Ukrainische SchülerInnen werden in Eltmann gut aufgenommen

Ukrainische SchülerInnen werden in Eltmann gut aufgenommen

Der Krieg in der Ukraine hat dazu geführt, dass in den letzten Wochen 60 ukrainische Flüchtlinge nach Eltmann gekommen sind. Darunter befinden sich auch viele Kinder und Jugendliche, 23 von ihnen besuchen die drei Schulen vor Ort. Die Stadt Eltmann begrüßte sie mit einem Willkommensgeschenk und auch die Schulen unternehmen alles, um sie in ihrem schulischen Alltag optimal zu begleiten.

In die Johann-Baptist-Graser-Grundschule gehen aktuell vier, in die Georg-Göpfert-Mittelschule zehn und auf die Wallburg-Realschule neun ukrainische SchülerInnen. Dort sind sie in den Klassen ihrer Altersgruppe untergebracht, werden aber auch in Gruppen unterrichtet. Darüber hinaus werden einige auch von „Schulpaten“ unterstützt, so dass es eigentlich keinerlei Probleme gibt, außer dass die Sprache schon eine Herausforderung darstellt.

In der Wallburg-Realschule, in die ja schon die älteren SchülerInnen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren gehen, hat Direktorin Manuela Küfner deswegen für zusätzlichen Deutschunterricht an zwei Nachmittagen in der Woche zwei Studentinnen angestellt, die den Kindern wie auch ihren Eltern Deutschkenntnisse vermitteln. „Dieser Kurs wird gerne angenommen. 10 bis 12 Personen sind dabei regelmäßig in der Schule anwesend. Darüber hinaus haben wir auch noch eine ukrainische Mutter, die selbst Grundschullehrerin in der Ukraine war und jetzt hier in der Schule mithilft und wertvolle Dienste leistet.“

Die SchülerInnen kämen genauso früh wie die gesamte Schulfamilie zur Schule und gingen dann kurz in ihre Klasse, damit auch das soziale Miteinander nicht zu kurz komme. „Ab 8:25 Uhr treffen sie sich dann aber in einem extra Zimmer, wo sie mit I-Pads den ukrainischen Online-Unterricht verfolgen. Dabei arbeitet jeder Jugendliche nach einem individuellen Stundenplan. Um 11:30 Uhr gehen alle wieder in ihre Klassen zurück und nehmen am Fachunterricht teil“, so die Schulleiterin der Wallburg-Realschule.

Die Lehrkräfte sind sehr zufrieden mit ihren neuen SchülerInnen, die zuerst sehr nervös gewesen seien, auch über ihre digitalen Medien die Nachrichten aus ihrer Heimat mitverfolgen. Manuela Küfner ergänzt: „Viele haben sogar immer noch eine Benachrichtigungsapp auf ihrem Handy installiert, auf der sie Bombeneinschläge oder auch noch Hinweise zu einem Angriff und Schutzmaßnahmen bekommen.“

Natürlich gebe es viel zu organisieren. Aber das Wichtigste sei, den Kindern Sicherheit zu geben, dass sie sich hier wohlfühlen können. Verbindungslehrerin Corinna Hartwich-Beck bestätigt, dass die SchülerInnen sich schon gut in die Klassengemeinschaft integriert hätten und sich die Jugendlichen sprichwörtlich mit Händen und Füßen auch untereinander sehr helfen würden, besonders wenn es um sprachliche Probleme gehe. Auf Englisch könne man sich meist recht gut verständigen oder aber auch über einzelne Russisch sprechende Klassenkameraden kommunizieren, die als Banknachbarn neben ihnen sitzen.

Der 15-jährige Maksym erzählte von seiner Flucht nach Deutschland, die er mit seinen Eltern von Kiew angetreten habe. Er kann schon Dolmetscherdienste innerhalb der Schulfamilie leisten, weil er an seiner Schule auch Englisch und etwas Polnisch gelernt hatte. Die 14-jährige Lilie dagegen kam aus Kherson im Süden mit der ganzen Familie einschließlich zwei Geschwistern nach Eltmann und kann sich bisher nur auf Russisch verständigen. Da stellt ein ukrainischer Mitschüler wie Maksym – mit mehreren Sprachkenntnissen – eine willkommene Hilfe dar.

