Rekordverdächtige Spendenbereitschaft unserer Schulfamilie zugunsten der Eltmanner Tafel

Rekordverdächtige Spendenbereitschaft unserer Schulfamilie zugunsten der Eltmanner Tafel

und zwei (!) kurzweilige Ausgabetage vor Ort

Zum 15. Mal war es am 12.12.2022 soweit, dass unsere Schülersprecher*innen, das verantwortliche Klassensprecher*innen-Team, Tutor*innen sowie Mitglieder des Sozialen Arbeitskreises gemeinsam mit der Schulleiterin Manuela Küfner und den Lehrkräften, Frau Brasch, Frau Hartwich-Beck, Frau Türk, Herrn Nguyen und Herrn Steger, das Ehepaar Marianne und Eduard Schmittlutz von der Eltmanner Tafel vor dem Schulgebäude der Wallburg-Realschule stellvertretend für ihre großen und kleinen Kund*innen des Tafelladens reichlich beschenkten.

In den Wochen zuvor hatten Schüler*innen aller Jahrgangsstufen, aber auch unsere Sekretärinnen und das Kollegium eifrig – sage und schreibe – 166 Kartons mit Spaghetti, passierten Tomaten, Schokolade, Lebkuchen, Zucker sowie Zahncreme, -bürste und Duschgel gefüllt, alles Zutaten, die auf dem „Wunschzettel“ der Vorsitzenden des Tafelladens, Frau Schmittlutz, gestanden hatten. Aufgrund der enorm gestiegenen Kundenzahl in den letzten Wochen und Monaten dieses Jahres war der Ehrgeiz unter allen Mitgliedern der Schulfamilie geweckt worden, definitiv mehr als 120 Päckchen zu organisieren, weswegen auf den Fluren und in den Klassenzimmern an den letzten Tagen vor der Abgabe emsiges Treiben beim Tauschen von einzelnen Produkten, damit alle Weihnachtspakete nahezu identisch bestückt sind, im Aushelfen mit fehlendem Geschenkpapier, aber auch beim Basteln von Weihnachtsgrußkarten für die Empfängerfamilien vorherrschte. Absoluter Spitzenreiter, was die Spendierfreudigkeit betraf, war einmal mehr die Klasse 6b, die alleine 13 Familienpakete beisteuerte – Ihr 6bler seid der absolute Wahnsinn!!!

Zusätzlich wollten unsere Klassensprecher*innen erneut auch die kleinen Kund*innen des Tafelladens überraschen: Während in den Vorjahren der Fokus auf den Altersgruppen der 0- bis 3-Jährigen wie auch der 13- bis 16-Jährigen gelegen hatte, stellten wir uns diesmal der Herausforderung, möglichst alle Tafelkunden-Kinder zwischen 0 und 16 Jahren als Christkind zu bescheren. Letztlich gelang es uns, 151 kleine Präsente, die von Knisterbüchern, Stapelbechern und Bilderwürfel, über Knobelspiele, Rätsel-Spaß-Bücher und Malbücher bis hin zu Jugendbüchern wie beispielsweise „Die Nacht in der Schule“, „Boy 7“, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, „Herr der Diebe“, „Erebos“ oder „Level 4“ reichte. In diesem Zusammenhang geht ein großes Dankeschön an Anette Haas von der Buchhandlung Glückstein in Haßfurt für die Top-Beratung und liebevolle Verpackung aller Jugendbücher. Finanziert wurden all die erwähnten Präsente im Wert von knapp 1.000 € mit Hilfe des Zivilcourage-Preisgelds, eines an der Schule befindlichen Spendentopfs sowie dank der großzügigen Spende der Tutor*innen, die 350 €, welche sie bei der Ausrichtung ihres Herbstfestes für unsere Fünftklässler*innen eingenommen hatten, beisteuerten.

Darüber hinaus übergab die Schulleitung noch Kartons mit Kinder-Handseifen, die sich auch bei unseren Schüler*innen großer Beliebtheit erfreuen, Desinfektions-Handgel sowie Allzweckreiniger.

