Nur mal kurz die Welt retten – oder: Was ist eigentlich der Earth Overshoot Day?

Nur mal kurz die Welt retten – oder: Was ist eigentlich der Earth Overshoot Day?

Einst (2011) trällerte Tim Bendzko, er müsse „nur noch kurz die Welt retten“, Ende Juli standen unsere achten Klassen im Rahmen ihrer Woche der Alltagskompetenzen vor dieser schwierigen Aufgabe. Es galt, in die Rolle von Ländervertretern zu schlüpfen, Materialien und Ressourcen für das eigene Land zu erspielen und am Ende – hoffentlich – den Untergang des Planeten Erde durch den Klimawandel zu verhindern. Mit Feuereifer machten sich unsere Schülerinnen und Schüler der 8a, 8b, 8c und 8d an die Teamspiele, wo es beispielsweise darum ging, ein Stock Holz nur mit den Füßen weiterzugeben. Doch wer glaubt, es ginge nur um planvolles Erwirtschaften von Gütern, der täuscht sich – wie in der echten Politik wurde auch Diplomatie mit den anderen Ländern betrieben, es wurden in der Klimakonferenz Kompromisse eingegangen, aber auch eiskalt Hinterhalte und Täuschungsmanöver durchgezogen, um am Ende als Sieger dazustehen. Abschließend stand eine Diskussionsphase auf dem Programm, in der es nicht nur darum ging, den Spielverlauf zu reflektieren, sondern auch darum ging, Parallelen zur realen Welt zu erkennen. Dabei ging es unter anderem um den Earth Overshoot Day, der anzeigt, an welchem Tag im Jahr ein Land nicht mehr nachhaltig lebt, da es Ressourcen verbraucht, die nicht oder nicht schnell genug nachwachsen. Im Jahr 2023 lag dieser Tag weltweit beim 2. August, aber je nach Land variiert der Tag sehr stark – von Qatar, das 2024 bereits am 11. Februar den Overshoot Day erreichte, bis zu Ländern auf dem afrikanischen Kontinent, die überhaupt keinen Overshoot Day haben, da sie weniger Ressourcen verbrauchen, als sich erholen. Und Deutschland? Das lag übrigens 2024 beim 2. Mai.

– Kirsten Christiansen

Grünes Rezepte Buch

Grünes Rezepte Buch

Im Rahmen unserer Projektpräsentation haben wir uns mit Ernährung beschäftigt.

Ein Ergebnis finden Sie mit dem DownloadLink zu unserem Kochbuch, welches vegane und vegetarische Gerichte aufweist.

So können Sie leicht den Ernährungsstil der Zukunft zu verwirklichen 😉

– Marie S., Elias F., Lion B. Und Max R. aus der Klasse 9a

Kochkurs „Fit in der Küche“ der 6b

Kochkurs „Fit in der Küche“ der 6b

B wie Backofen-Bedienung, Beerentrifle, Bruderhahn … und 6b

Ein dreiviertel Jahr nach dem Beginn der Arbeit am „Echt kuhl“-Wettbewerb und dessen Gewinn im Juni machten wir uns am 13.10. endlich daran, den letzten Rest des Preisgeldes von 1.200€ an den Mann bzw. besser die Frau zu bringen: Michaela von der Linden, Ernährungsberaterin und Diplom-Agraringenieurin, hatte sich angekündigt, um ein leckeres 3-Gänge-Menü mit uns zu kochen. Auf dem Speiseplan standen neben einer Kürbissuppe und Zupfbrot als Vorspeise Fingernudeln und Kartoffelgulasch als Hauptgericht, natürlich durfte aber auch eine Nachspeise nicht fehlen – genauer gesagt zwei, nämlich Heidelbeer-Mascarpone-Pudding (hübsch geschichtet im Glas) und eine süße Birnen-Lasagne mit Himbeersoße. 