Da vor allem die KlassensprecherInnen und die Schülermitverwaltung sehr nahe an ihren ausländischen MitschülerInnen dran sind und selbst schnell merkten, was diesen zu Beginn fehlte, stimmten sie in ihren Klassen darüber ab, ob man sich nicht in einer besonderen Weise für diese SchülerInnen wie auch in Eltmann und Umgebung ankommende Kinder und Jugendliche engagieren könnte. Dies fiel auf ein großes Echo, das die gesamte Schulfamilie erreichte. So bekam man durch spendierfreudige Eltern, SchülerInnen und Lehrkräfte eine Summe von mehr als 2.550 Euro zusammen: 1.550 Euro verblieben an der Wallburg-Realschule, um fortwährend für neu ankommende ukrainische MitschülerInnen u. a Schultaschen, Mäppchen oder auch sportliche Ausstattung finanzieren zu können. Etwas mehr als 1.000 Euro wurden genutzt, damit die Stadt Eltmann alle „kleinen“ Neuankömmlinge auch mit einem „Willkommensgeschenk“ überraschen kann. Bürgermeister Michael Ziegler sprach hier von einem „Geschenk der Jugendlichen für Jugendliche“, denn die SchülerInnen hatten hierfür Baby-Spieluhren, Kuschelkissen, Gesellschaftsspiele, Experimentierkästen, Stofftiere und viele weitere Dinge besorgt, die Kindern und Jugendlichen einfach Spaß machen. Diese Geschenke seien umso wertvoller, weil sie von Heranwachsenden kämen. So forderte er die SchülerInnen dazu auf, in ihren Bemühungen und ihrer Hilfe für ihre ukrainischen MitschülerInnen nicht nachzulassen, sie auch in der Schule stets zu unterstützen und generell ein großes Herz für Mitmenschen zu haben, die in eine sozial prekäre Situation geraten seien.

Autor: Günther Geiling

Schülerfirma holt sich bayernweit den 2. Platz im Landeswettbewerb mit ganz besonderen Kapuzen-Pullis

Schülerfirma holt sich bayernweit den 2. Platz im Landeswettbewerb mit ganz besonderen Kapuzen-Pullis

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Jury begeistert von Pullis mit spannender Story – Produktion noch bis zum Sommer

Mit dem 2. Platz auf der bayerischen Landesebene erreichte die Schülerfirma „Wanted – wo sind die Meiers?“ das bisher beste Ergebnis der „Wallburg-Realschule“ Eltmann und krönte damit das 10-jährige Jubiläum mit diesem Wahlfach, das regelmäßig seit dem Schuljahr 2011/12 in Eltmann angeboten wird. Die Jury war dabei begeistert von den selbstbedruckten Kapuzen-Pullis, deren Kauf mit einer spannenden Story verbunden ist.

Jedes Schuljahr wird an der Wallburg-Realschule im Rahmen des Wahlunterrichts am Nachmittag für die befristete Laufzeit von einem Schuljahr ein Unternehmen von Schülern gegründet. Die Besonderheit daran ist, dass es sich um ein „reales“ Unternehmen handelt, in dem die Schüler als Mitarbeiter oder Geschäftsführer kaufmännische Tätigkeiten ausführen und unternehmerische Entscheidungen treffen, um ihre selbst hergestellten Produkte oder angebotenen Dienstleistungen zu vermarkten.

„Im Team erlernen und erproben die Schüler Grundprinzipien unternehmerischen Handelns. Die Umsetzung der eigenen Geschäftsidee lässt die Teilnehmer praktisch erfahren, wie sich das eigene Handeln wirtschaftlich, sozial und ökologisch auswirkt. Sie werden zu selbständigen Akteuren des Wirtschaftskreislaufes, erweitern ihren Horizont und lassen sich auf den faszinierenden Blickwinkel des Unternehmers ein“, betont „Schulpatin“ Lehrerin Susanne Müller, die zusammen mit ihrem Kollegen Manuel Fischer, die Schüler dabei beraten und unterstützen.

Vorrangige Aufgabe war die Entwicklung eines Produkts, das auch den Kundenwünschen entspricht, verbunden mit einer besonderen Marketingstrategie, welche auch die Jury der bayerischen „Junior-Schülerfirmen“ überzeugen konnte. Das war nun der Fall! War es schon ein großer Erfolg unter die 6 besten Firmen in Bayern ausgewählt zu werden, so fieberte man noch mehr der Endrunde entgegen, bei der man einer Expertenjury die eigene Geschäftsidee, den Geschäftsbericht und eine Unternehmenspräsentation als Video (siehe im Anschluss des Berichts) präsentieren und sich auch noch in einem Interview stellen musste.

