„Was wäre, wenn … 

… ich nicht in Deutschland, sondern zum Beispiel in Westafrika geboren worden wäre?“ Mit betretenen Mienen grübelten unsere Fünftklässler am 23. und 25.07.2018 bei unserem Fairtrade-Aktionstag zum Thema „Schokolade“ über diese Frage – die Antwort hatten sie zuvor schon bekommen, denn sie hatten erfahren, dass Kinder z. B. an der Elfenbeinküste oft schon im Alter von 10 Jahren auf den Kakaoplantagen mitschuften, weil ihre Eltern alleine nicht genug verdienen, um die ganze Familie zu versorgen. So bleiben ihnen viele Dinge verwehrt, welche für die Eltmanner Gleichaltrigen selbstverständlich sind: zur Schule gehen, Freizeit haben, ihre Familie täglich sehen, gesund sein usw. 

Die Kinder schleppen tagtäglich schwere Säcke mit reifen Kakaoschoten, hantieren mit scharfen Macheten, um die Kakaobohnen aus der Schote zu lösen und arbeiten im Sprühnebel der Chemikalien, die als Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden. Dieser Arbeitsalltag führt oft schon früh zu gesundheitlichen Beschwerden, von Rückenschmerzen über Migräne bis zu Schnittverletzungen ist alles dabei. 

Anschaulich konnten unsere Schüler mit Hilfe eines Rollenspiels erfahren, wer die Gewinner in der Schokoladenproduktion sind, und wer die Verlierer. Besonders unfair empfanden sie dabei, dass die Personen, die die härteste Arbeit leisten, den geringsten Lohn enthalten – nämlich 3 Cent von einer Tafel Schokolade, die 1 € kostet. 

Wer damit nicht einverstanden ist und etwas dagegen tun möchte, kann nur zu Fairtrade-Schokolade (u. a. von GEPA) greifen, denn hier ist Kinderarbeit verboten. Außerdem erhalten die Kakaobauern einen festen Mindestpreis für ihren Kakao, statt wie bei herkömmlicher Schokolade einen durch den Börsenkurs schwankenden Preis. Auch die Dörfer profitieren von Fairtrade, denn sie erhalten Unterstützung beim Bau von Schulen, Krankenhäusern usw. Fairtrade bietet den Bauern noch in weiteren Bereichen Hilfe, z. B. durch Fortbildungen oder Hilfen mit Krediten.   

Leider machen Fairtrade-Schokolade sowie die industrienahen Siegel „UTZ“ und „Rainforest Alliance“ (welche zwar Kinderarbeit verbieten, aber keinen Mindestpreis für Kakao bezahlen), jedoch zusammen nur etwa 1 % aller verkauften Schokolade in Deutschland aus. 

Um dies zu ändern, machten sich unsere Fünftklässler eifrig ans Werk und schrieben Postkarten an Milka, Ritter Sport und Lindt: Sie forderten die Firmen zum Umdenken auf. Eindringliche Appelle waren da zu lesen, hatte doch besonders das Schicksal der Kindersklaven, die noch ärmer dran sind als die Kinderarbeiter, die mit ihrer Familie zusammen auf der Plantage schuften, unsere Zehn- und Elfjährigen berührt. Da sie sich erwachsene Arbeiter kaum leisten können, kaufen Plantagenbesitzer verschleppte Kinder als billige Arbeitskräfte. Eine Chance, diesem tristen Leben zu entkommen, gibt es kaum, denn wer nicht zur Schule geht, hat auch kaum Aussicht auf eine bessere Arbeit.

Auch wenn am Ende des Schuljahres die „Luft“ oft raus ist und viele Schüler die Ferien herbeisehnen, waren sie nach unserem Aktionstag vielleicht doch ganz froh, selbst zur Schule gehen zu dürfen. 

Autorinnen: Susanne Müller und Kirsten Christiansen

Aus Liebe zur Sauberkeit

oder:  Willst du dir die Hausarbeit künftig mit mir teilen?

Viele große und vor allem kleine Gäste fanden sich am Dienstag in der Aula unserer Schule ein, um die alljährliche Aufführung der Marionettenspielgruppe und den Chorklassen 5a und 5b zu verfolgen. In diesem Sommer galt es, eine weitere Geschichte von Ritter Rost, dem Burgfräulein Bö und Koks dem Hausdrachen mitzuerleben, denn es stand das Stück „Ritter Rost und Prinz Protz“ ( von Jörg Hilbert und Felix Janosa) auf dem Programm. Ritter Rost sitzt zunächst lieber auf dem Klo und liest die Zeitung, während sich Bö mit der Hausarbeit und dem frechen schmutzigen Geschirr abmüht und so kommt es, wie es kommen muss: Das genervte Burgfräuein bestellt sich beim Zauberspiegel-Blitzversand einen Diener, der es aber gleich mit auf sein eigenes Schloss nimmt. Für Ritter Rost und Koks ist nun guter Rat teuer, denn wer führt jetzt den Haushalt…?

Autorin: Constanze Büller

Wir heben ab!