Doch zuerst war ein bisschen Theorie vonnöten: 

Frau von der Linden stellte eingangs sich sowie ihren Schaf- und Hühnerhof in Unterschleichach kurz vor. Dabei erfuhren wir, dass sie auch die Bruderhähne aufzieht – und klärten, was das ist, nämlich Gockel, die nicht schon im Ei abgetötet werden, da im Regelfall nur die Hennen gemästet werden. Auch leben im Bio-Betrieb von Frau von der Linden beispielsweise die Hühner 2,5 Jahre, in der herkömmlichen Haltung haben die Tiere nur 12 Monate, bevor sie geschlachtet werden. Außerdem arbeitet unser Gast als Bio-Kontrolleurin, denn Bio-Höfe müssen alle 12 Monate vollständig „durchleuchtet“ werden. 

Dann wandten wir uns dem Thema gesunde Ernährung zu: Dabei erfuhren wir, dass Frau von der Linden auch nur zwei Mal pro Woche Fleisch isst, und das, obwohl sie an der Quelle sitzt. Außerdem ließ sich doch der eine oder andere schuldbewusste Blick bei den SchülerInnen beobachten, als sie erläuterte, dass man maximal eine gestrichene Hand voll (so, dass ein Blatt darauf liegen bleibt) täglich naschen sollte. Eine Essensportion entspricht außerdem der Menge, die man mit beiden Händen halten kann. Und was Getränke betrifft: Wer die gesündeste Variante, reines Wasser, nicht runterkriegt, kann zu einer Schorle greifen, die aber nur 1:3, besser 1:4 gemischt sein sollte. 

Endlich ging es nach der Pause dann an die Zubereitung der frischen, regionalen und saisonalen Zutaten in Bio-Qualität, und auch hier lernte die 6b viel Neues: Beispielsweise, dass der Teig des Zupfbrots braun aussieht, weil er aus Vollkornmehl besteht. Das ist nicht zu verwechseln mit Dinkel, denn es kann jedes Getreide zu einem Vollkornprodukt verarbeitet werden: Wie der Name schon sagt, wird dabei das ganze Korn gemahlen, also auch die Schale. Dadurch bleiben Ballast- und Nährstoffe erhalten. Mindestens drei Mal pro Woche sollte man die gesünderen Vollkornprodukte essen. Wir besprachen auch, dass man Kürbiskerne essen kann – oder einpflanzen (dass Kürbisse aber nicht jetzt gepflanzt werden, sondern im Frühjahr, damit sie zur Saison im Herbst reif sind). Wer wusste außerdem schon, dass man die tränenden Augen vermeiden kann, wenn man beim Zwiebelschneiden die Zunge rausstreckt? Und wo liegt beim Tischdecken nochmal die Gabel, wo das Messer … ? 

Nach aufregenden Stunden, in denen wirklich alle mit anpackten, konnten wir endlich unser Menü genießen. Das Zupfbrot war gleich ein Renner, die Kürbissuppe überzeugte auch anfängliche Skeptiker. Nach Fingernudeln und Kartoffelgulasch blieb trotzdem noch genug Platz für das Highlight, die Desserts! Auf die Frage hin, ob es denn geschmeckt hatte, antwortete eine noch schmatzende und zufriedene 6b mit einem klaren „Ja!“. Dementsprechend blieb auch wenig übrig, um mit den eingetupperten Resten auch die Eltern daheim von den neu erworbenen Kochkünsten zu überzeugen. Und gleich wurde der Ruf nach den Rezepten laut, dem wir natürlich gerne nachkommen. 

So ging ein ereignisreicher Vormittag mit einer großen Putz- und Schrubb-Aktion zu Ende, bei der wirklich sehr tüchtig gespült und gewischt wurde. Dafür hat sich die 6b echt nochmal ein dickes Lob verdient!

Und da wir den Rest des Preisgeldes in eine Outdoor-Tischtennisplatte investiert haben, die den Pausenhof ziert, können wir problemlos die an diesem Tag angefutterten Kalorien rasch wieder abtrainieren! „Echt kuhl“ war’s! 

