Backe, backe Kuchen …

Backe, backe Kuchen …

In diesem Fall hat aber im Gegensatz zum Text des gleichnamigen Kinderliedes nicht der Bäcker gerufen, sondern Frau Brasch, und zwar die siebten Klassen im Gesundheit-und-Ernährungs-Unterricht. Okay, gebacken wurde schlussendlich auch kein Kuchen: Schoko-Cookies und Fruchtpunsch standen auf dem Speiseplan!

Aber getreu dem Motto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ befassten sich die Klassen zunächst in der Theorie mit dem fairen Handel: Warum sollte man fair gehandelte Zutaten verwenden und welche Produkte kann man fair erwerben? Außerdem wurden die Vorteile des regionalen und biologischen Anbaus beleuchtet. In der Praxis ging es dann darum, Zutaten unter die Lupe zu nehmen und zu überprüfen, ob sie regional, biologisch und unter fairen Bedingungen produziert wurden.

Auch wenn alle Klassen sich engagiert an der theoretischen Vorstunde beteiligten, war es dann doch die Praxis, die ihnen im wahrsten Sinn des Wortes am besten schmeckte!

– Kirsten Christiansen

Schon die „Kleinen“ sind dabei

Schon die „Kleinen“ sind dabei

Dass sich unsere Schüler und Schülerinnen schon früh Gedanken machen über Ungerechtigkeit,  das ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb setzt unsere Werteerziehung schon bei den Kleinsten an – traditionell findet in allen fünften Klassen ein Fairtrade-Workshop zur Kakaoproduktion statt, der jedoch Corona-bedingt in den letzten zwei Schuljahren entfallen musste. Doch wir fanden rasch Alternativen: 

Eine davon war in diesem Jahr die Gestaltung eines Fairtrade-Slogans in Graffiti-Schrift.  Anlass dazu war die Kampagne „Sweet Revolution“ von Fairtrade Deutschland, bei dem es darum ging, sich einen prägnanten Slogan auszudenken und zu veröffentlichen. 

Dies tat die Klasse 5a auch mit Feuereifer, nachdem sie sich mit herkömmlicher Kakaoproduktion und Alternativen auseinandergesetzt hatte: Zunächst wurden die Schüler und Schülerinnen mit der provokanten Aussage konfrontiert, dass Schokolade schrecklich sei, und durften mutmaßen, wie das sein könne, dass etwas so Leckeres fürchterlich sein soll. Nachdem die naheliegenden Antworten wie Kariesgefahr, Übergewicht usw. bei übermäßigem Konsum genannt worden waren, gab es dann doch den einen oder anderen Schüler, der schon von der problematischen herkömmlichen Kakaproduktion gehört hatte. Ausgehend von einem Videoclip, der einen etwa Gleichaltrigen zeigt, welcher auf der Kakaoplantage schuften muss statt zur Schule zu gehen, stellten wir typische Probleme wie Kinderarbeit oder die zugrunde liegende mangelnde finanzielle Absicherung ihrer Eltern (z. B. schwankende Verkaufspreise, kein Krankengeld oder Rente) dem gegenüber, wie Fairtrade diese Probleme zu lösen versucht. 

Nach einem kurzen Abstecher in die Welt der Werbung, bei dem wir analysierten, was ein Slogan ist und welche Slogans die Kinder kennen, hatten sie dann auch das nötige Rüstzeug an der Hand, selbst einen Slogan gegen Ausbeutung oder für faire Produkte zu entwickeln. Dabei bewiesen sie ihre wirklich tolle Kreativität z. B. mit Ideen wie „Kaufe fair, das ist nicht schwer!“ oder „Kinderarbeit soll nicht sein, denn das ist gemein!“. So entstanden trotz des komplexen Themas  beeindruckende Sprüche. Dabei blieb es jedoch nicht; unsere Schülerinnen und Schüler  setzten ihre gefundenen Slogans dann sogleich als bunte Graffiti-Schrift im Kunstunterricht in Szene und verzierten diese mit passenden Symbolen und Bildern. Wohlverdient konnten sich natürlich als Abschluss alle ein Täfelchen faire Schokolade schmecken lassen,  nachdem sie sich erfolgreich derart kreativ verausgabt hatten.

– Kirsten Christiansen

Projekt WeltFairsteher in der Klasse 7c

Projekt WeltFairsteher in der Klasse 7c

Auch in diesem Schuljahr nehmen die Klassen 7a und 7c am WeltFairsteher-Projekt teil. WeltFAIRsteher ist ein deutschlandweites Bildungsprojekt für nachhaltige Entwicklung, in dem Schüler*innen der 6. und 7. Jahrgangsstufen aller Schularten während eines Jahres durch zahlreiche Challenges spielerisch zum Nachdenken und Handeln angeregt werden.

Aufgrund der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie hat die Klasse 7c in diesem Jahr den 1. Etappenpreis bereits im Voraus erhalten: einen Oxfam unverpackt-Gutschein über 50 €!

Oxfam Deutschland e.V. ist ein internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. Oxfam arbeitet laut eigener Aussage weltweit dafür, dass sich Menschen in armen Ländern nachhaltige und sichere Existenzgrundlagen schaffen können, Zugang zu Bildung, gesundheitlicher Versorgung, Trinkwasser und Hygiene-Einrichtungen sowie Unterstützung bei Krisen und Katastrophen erhalten. Ein weiteres wichtiges Ziel ist Geschlechtergerechtigkeit.