Die Jury war begeistert und der 2. Platz war umso höher zu bewerten, weil die Schülerfirma aus Eltmann mit Schülerinnen und Schülern im Alter von 14-15 Jahren aus der 9. Jahrgangsstufe das mit Abstand jüngste Team und auch die einzige Realschule aus Bayern war, die sich am Landeswettweberweb beworben hat. Mit ihrem Produkt „Kapuzenpulli“ kam sie auf das Siegertreppchen. Die Laudatoren waren vor allem „von der spannenden Story und der Marketingidee angetan, womit ihr ein stimmiges Gesamtkonzept auf die Beine gestellt habt.“ 

Die Eltmanner mussten musste sich nur knapp geschlagen geben von der Schülerfirma „CookieDream“ der „Klara-Oppenheimer-Schule“ Würzburg (Berufsschule) mit der Geschäftsidee von „veganen Traubenkernmehl-Cookies ohne Palmöl“ und der Schülerfirma „Camtucho“ vom Camerloher-Gymnasium aus Freising, die Flaschenöffner aus alten Patronenhülsen aus einem Schießstand herstellen und damit nicht nur Müll vermeiden, sondern den Gewinn zu humanitären Zwecken in Kriegsgebieten spenden.

Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie meinte mit anerkennenden Worten: „Mit so engagierten Schülerfirmen kann Bayerns Unternehmertum optimistisch in die Zukunft schauen. Ich bin froh, dass unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Projekt JUNIOR unternehmerisches Denken und Handeln praxisnah kennenlernen. Vielleicht gründen einige von ihnen tatsächlich in Zukunft ein Start-up oder führen einen Betrieb.“

Mit sichtlichem Stolz nahmen die 16 Eltmanner Realschüler ihren 2. Preis entgegen, zumal dies das beste Ergebnis in den 10 Jahren war. Nur einmal war eine Firma schon auf dem 3. Platz gelandet. Im Schuljahr 2018/19 gab es jedoch für die Schülerfirma „EBRG“ (Eltmanner BücherRettungsGesellschaft) ein absolutes Highlight mit der Einladung und Flugreise zur internationalen Schülerfirmenmesse in Riga/Lettland, wo man seine Hocker aus alten Schülerbüchern als moderne Sitzgelegenheit präsentieren durfte.

Eine nicht weniger coole Idee kam der diesjährigen Schülerfirma mit ihrer Firma „Wanted“ und den Kapuzen-Pullis in den Sinn. Marketingleiterin Leonie Oppelt kommt bei der Story einer 4-köpfigen Familie immer noch ins Schwärmen. Auf dem Pulli ist die Familie Meier mit Strichmännchen gezeichnet und dazu kommen die Smileys als Rückenprint. Auf der Vorderseite liest man wie durch eine Lupe „Wanted“, was so viel wie „gesucht“ heißt und dann kann man sich auf die Suche nach einer Person begeben, die auf jedem Pulli an einer anderen Stelle zu suchen ist, mal hinter der Kapuze oder an der Ärmelinnenseite. Jeder Pulli ist also individuell gestaltet und die Platzierung des Strichmännchens wird zur großen Überraschung für den Besteller.

Vorstandsvorsitzender Leon Krines zieht ein positives Fazit von der bisherigen Produktion, bei der man sich die Zielmarke 100 gesetzt habe. Bisher habe man schon an der Schule viele Pullis verkauft und auch beim Markt „Schöner leben“ in Oberschleichach sei man erfolgreich gewesen. In den nächsten Wochen wolle man auch noch auf zwei lokale Märkte im Landkreis gehen.

„Schülerfirmen“ gibt es nun seit über 40 Jahren in Deutschland und im letzten Schuljahr 2020/21 haben 11 000 Schüler*innen in 800 Junior-Unternehmen ihre eigene Geschäftsidee umgesetzt. Bisher genossen Schülerfirmen einen gewissen Sonderstatus, zahlten aber schon bestimmte Abgaben. Zum 1. Januar 2023 wird es aber auch für sie eine Änderung geben, denn sie werden als Teil des wirtschaftlichen Geschehens angesehen und müssen nun auch eine Steuererklärung abgeben. Auch die Schülerfirmen, die ja in diesem einem Jahr ihres jeweiligen Bestehens nur geringe Gewinne machen, bleiben damit von weiterer Steuerthematik nicht verschont. Die IW Junior der Deutschen Wirtschaft will aber ihr Junior-Unternehmen entsprechend beraten und unterstützen.

Autor: Günther Geiling

Osterhase im CuraVivum gesichtet!

Osterhase im CuraVivum gesichtet!

Endlich! Nach zwei Jahren Abstinenz (wegen Corona natürlich) konnten die Mädels und Jungs unseres Sozialen Arbeitskreises es kaum erwarten, den Seniorinnen und Senioren des örtlichen Altenpflegeheims CuraVivum an Ostern eine Freude zu bereiten. Den Schülerinnen und Schülern war es sehr am Herzen gelegen, dass gerade an diesen festlichen Tagen an die älteren Menschen gedacht wird.