Marion Dirscherl und Kirsten Christiansen

Prämierung unserer Umwelt-Challenge

Prämierung unserer Umwelt-Challenge

Eine herausfordernde Situation

Der Klimawandel gilt als die Herausforderung, der wir uns als Gesellschaft, aber auch weltweit, heutzutage stellen müssen. Laut der Umfrage Jugend in Deutschland aus dem Jahr 2021 ist der Klimawandel laut einer Umfrage das Thema, das den meisten jungen Menschen in Deutschland Sorge bereitet – 56 Prozent gaben dies an. Der Klimawandel treibt die 14- bis 29-Jährigen demnach stärker um als etwa die Zukunft des Rentensystems (48 Prozent) oder die Sorge um eine Spaltung der Gesellschaft (44 Prozent). Insofern scheint es nur konsequent, dass es uns als Schule ein Anliegen ist, umweltfreundliches Verhalten unserer Schülerschaft zu fördern. 

Eine derartige Aktion war die Umwelt-Challenge, welche wir (d. h. Frau Müller, Frau Schneider, Frau Dirscherl und Frau Christiansen) unseren SchülerInnen über die Weihnachtsferien stellten. Dabei galt es, mindestens vier Aktionen aus 16 zur Wahlstehenden zu durchzuführen und dies zu dokumentieren, u. a. das Zubereiten eines Gerichts mit ausschließlich regionalen Zutaten oder das Sammeln des angefallenen Weihnachts-Mülls mit abschließender Reflexion darüber, was davon man im Folgejahr vermeiden könnte.

Wir danken allen teilnehmenden SchülerInnen für Ihre tollen Aktionen und freuen uns, dass wir nun folgende drei SchülerInnen prämieren konnten, die sich Preise aus unserem Geschenke-Korb aussuchen durften, darunter Schulshirts, Stirnbänder, Füller und Taschen:

1. Alma H., 5c

2. Mattheo H., 6b

3. Raffael S., 8a

Herzlichen Glückwunsch! Anbei findet Ihr noch einige Impressionen von den Einsendungen

– Autorinnen: Susanne Müller und Kirsten Christiansen

Auszeichnung als Umweltschule mit 3 von 3 Sternen

Auszeichnung als Umweltschule mit 3 von 3 Sternen

70 Trilliarden …

​gibt es im Universum, einen hat eine bekannte deutsche Automarke auf der Motorhaube, Köche freuen sich über drei – die Rede ist von Sternen. Und auch wir freuten uns im Herbst 2021 über „unsere“ Sterne, nämlich die, mit denen die bayerischen Umweltschulen als solche geehrt werden.

Dies gelang uns bereits zu dritten Mal: Unseren Einstand feierten wir im Jahr 2019, als wir eine Auszeichnung als Umweltschule über zwei Sterne aus den Händen von Umweltminister Thorsten Glauber in Empfang nehmen durften. 2020 freuten wir uns erstmals über das Erreichen der höchstmöglichen Kategorie, nämlich drei Sterne. Und auch 2021 schafften wir es, erneut drei Sterne „einzuheimsen“, trotz des durch den Distanzunterricht geprägten Schuljahres, welches uns viel Kreativität und Engagement abverlangte, um unsere schulischen Aktionen dennoch durchzuführen. 

Die Jury würdigte unser „vielfältiges Engagement, mit dem Sie die Verankerung von Nachhaltigkeit im Schulleben nachweisen“. So hatten wir im vergangenen Schuljahr einen Umweltschul-Newsletter eingeführt, der vier Mal im Jahr erschien und Eltern, Lehrkräfte sowie Schüler und Schülerinnen erreichte. Aktiv konnten sich die Schüler und Schülerinnen bei Mitmach-Aktionen beteiligen und sie schickten uns tolle Fotos von regionalen und fairen Bio-Frühstücken oder selbstgemachtem Vogelfutter. Neu war außerdem unsere Beteiligung an einer Umfrage des Geografie-Lehrstuhls der Uni Erlangen in den 9. Klassen zum Thema Klimawandel. Und zu guter Letzt konnten wir – zurück im Präsenzunterricht – am Quiz „Umwelt-Einstein“ teilnehmen und gewannen dank unserer großartigen Beteiligung sogar einen „Klima-Workshop“, den unseren 9. Klassen im Oktober prompt erleben durften. Gewonnen haben wir zudem einen Klimakoffer, ein Experimentier-Set rund um den Klimawandel, der in Physik, Chemie, Biologie oder Geografie zum Einsatz kommen kann. Wir zeigten des Weiteren, dass auch unser Schulleben vom Nachhaltigkeits-Gedanken geprägt ist, indem die Klasse 10b mit dem Zug auf Abschlussfahrt fuhr oder die Klasse 6a Müll sammeln ging. Und auch im regulären Unterricht war die Natur ein Thema, vom Müllkunst- oder Landart-Gestalten in den 6. Klassen bis hin zu Handletterings in der Profilfach-Klasse 9d. Sogar in einer Englisch-Schulaufgabe gab es kein Entkommen 😉 – die 10. Klassen mussten sich mit Müll und Umweltverschmutzung auseinandersetzen.