Die Klasse 7c einigte sich darauf, sich für die Alphabetisierung für Frauen einzusetzen, denn sie wissen, dassLesen und lesen lassen“ nicht dasselbe ist. „Nur wer das ABC kennt, kann selbst alles ABChecken. Leider können sage und schreibe mindestens 750 Millionen Menschen auf der Welt weder lesen noch schreiben – zwei Drittel davon sind Frauen. Dieses Geschenk hilft dabei, die Geschichte umzuschreiben.“ 

Quelle: https://unverpackt.oxfam.de/alle-geschenke/weihnachten/alphabetisierung

Zitronen, Kaffee, Schokolade,   essen wir doch alle Tage.  Aber was steckt dahinter,   arbeiten dort Kinder?

Zitronen, Kaffee, Schokolade,  essen wir doch alle Tage. Aber was steckt dahinter,  arbeiten dort Kinder?

Ninas Gedicht

Annas Zeichnung

Finns digitale Gegenüberstellung

Da Corona-bedingt momentan viele Aktionen nicht stattfinden können, suchten wir nach Alternativen, die es uns dennoch ermöglichen würden, Aufklärungsarbeit über die schlimmen Seiten des Kakao-, Kaffee- und Südfrucht-Anbaus zu leisten. Im November fand deshalb ein Gestaltungswettbewerb statt, bei dem es darum ging, faire und unfaire Produkte gegenüberzustellen. Dabei sollten verschiedene Bereiche des alltäglichen Lebens berücksichtigt werden, denn eine ausbeuterische Produktion ist leider bei vielen Produkten üblich, von der Jeans bis zur Schokolade. Den Schülerinnen und Schülern stand es frei, in welcher Form sie sich kreativ „austoben“ wollten; vom Gedicht bis zur digitalen Bildbearbeitung war alles möglich – und erfreulicherweise bei den eingereichten Arbeiten auch alles dabei!

So konnten wir am 10.12.2020 vier Sieger prämieren, die sich über Schulshirts, Mützen, Socken und Masken (natürlich allesamt fair produziert) ebenso freuen konnten wie über Kino-Gutscheine, Fußbälle, Schokolade und andere Preise wie umweltfreundliche Kugelschreiber und Jute-Beutel:

  • Finn M. (7b) gewann den Anerkennungspreis für seine digitale Gegenüberstellung fairer und unfairer Bananen sowie Kleidungsstücke.
  • Anna K. (5b) erhielt den 3. Preis für ihr detailreiches Gemälde einer unfairen und einer fairen Schokoladentafel.
  • Nina R. (7c) konnte den 2. Preis gewinnen mit ihrem originellen Gedicht – aus dem auch die Überschrift stammt!
  • Emilia K. (6b) schaffte es mit ihrer riesigen Collage, unfaire und faire Produkte aus verschiedenen Bereichen zu kontrastieren und gleichzeitig z. B. durch Rezepttipps zum fairen und umweltfreundlichen Verhalten anzuregen.

Herzlichen Dank Euch allen für Eure Beteiligung und Euer Engagement! 😊 

Wir hoffen, Euch hat der Wettbewerb Spaß gemacht und wir freuen uns mit Euch über die tollen Preise, die wir dank unserer Sponsoren Bleed, Recolution, Tony‘s Chocolate, Gepa, Rapunzel und Fugamo überreichen konnten! 

Bleibt gesund und handelt fair!

– Susanne Müller & Kirsten Christiansen

Gruppenbild:

Nina R., Anna K., Finn M. und Emilia K. vor Emilias riesigem Sieger-Poster 

 

Abschlussshirts zum FAIRlieben!

Abschlussshirts zum FAIRlieben!

Rechtzeitig zu Beginn der 10. Klasse gelang es der Klasse 10b dank der Zusammenarbeit mit FUGAMO (unser fairer Schulkleidungslieferer…) unsere flauschigen Stanley&Stella-Pullis und T-Shirts in Empfang zu nehmen – und das im Gegensatz zu herkömmlichen Pullis mit gutem Gewissen. Denn um die Journalistinnen Sarah Kramer und Lara Keilbart vom „Tagesspiegel“ zu zitieren: „Wer für ein Kleidungsstück nur ein paar Euro ausgibt, muss sich über eines im Klaren sein: Faire Produktion ist bei günstigen Preisen nicht möglich.“

Herkömmliche Kleidung führt zu ökologischen und sozialen Katastrophen: So trocknete der Aralsee unter anderem aus, weil die Baumwollproduktion Unsummen an Wasser verschlingt. Etwa ein Viertel aller Insektenvernichtungsmittel kommen im Baumwollanbau zum Einsatz. Und obwohl der erste, oberste und wichtigste Artikel in unserem Grundgesetz lautet „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“, scheint das für Anhänger der sogenannten Fast-Fashion-Bewegung nicht für die Arbeiter zu gelten, die im Ausland ihre Kleidung herstellen. Denn diese Menschen in Indien, Bangladesch, China oder Myanmar verdienen oftmals nicht genug Geld, um überleben zu können; sie erhalten kein Krankengeld, keine Rente und können nicht in den Mutterschutz treten. Sie haben schlichtweg häufig nicht einmal einen Arbeitsvertrag und können so je nach Belieben gefeuert oder eingestellt werden. Gesundheitsschutz? Fehlanzeige. Vergitterte Fenster und abgeschlossene Türen machen die Flucht aus brennenden Textilfabriken unmöglich. Kleine Fusseln in der Luft führen zu Lungenkrankheiten, der Umgang mit den Chemikalien zum Färben von Kleidung zu Verätzungen, Krebs usw. Wir wollten auch nicht, dass unsere „Spaß-Shirts“ durch die Hände von Kindern gegangen sind, die arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen dürfen.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/arbeitsbedingungen-in-der-textilproduktion-eine-frage-des-preises/13494184.html