Wenn schon nunmehr zum dritten Mal nicht die Übergabe vor Ort im Tafelladen mit Infos für unsere Jugendlichen über das Tagesgeschäft der Haßfurter Außenstelle erfolgen konnte, so hatte es sich das Ehepaar Schmittlutz nicht nehmen lassen, dass – natürlich unter Einhaltung aller Hygiene-Vorschriften – Mitglieder des Sozialen Arbeitskreises persönlich alle Spenden an die großen und kleinen Tafelkund*innen überreichen konnten. Aufgrund der bereits erwähnten enorm angestiegenen Kundenzahl und der seit Corona bestehenden Terminvergabe zur Abholung übernahmen in diesem Jahr erstmals unsere SozAKler*innen an zwei Nachmittagen, nämlich am 13.12.22 sowie am 20.12.22, die Ausgabe im Zeitraum zwischen 13.45 Uhr und 17:15 Uhr: Sie verteilten im Innenhof des Anwesens an einem eigens für sie hergerichteten, weihnachtlich dekorierten Stand Familienpakete wie auch die Geschenke für die Kinder und Jugendlichen, wobei sie hautnah miterleben konnten, wie groß die Freude über die Spendenbereitschaft unserer Schulfamilie ist. Eine Kundin schüttelte fassungslos den Kopf und merkte an, dass es einfach unglaublich sei, dass sich so junge Leute so für ihre Mitmenschen einsetzten, an einem Nachmittag bei dieser Kälte auch noch Zeit opferten, um in der Tafel mitzuarbeiten. Andere Kund*innen strahlten über beide Ohren, dankten in ihrer Landessprache und wünschten sichtlich gerührt frohe Weihnachten. So manche glänzenden Kinderaugen in der kleinen Warteschlange sorgten gar dafür, dass einzelne SozAKler*innen freiwillig noch etwas länger bei der Ausgabe blieben, um direkt den Kleinen ihre Geschenke aushändigen zu können, obwohl bereits die abholenden Eltern in ihren Fahrzeugen warteten.

Vielen lieben Dank an Marianne und Eduard Schmittlutz an dieser Stelle auch für das Verköstigen mit Heißgetränken, Kinderpunsch sowie leckeren Lebkuchen, Plätzchen etc. während der Ausgabezeit und die kurzweiligen Gespräche mit Ihnen und Ihren ehrenamtlichen Helfer*innen!

Autorin: Corinna Hartwich-Beck

Schulentscheid Vorlesewettbewerb

Schulentscheid Vorlesewettbewerb

Sieben SchülerInnen hatten sich in unseren 6. Klassen für den Schulentscheid qualifiziert, leider konnten am Freitag, dem 9.12., krankheitsbedingt nur fünf zum Vorlesen antreten.

Die Jury bestand aus den Deutschlehrkräften der 6. Klassen, der Vorjahressiegerin wie zwei Damen aus dem Elternbeirat. Nach zwei spannenden Runden mit tollen Lesebeiträgen aller VorleserInnen stand unsere Schulsiegerin fest: Alina Kundmüller aus der 6a. Sie wird im neuen Jahr am Regionalentscheid teilnehmen. Ein Dankeschön an alle Beteiligten und herzlichen Glückwunsch, Alina!

kerzenPOST – die ,,neue“ Schülerfirma 

kerzenPOST – die ,,neue“ Schülerfirma 

In der neuen Schülerfirma der Wallburg-Realschule arbeiten insgesamt elf engagierte SchülerInnen, die Kerzen produzieren, die eine geheime Botschaft beim Abbrennen beinhalten.

Den ersten Verkauf zum Thema ,,Weihnachten“ und ,,Silvester“ startet die Schülerfirma am Weihnachtskonzert. Außerdem kann man am Konzert Förderurkunden im Wert von 5,00 € oder 10,00 € erwerben, um die Schülerfirma kerzenPOST zu unterstützen. 

GoodNotes gut verpackt

GoodNotes gut verpackt

– Gestaltungswettbewerb digitaler Heftumschlag –

Im Rahmen unserer Teilnahme am Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ war ein erster (aber nicht letzter) Ansatzpunkt, unsere SchülerInnen wo möglich digitale Hefte führen zu lassen. Dies bietet einige Vorteile: Die SchülerInnen haben alle Aufzeichnungen immer dabei, es ist wesentlich einfacher, saubere Hefteinträge zu führen, da sich der digitale Stift beliebig oft ausbessern lässt, und man kann alle Unterlagen – von Arbeitsblättern über Fotos bis zu den Mitschriften – in ein Dokument packen.