Zu diesen neuen Aktionen kamen etablierte Projekte, die wir trotz Lockdown und Homeschooling weiterführen konnten: Der Verkauf gravierter Edelstahl-Brotzeitboxen durch die Schülerfirma, die Bestellung fairer Schulshirts, die Beteiligung der Klasse 7c an den „WeltFAIRsteher“-Challenges, die Althandy-Sammlung zugunsten des NABU, der faire Kochkurs für die 7. Klassen, aber auch digitale Elternbriefe seien hier ebenso zu nennen wir die Behandlung etablierter Themen wie der Bananen- und Kakaoproduktion oder dem Plastikmüll im Geografie-Unterricht.

Wir hoffen, dass das neue Schuljahr ebenso aktiv und erfolgreich verläuft und wir hoffentlich keine Lockdown-Probleme mehr zu bewältigen haben. Auf jeden Fall spornen uns die drei Sterne – 70 Trilliarden müssen es gar nicht sein – zu weiteren Taten an, ebenso wie die Grußbotschaft des Kultusministers, Prof. Dr. Piazolo, sowie des Umweltministers, Thorsten Glauber, die wir im Anhang mitsenden:

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Wir freuen uns auf das neue, hoffentlich ereignisreiche Schuljahr und hoffen weiterhin auf eure rege Beteiligung an den Umweltaktionen!

– Autorinnen: Susanne Müller & Kirsten Christiansen

Vom „Umwelt-Einstein“ zum Klasse-Klima-Projekttag

Vom „Umwelt-Einstein“ zum Klasse-Klima-Projekttag

Am 19. Oktober durften insgesamt vier Klassen (8c, 9c, 9d und 9e) den Gutschein über einen Projekttag mit der Berliner Organisation „Klasse Klima“ einlösen. Gewonnen hatte ihn die Wallburg-Realschule Eltmann, indem sie mit den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern am bayernweiten Wettbewerb „Umwelt-Einstein“ teilgenommen hat. 

Die Inhalte von „Klasse Klima – Her mit der coolen Zukunft!“ werden von jungen engagierten Menschen der BUNDjugend auf Augenhöhe mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet. Und so kam es, dass vier engagierte junge Damen der Jugendorganisation des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) extra aus Berlin angereist kamen – natürlich umweltfreundlich mit Bus und Bahn – um mit unseren Schülerinnen und Schüler den Projekttag zu gestalten. 

Der Projekttag war wie folgt aufgebaut: 

  1. Kennenlernen und Einführung in das Thema
  2. Ursachen des Klimawandels – den Treibhauseffekt verstehen
  3. Folgen des Klimawandels – global und lokal
  4. Klimafreundlich leben
    * Wie kann ich klimafreundliche Handlungsmöglichkeiten in meinen Alltag integrieren?
    * Wie kann ich Klimaschutz an die Schule bringen?
    * Wie kann ich mich politisch für Klimaschutz einsetzen?
  5. Energiebällchen selbst herstellen
  6. Abschluss 

Dazu gehörte es auch, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wo sich der Aufwand beim Klimaschutz besonders lohnt und welche Handlungen in hohem Maße wirksam sind. Wichtig war außerdem, die Gewinne aufzuzeigen, die mit klimafreundlichem Verhalten einhergehen. Denn Klimaschutz und die Vision von einem guten Leben für alle gehen Hand in Hand!

Marion Dirscherl und Susanne Müller