So traf sich der Soziale AK an einem Nachmittag, um österliche Überraschungen für die alten Menschen des CuraVivums zu gestalten: Mit vollem Tatendrang wurden Plätzchen im Akkord gebacken, sodass das Back-Team fast gar nicht mehr mit dem Glasieren nachkam. Und da gab es noch die Bastelgruppe, die fleißig süße Osterhasen ausschnitt und diese mit Ostergrüßen verzierte. Zum Abschluss des Nachmittags wurden eifrig die Plätzchen in Tütchen verpackt, auf welche die gebastelten Osterhasen befestigt wurden.

Am Tag danach war es dann auch schon so weit: Die Übergabe der Ostertütchen an die Seniorinnen und Senioren stand bevor. In Begleitung von Herrn Steger und Herrn Nguyen besuchten die Schülerinnen und Schüler das CuraVivum und schenkten jeder Bewohnerin und jedem Bewohner die liebevoll bepackten Tütchen. Schon der bloße Besuch unseres Sozialen AKs bescherte den Älteren eine Freude, denn das Lächeln eines jeden Seniorengesichts war nicht zu übersehen. Ein tosender Applaus und Körbe voller Süßigkeiten als Dankeschön des Pflegeheimes bildeten den krönenden Abschluss des Tages für die Schülerinnen und Schüler.

Nachdem die Osteraktion in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg war, freuen wir uns als Sozialer AK schon sehr auf die nächste Aktion mit dem Pflegeheim CuraVivum!

Autor: Duc Nguyen

Schülerfirma Wanted in TV Mainfranken

Schülerfirma Wanted in TV Mainfranken

Für den Erfolg einer Schülerfirma ist eine gute und originelle Geschäftsidee die wichtigste Grundvoraussetzung.

Diese ist mit der Idee eines „Kapuzenpullover mit einem coolen Logo“ wohl voll gelungen, weil die Eltmanner Realschüler*innen damit unter die besten 6 Schülerfirmen in Bayern ausgewählt wurden und sich nun um die Auszeichnung „beste Schülerfirma in Bayern“ bewerben dürfen.

Über diesen Erfolg hat nun auch TV Mainfranken am 05.05.2022 berichtet:

https://www.tvmainfranken.de/mediathek/video/wanted-wo-sind-die-meiers-eltmanner-schuelerfirma-startet-durch/

Besser spät als nie 😊 – Wallburg-Osterhase stattet im Wonnemonat Mai der Tafel einen Besuch ab

Besser spät als nie 😊 – Wallburg-Osterhase stattet im Wonnemonat Mai der Tafel einen Besuch ab

Da in diesem Jahr der Osterhase der Wallburg-Realschule krankheitsbedingt vor den Ferien schlapp gemacht hatte, benannten die SMV und der Soziale Arbeitskreis unserer WRS die langjährige Aktion zugunsten der großen und kleinen Tafelkunden um in „Frühlingsaktion“, sodass am 03.05.2022 bei strahlendem Sonnenschein das Ehepaar Schmittlutz von der Eltmanner Tafel viele Präsente aus den Händen von Schüler- sowie Klassensprechern und Mitgliedern des Sozialen Arbeitskreises in Empfang nehmen konnte: Der Soziale Arbeitskreis hatte durch eine Spendenaktion innerhalb der gesamten Schulfamilie diesmal für die 75 (!) Kinder der Tafelkunden im Alter zwischen 1 und 16 Jahren Baby-Pixi-Bücher, diverse Malbücher sowie Kulturbeutel mit Duschsets bekannter Marken im Gesamtwert von rund 390 € finanziert. Mit einem Wertgutschein über 300 € bei einem örtlichen Lebensmittelgeschäft möchte die SMV wiederum Marianne und Eduard Schmittlutz und ihrem Team ein bisschen unter die Arme greifen, da aktuell durch die steigende Anzahl an Kunden – Frau Schmittlutz berichtete bei der Spendenübergabe von einem Plus von mehr als einem Drittel – wie auch durch die Knappheit an einzelnen Grundnahrungsmitteln im Handel der Tafelladen vor großen Herausforderungen steht. Deswegen äußerten beide auch ihren großen Dank für die inzwischen 14-jährige Kooperation mit der Wallburg-Realschule, berichteten aber auch erleichtert von der zunehmenden Anzahl an privaten Spenden aus der Bevölkerung. Derartige Schilderungen rund um das Tagesgeschäft weckten bei allen Anwesenden, Lehrkräften wie Schülerinnen und Schülern, Betroffenheit, aber auch die Motivation, sich für bedürftige Mitmenschen im Einzugsgebiet unserer Schulfamilie einzusetzen und dabei den unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer zu unterstützen.

