Das Känguru hüpft an die Wallburg-Realschule

Das Känguru hüpft an die Wallburg-Realschule

Zum insgesamt vierten Mal hatte unsere Wallburg-Realschule Besuch vom Känguru. Fast schon traditionell besuchte es unsere Schülerinnen und Schüler der 5.Jahrgangsstufe. Erstmalig hüpfte es dieses Jahr auch in die Klassen 7a und 8a, beide aus dem naturwissenschaftlich-mathematischen Zweig. So nahmen insgesamt 70 Schülerinnen und Schüler an dem internationalen Mathematik-Wettbewerb teil. Der Wettbewerb, der seit 1995 von der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet wird und ursprünglich in Australien entwickelt wurde, hat bis heute Einzug an Schulen in über 90 verschiedenen Ländern gefunden. 

Zusammen mit über 847.000 Schülerinnen und Schüler aus ca. 11.900 Schulen aus Deutschland lösten unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer Aufgaben in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Über das reine Rechnen hinaus wurden dabei auch folgende Fähigkeiten gefordert und gefördert: Knobeln, Tüfteln, Kombinieren, räumliches Vorstellungsvermögen, Geduld, Schätzvermögen usw. 

Unsere Schulbesten in jeder Jahrgangsstufe sind:

Dominik Schuhmann 5d 62,50 Punkte
Sebastian Adam 7a 65,00 Punkte
Leon Gutknecht 8a 68,75 Punkte

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten eine Urkunde, eine Broschüre mit weiteren Rätselaufgaben und als Mitmachpreis das Spiel „Känguru-Akrobaten“.

Den weitesten Känguru-Sprung, also die größte Anzahl von aufeinanderfolgenden richtigen Antworten, erreichte Elias Viering (8a). Er erhielt dafür zusätzlich ein T-Shirt. 

Wir gratulieren allen Schülerinnen und Schülern und freuen uns sehr, wenn das Känguru auch nächstes Jahr wieder zu Besuch kommt.

Eva-Maria Schachtner-Kaiser

Die Provinz hat Potenzial!

Die Provinz hat Potenzial!

Die Provinz hat Potenzial!
– Kooperationsprojekt mit dem Verein provinz:potenzial –

Im Rahmen eines dreiteiligen Workshops mit den Architektur-Studierenden Max Pfaffelhuber und Luca Oszwald setzte sich die Klasse 8d kreativ mit dem verfallenen, wildromantischen Gelände des Schlosses in Ebelsbach auseinander. 

Max und Luca engagieren sich im Verein provinz:potenzial, welcher 2022 von Linus Krug – einem ehemaligen Schüler unserer Schule und jetzigen Master-Studenten der Architektur – gegründet wurde, um das wunderschöne Areal wiederzubeleben und der Bevölkerung zugänglich zu machen. 

Sie  befragten die Bürgerinnen und Bürger nach ihren Wünschen und konstruierten Modelle, wie die verschiedenen Gebäude genutzt werden könnten. Realität wurde schließlich ein neuer Holz-Pavillon, der seitdem Dreh- und Angelpunkt aller Aktionen vor Ort ist – sei es als Großküche für die Paella-Kochaktion oder als Werkstatthalle beim Bau eines Lehmofens im Frühjahr. Vorgesehen sind für 2024 neben dem Lehmofenbau ein Kino-Abend, eine Gesprächsrunde mit Expertinnen bzw. Experten … und natürlich die Kooperation mit dem Kunst-Zweig der Wallburg-Realschule!

Auch hier bewiesen Luca und Max, wie sehr ihnen das Gelände am Herzen liegt: Drei Doppelstunden lang machten sie sich mit der Klasse 8d zusammen Gedanken über Nutzungsmöglichkeiten des Geländes – und natürlich bliebt es nicht bei reinen „Luftschlössern“:

Als Einstieg brachten die beiden völlig unterschiedliche Fundstücke vom Gelände mit. Vom Abflussrohr bis zum zerbrochenen Ziegelstein war hier alles dabei. Die Schülerinnen und Schüler erhielten außerdem kleine Staffage-Figuren, sollten diese irgendwie mit dem Objekt in Verbindung bringen und das Fundstück dabei umdeuten. So wurde aus einem undefinierbaren Gegenstand aus Metall eine Aussichtsplattform oder aus dem Abflussrohr ein Tunnel, der einen Wasserlauf speist. In einem nächsten Schritt wurde das Arrangement fotografiert und ggf. digital oder analog ergänzt bzw. weiterbearbeitet. Außerdem erhielt es einen Titel, um die Verwendungsabsicht des Fundstücks zu verdeutlichen.

In der zweiten Sitzung ging es vom zweidimensionalen Design auf Papier wieder ins Räumliche, denn es galt nun, den Entwurf – oder eine neue Idee – mit Modelliermasse und mitgebrachten Materialien wie Holz, Draht, Styropor u. v. m. dreidimensional zu gestalten. 

Fertiggestellt wurden die Designs in der dritten Sitzung. Dabei ging es auch darum, möglichst vielfältige Nutzungsmöglichkeiten einzubeziehen und zu überlegen, aus welchem Material man das Objekt in der Realität wohl bauen könnte. 

Abschließend sollten die Gruppen ihre Modell und die dazugehörige Idee vorstellen, d. h. es ging darum, Überzeugungsarbeit zu leisten! Dafür drehten die Teams im Rahmen einer weiteren Doppelstunde ein kurzes Video, welches  außerdem Bezüge zum Schloss Ebelsbach deutlich machen sollte. 

Dank der hervorragenden Vorbereitung durch Max und Luca gingen die Schülerinnen und Schüler mit Feuereifer an die anspruchsvolle Aufgabe, sicher auch, weil das Projekt der Klasse ein sehr freies Arbeiten ermöglichte. So konnten sie nicht nur wählen, ob sie sich mit einem Partner oder in einer Kleingruppe an die Arbeit machen wollten, sondern auch (mehrfach), welches Idee sie weiterverfolgen wollten.

Nun hoffen wir auf eine Fortsetzung im Sommer oder Herbst – vielleicht kann ja einer der Entwürfe tatsächlich umgesetzt werden? Auf jeden Fall ist ein Besuch vor Ort angedacht, doch mehrere Ziele hat die Aktion auf jeden Fall bereits erreicht: Erstens, auch in der Schüler- bzw. Schülerinnen-Generation Bewusstsein zu schaffen, dass das Schlossgelände erhaltenswert und wertvoll für Ebelsbach ist und dass jeder Verfall einen tragischen Verlust für immer bedeutet. Zweitens, dem Thema Architektur auch praktisch im Kunstunterricht – im wörtlichen Sinne – mehr Raum zuzugestehen.  Und drittens, ein sehr freies kreatives Arbeiten zu erleben, in der viel mit freien Assoziationen und einer wiederholten Weiterentwicklung von Entwürfen gearbeitet wurde und spielerische Übergänge zwischen zwei- und dreidimensionalen Modellen geschaffen wurden.

Wir bedanken uns bei Max und Luca für die perfekte Vorbereitung sowie die sehr durchdachte Konzeption des Projekts und wünschen dem Verein weiterhin viel Erfolg – das tolle Schlossgelände hätte es verdient!

– Kirsten Christiansen