Jedes Jahr im September findet die Faire Woche statt, die darauf aufmerksam macht, wie häufig noch Menschenrechte missachtet werden bei der Produktion von Waren, die oft genug nicht einmal zu den Lebensmitteln des täglichen Bedarfs zählen: z. B. Schokolade, exotische Früchte, Kaffee und vieles mehr. Kinder dürfen nicht zur Schule gehen und können ihr Recht auf Bildung nicht nutzen, weil sie als billige Arbeitskräfte mithelfen müssen, damit die Familie genug verdient, um überleben zu können. Arbeiter und Arbeiterinnen erhalten kein Krankengeld, keine Rente, keinen Mutterschutz. Die körperliche Unversehrtheit wird verletzt durch den ungeschützten Umgang mit Chemikalien wie Pestiziden usw.
Wir alle befeuern diese schlimme Situation, wenn wir unreflektiert Süßigkeiten, Kleidung, Schuhe, Kakao und anderes einkaufen. Vielen liegt noch im Argen bei der Herstellung und leider kommt es nur langsam zu Veränderungen. Noch immer essen wir in erster Linie unfaire Schokolade, die unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt wird.
Seit zehn Jahren versucht die Faire Woche, den Blick der Öffentlichkeit auf fair gehandelte Produkte als Alternativen zu lenken: Vielfältige Aktionen zu Fairtrade sollen auf die oben genannten Probleme und das Siegel aufmerksam machen, denn bei fair gehandelten Produkte dürfen u. a. keine Kinder auf den Plantagen arbeiten und die Arbeiter bzw. Arbeiterinnen erhalten ein Gehalt, das zum Leben reicht; außerdem werden Gemeinschaftsprojekte (z. B. der Bau von Schulen oder Krankenhäusern) mit Prämien finanziert.
Einen unterhaltsamen Beitrag zur Fairen Woche lieferten die Klassen 9c und 10d, die mit Straßenkreide Fußabdrücke von der Wallburg-Realschule bis zum Weltladen Eltmann auf den Gehsteig zeichneten, um auf diese Gelegenheit, vor Ort fair gehandelte Waren kaufen zu können, hinzuweisen. Sichtlich Spaß hatten die Schüler und Schülerinnen dabei, verschiedenste Abdrücke zu platzieren – darunter auch lustige und originelle wie die von Hundepfoten! Zwischendurch konnten interessierte Fährtenleser auch immer wieder Sprüche mit Fairtrade-Bezug lesen, die sich die Klassen teils sogar selbst ausgedacht hatten. Wir hoffen, auf diese Art den fairen Handel einmal mehr in das Bewusstsein unserer Schüler und Schülerinnen gerückt zu haben – und in das Bewusstsein von so manch interessiertem Eltmanner Bürger!
– Susanne Müller und Kirsten Christiansen