Autorin: Corinna Hartwich-Beck

Regenbogen-Debatte, „Schwul? – Na und?!“, „Typisch weiblich, typisch männlich?“ …

Regenbogen-Debatte, „Schwul? – Na und?!“, „Typisch weiblich, typisch männlich?“ …

Da es uns, dem Courage-Team der SMV, sehr am Herzen liegt, dass unsere Schulfamilie sich immer wieder mit Werten wie Toleranz, Respekt oder Akzeptanz beschäftigt und diese auch verinnerlicht, hatten wir bereits am Ende des vergangenen Schuljahres den Entschluss gefasst, dass wir nicht nur für 5. und 6. Klassen Workshops anbieten möchten, sondern auch für unsere Siebtklässler*innen. Ein Schwerpunkt war schnell gefunden: Homophobie! Denn zum einen macht das Netzwerk der Courage-Schulen immer wieder darauf aufmerksam, dass es angesichts von Diskriminierung auf deutschen Schulhöfen absolut notwendig ist, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen (vgl. dazu https://www.schule-ohne-rassismus.org/themen/homo-und-transfeindlichkeit/). Zum anderen hatten in den vergangenen Jahren unsere Zehntklässler*innen die von DéjàWÜ, einer schwullesbischen Jugendgruppe aus Würzburg, geleiteten Workshops des Projekts „Sch(w)ule & Le(s)ben“ zwar als sehr gut bewertet, allerdings bei ihrem Feedback auch einstimmig geäußert, dass ihrer Meinung nach Aufklärung über Homosexualität wie auch Homophobie bereits in niedrigeren Jahrgangsstufen thematisiert werden sollte.

Am 22.02.2022 war es nach einigen Nachmittagen Vorbereitung soweit, dass wir in allen 7. Klassen 90-minütige Workshops durchführen konnten, um unsere Mitschüler*innen zu sensibilisieren, aufzuklären, aber auch mit ihnen lebhaft zu diskutieren. Während in drei Klassen das Eis sofort gebrochen war und neben dem Interesse für das per PowerPoint präsentierte Hintergrundwissen auch vielfach Fragen gestellt, Rollenspiele motiviert umgesetzt, interaktiv gerätselt und auch eine Challenge mit LGTBIQ-Fahnen sowie eigenen kreativen Ideen auf großes Interesse stieß, erlebte in einer Klasse unser Team auch gerade von Jungs zunächst die typischen Vorbehalte, warum man denn sich überhaupt mit dem Thema beschäftigen solle. Auch wurde auf die beispielsweise in Regenbogenfarben strahlende Allianz Arena mit fast schon stammtischähnlichen Aussagen reagiert. Doch tat dies alles unserem Vorhaben keinen Abbruch: Souverän wurde mit den verschiedenen Standpunkten umgegangen, diskutiert, mit Vorurteilen und allgemeinen Klischees – auch rund um klassische Geschlechter- und Rollenverhaltensweisen – aufgeräumt. Wir fühlen uns darin bestärkt, auch im nächsten Jahr auf jeden Fall daran festzuhalten, sich mit der eigenen Identität, der Vielfalt und Toleranz in unserer Schule zu beschäftigen.

Als Jury durften wir uns dann mit wirklich ganz tollen Challenge-Beiträgen auseinandersetzen und konnten unsere Sieger*innen am 29.03.2022 – finanziert durch die SMV – prämieren:

Tabea Dietel (7d) durfte sich als Erstplatzierte mit ihrer detailgetreuen und ausdrucksstarken Zeichnung über einen Gutschein für einen Kapuzen-Sweater unserer Schülerfirma freuen. Das leidenschaftliche Kurzvideo des 7d-Trios, bestehend aus Hannah Brand, Jasmin Emmer und Emilia Köllmeier, wurde mit einem riesigen Fairtrade-Naschpaket als Zweitplatzierte belohnt. Rang 3 belegte Emilia Götze (7c) mit einer aufwendigen digitalen Bildgestaltung und Rang 4 ging an Elias Fischer (7a) für ein pfiffiges Foto mit der Regenbogenfahne – beide erhielten ebenfalls Fairtrade-Süßigkeiten für ihre Kreativität und Einsatzfreude. Wir gratulieren allen Gewinner*innen ganz herzlich!

Autorin: Corinna Hartwich-Beck