen und dabei durchaus große Spontanität beweisen mussten.

Corinna Hartwich-Beck