Tatsächlich haben viele SchülerInnen rasch und erfreut die Gestaltungsmöglichkeiten bei GoodNotes-Notizheften erkannt, bietet die App doch nicht nur die Möglichkeit, vorhandene Hefteinbände zu nutzen, sondern auch die Option, eigene zu importieren. Als kleinen Auftakt zum Pilotversuch lobten wir daher einen Gestaltungs-Wettbewerb aus, bei dem es darum ging, solche digitalen Hefteinbände für unterschiedliche Fächer zu gestalten. Dabei wurden die neu angeschafften iPads natürlich gleich zum Zeichnen, Fotografieren usw. verwendet, insgesamt also eine Win-Win-Situation für die Teilnehmenden, denn so tauchten sie auch gleich ein in die vielfältigen Möglichkeiten der kreativen Nutzung ihres iPads. 

Wir gratulieren nun folgenden SiegerInnen, die sich über unterschiedliche Preise wie Schulshirts, Brotzeitdosen u. v. m. freuen durften:

1. Kilian Bäuerlein, 8d: Kunst

2. Lina Kaufhold, 7d: Englisch

3. Rebecca Brech, 7b: neutrales Heft

– Susanne Müller & Kirsten Christiansen

Projekt „Tod und Bestattung“

Projekt „Tod und Bestattung“

„Inwiefern wirkt sich denn ihr Beruf auf Ihr Privatleben aus?“

…, so lautete eine der vielen Fragen, mit denen am 23.11.2022 Petra Schuhmann, Mitinhaberin des Familienunternehmens „Hetterich Bestattungen“, sowie die geprüfte Bestatterin Tanja Kremer von unseren Neuntklässler*innen während des zum siebten Mal stattfindenden Projekttags „Tod und Bestattung“ konfrontiert wurden, das diesmal allerdings auf 60 Minuten beschränkt war und jeweils neben einer Schulstunde eine Pause mit einschloss. Während Frau Kremer augenzwinkernd entgegnete, dass Ihre Kinder zu Beginn Ihrer Tätigkeit bei den Essenszeiten sich immer wieder versichert hätten, dass sie sich, da sie doch mit Leichen zu tun habe, ordentlich vor dem Zubereiten der Mahlzeiten gewaschen hätte, verwies Frau Schuhmann darauf, dass sowohl ihre Söhne als auch die Söhne ihres Bruders regelrecht mit in die Materie hineingewachsen seien: Beispielsweise unterstützen die jungen Männer inzwischen beim Überführen einer verstorbenen Person, fungieren auch – falls notwendig – als Sargträger und einer ihrer Neffen schlägt nun selbst die Laufbahn als Bestatter ein, sodass das Familienunternehmen definitiv weitergeführt wird. Einmal mehr beeindruckten die beiden Damen sowohl die anwesenden Lehrkräfte als auch die Jugendlichen durch ihre offene, lockere Art, ihren beruflichen Alltag erlebbar zu machen, und durch ihre verschiedenen persönlichen Hintergründe, weshalb beide in dieser Branche tätig seien.

Die Klassen 9b und 9c begegneten direkt zu Beginn der 1. Pause am Leichenwagen den beiden Referentinnen, was letztlich aber sich wider Erwarten als regelrechter Gesprächs-Opener entpuppte, was wir begleitenden Religionslehrkräfte so gar nicht erwartet hätten. Denn sogleich musste ein Holzsarg aus dem Inneren des Fahrzeugs durch vier Schüler*innen befördert werden, Frau Kremer und Frau Schuhmann erläuterten geduldig Details am Sarg inklusive Deckengarnitur, führten eine Überführungstrage vor und bauten eine Schaufeltrage zusammen. Schon waren alle Anwesenden mitten im Geschehen, sodass sich auch zügig Freiwillige fanden, die das Angebot des „Probeliegens“ im Sarg ohne jegliche Berührungsängste wahrnahmen, was aber ebenso den völlig unverkrampften Umgang mit dem Prozess des Sterbens, aber auch des Trauerns von Seiten der beiden Referentinnen verdeutlichte. In diesem Zusammenhang musste dann auch gleich geklärt werden, ob denn ein knapp zwei Meter großer Schüler tatsächlich in diesen knapp über 1.000 € teuren Sarg passen würde. – Der umgekehrte, inzwischen schon traditionelle Ablauf der Klassen 9a und 9d startete dagegen eher gewohnt zurückhaltend, ehe sich schlussendlich dann aber auch eine lebhafte Fragenrunde entwickelte.

