Eine Theateraufführung der besonderen Art
Eine Theateraufführung der besonderen Art
Icebreaker – Ein Theaterstück über depressive Erkrankungen bei Jugendlichen
Was ist typisches pubertäres Verhalten? Wann muss man eine Depression in Erwägung ziehen? Was unterscheidet das eine vom anderen?
Dieser Frage gingen am Freitag, 24. Januar 2020 unsere Schülerinnen und Schüler der 7., 8., 9. und 10 Jahrgangsstufe sowie am Abend vorher geladene Gäste und interessierte Familien nach.
Denn darum geht es im Projekt „Icebreaker“, einem Theaterstück über depressive Erkrankungen bei Jugendlichen, welches die AOK-Bayern initiiert hat und dessen Schirmherrschaft die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, inne hat.
Anlass für diese Initiative ist die Tatsache, dass laut des Direktors der AOK Schweinfurt, Frank Dünisch, jeder 20. Jugendliche an Depressionen leide, Tendenz steigend.
Innerhalb von nur vier Tagen hat der Theaterpädagoge Jean-Francois Drozak von der Nürnberger Agentur Kunstdünger mit acht unserer Siebt- und Achtklässlern ein – sowohl hinsichtlich des Inhalts als auch der Inszenierung – interessantes Theaterstück auf die Beine gestellt. Fiona T., Luca S., Lea-Lavinia H., Bastian H., Svenja Sch., Rebecca J., Jana B. und Tim R. schlüpften auf beeindruckende Weise in die Rollen von Anna und Robert – den beiden jugendlichen Protagonisten – deren Eltern, Geschwistern und einer Kinder-und Jugendpsychiaterin. Sie ließen uns in deren Alltag eintauchen und mit Hilfe einer Check-Liste genau beobachten: Wer zeigt Anzeichen einer Depression? Anna oder Robert? Immer wieder wurde das interaktive Stück unterbrochen und reflektiert.
Und was hat der Zuschauer dabei gelernt? Dass es eben nicht immer so einfach ist, das eine vom anderen zu unterscheiden. Dass es aber durchaus Anzeichen für Depressionen gibt, die einen aufmerksam werden lassen müssen. Dass eine eindeutige Diagnose nur ein Facharzt stellen kann. Dass viel Sensibilität nötig ist bei einem Thema, das in unserer Gesellschaft immer noch als „Tabu-Thema“ gilt. Dass Reden hilft. Dass es Hilfe gibt. Dass im Zweifelsfall niemand allein ist.
Autorin: Constanze Büller