Neben eher pragmatischen Fragen nach der Liegezeit eines Grabs und was danach mit noch möglicherweise vorhandenen sterblichen Überresten geschehe (➔ z. B. im Falle einer in einer Urnenwand aufbewahrten Urne) oder nach in Deutschland erlaubten Bestattungsformen (vgl. „Grauzonen“ in einzelnen Nachbarländern), erfuhren die Neuntklässler*innen u. a., dass es Angehörigen – falls gewünscht – auch ermöglicht wird, beim Waschen und Ankleiden der verstorbenen Person mitzuwirken. Petra Schuhmann erzählte, als sie gefragt wurde, ob sie denn selbst die Bestattung und sämtliche anderen Vorbereitungen bei einem Trauerfall in der eigenen Familie übernehmen würde, freimütig von ihrer kürzlich verstorbenen Schwiegermutter und dass es für sie eine Selbstverständlichkeit wäre. Auch ob Tote generell für eine Beerdigung geschminkt würden, interessierte eine Schülerin, worauf Tanja Kremer entgegnete, dass sie generell Natürlichkeit bevorzuge bzw. die verstorbene Person so zeigen möchte, wie sie war, und dabei schmunzelnd in Richtung von Frau Hartwich-Beck blickte. Bei all der Ernsthaftigkeit der Thematik kam auch der Humor und die unbeschreibliche Lebensfreude beider Referentinnen immer wieder deutlich zum Vorschein. Doch auch neuere Aspekte wie die durch die Corona-Pandemie bekannt gewordenen Bodybags oder der Probelauf des Ersetzens von Särgen durch Leichentücher, so wie man dies im Islam und Judentum praktiziert, in München wurden aufgegriffen. Abschließend betonte Petra Schuhmann, es sei das Schönste an ihrer Tätigkeit, Angehörige in ihrer Trauer aufzufangen und zu begleiten und eben die eigene Menschenkenntnis zu nutzen, um die Trauernden adäquat zu beraten. Indem Bestatter*innen in der heutigen Zeit mehr Freiraum zur Verfügung stünde, könne viel mehr auf individuelle Wünsche (vgl. gemeinsames Bemalen eines Sarges eines verstorbenen Jugendlichen durch dessen Clique; mehrmaliger „Besuch“ der kleinen verstorbenen Tochter durch die Eltern in der Leichenhalle vor der Beisetzung, um den Abschied begreifbar zu machen) eingegangen werden, genieße man auch bei den Angehörigen ein viel größeres Vertrauen. Auch stellte Tanja Kremer die Tendenz heraus, dass immer mehr Leute vorab ihre Beerdigung planten – teils sogar mit der gesamten Familie -, wodurch dann tatsächlich im Todesfall den Hinterbliebenen früher und auch mehr Zeit zur Trauer ermöglicht würde.

Doch durfte am Ende der beiden Gesprächsrunden jeweils der Gang zu den Schautischen nicht fehlen: Beide Damen stellten Trends für trauernde Angehörige wie Mini-Gedenkurnen oder Fingerabdruckschmuck vor, demonstrierten das Auseinandernehmen von mitgebrachten Urnen. Auch die Möglichkeit, die genannten Accessoires sowie Urnen aus nächster Nähe zu betrachten und anzufassen, Broschüren über Ruheforst, Seebestattung, zum digitalen Nachlass und Kataloge mit modernen Sargmodellen, z. B. aus Papier, durchzublättern, wurde von vielen Neuntklässler*innen gerne genutzt, wobei oft auch noch persönliche Fragen gestellt wurden, die im Plenum nicht geäußert worden waren.

An dieser Stelle ergeht ein Riesen-Dankeschön an Frau Schuhmann und Frau Kremer für deren ungezwungenen, lebhaften Vortrag, ihre Offenheit sowie die zahlreichen Anschauungsmaterialien bzw. –objekte.

Autorin: Corinna Hartwich-Beck