„Auf der Einladungskarte steht: Wir heben ab! Einfache Worte mit viel Inhalt für euch. Es gibt viele Arten des Abhebens. Aber durch eure Schulausbildung an unserer Realschule seid ihr bestens vorbereitet, um zielsicher auf neuem Terrain zu landen. Nach 10 Jahren Schule ist es Zeit, euch in die Welt fliegen zu lassen.“ Dies betonte Direktorin Manuela Küfner bei der feierlichen Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen der „Wallburg-Realschule“ Eltmann.

Konrektorin Tabinda Plischke nahm das Motto vom „Abheben“ auf und meinte, „ob ihr Nesthocker oder Nestflüchter seid. Das Nest Schule ist jetzt für euch passe. Ihr dürfte heute die Stunden genießen und eure Lorbeeren (Abschlusszeugnis) abholen.“ Damit gehe ein Lebensabschnitt zu Ende, bei dem die Lehrer versucht hätten, auch für das Leben außerhalb der Schule vorzubereiten. „Macht etwas aus eurem Leben!“

Stv. Landrat und 1. Bürgermeister Michael Ziegler betonte, dass viele der Abschluss-Schüler lange darauf hingearbeitet hätten, endlich die Schule hinter sich zu lassen und „abzuheben ins richtige Leben. Damit schlagt ihr ein neues, ein unbekanntes Kapitel auf.“ Vielleicht wüssten viele noch gar nicht so genau, was sie alles in dieses Kapitel schreiben möchten. Aber auf jeden Fall könnten sie mit Zuversicht nach vorne blicken, denn das Abschlusszeugnis öffne viele Türen. „An der Mittelschule habt ihr auf alle Fälle ein gutes Rüstzeug mitbekommen, um euch in unserer Welt zu behaupten und eure Ziele zu erreichen. Nun liegt es an euch: Macht etwas daraus!“

Elternbeiratsvorsitzender Martin Ullrich schwächte das „endlich geschafft“ etwas ab und betonte „ihr habt nur einen nächsten Schritt in die Zukunft getätigt. Aber auch dazu gratuliere ich euch.“ Wer weiter auf die Schule gehe, für den ändere sich nicht viel. Aber auch bei der Ausbildung lerne man nie aus, sei aber mehr verantwortlich für sich selbst oder müsse mehr und mehr selbst die Richtung vorgeben. Man stünde nämlich vor vielen Veränderungen. „Digitalisierung und Medien haben uns alle im Griff, aber ihr seid ja damit aufgewachsen.“

„Wie im Flug ging die Schule vorbei und wir heben jetzt ab“, meinten die beiden Schülersprecher Paulina Diem und Lucas Bauer. Dabei erinnerten sie an die Höhepunkte der Schulzeit bis hin zu den Abschlussfahrten. Man habe aber auch die Schulsanierung von Grund auf mitgemacht mit Klassenzimmern in Containern. „Jetzt haben wir ein schönes Schulhaus, in dem wir uns alle wohlfühlten.“ In diese Freude goss er aber auch ein bisschen Wehmut durch den Tod eines Mitschülers, den man durch eine Gedenkminute einbezog.

Schulleiterin und Direktorin Manuela Küfner verglich die Entlass-Schüler ansatzweise mit Zugvögeln, da auch sie ihr Brut-, in diesem Fall das Lerngebiet verlassen und dies auch unabhängig von unseren klimatischen Bedingungen. Ein Großteil werde sicherlich richtig abheben, zuerst vielleicht bei der heutigen Feier oder aber im September, wenn die Lehrzeit beginne und auch das elterliche Nest verlassen werde.

Davor brauche man keine Angst zu haben, „denn die Schüler der Realschulen erwerben fundiertes theoretisches Wissen, das immer Bezug zur Lebenswirklichkeit behält und deswegen werden unsere Absolventen auch von Firmen und Betreiben sehr gerne eingestellt.“ Auch die Schüler, die nach Realschulabschluss weiterführende Schulen besuchen, würden die Erfahrung machen, dass auch sie für diese Schularten bestens vorbereitet seien.

„Wenn ihr heute diese Schule verlasst, liegt es an euch, wie ihr die Investition der vergangenen Jahre verwertet und wir ihr an eure Lebensplanung herangeht.“ Sie verdeutlichte dies an einer Parabel aus Indien, die als Ergebnis oder Lebensregel darauf hinwies „wie ihr euren Mitmenschen begegnet, so begegnen sie euch.“ Es liege an jedem selbst, welche Entscheidungen er treffe oder wie er mit Neuem oder Unbekannten, mit Problemen und schwierigen Situationen umgehe. 

Was immer einem widerfahre, „sucht nicht die Schuld bei den anderen, krempelt die Ärmel hoch und sucht einen Weg aus dem Dilemma heraus. Courage, Respekt, Verlässlichkeit, Teamfähigkeit und Mut seien Werte, die wir an unserer Schule als wichtig erachten und die von allen Lehrkräften weitergegeben werden.“

Anschließend wurden die besten Schüler und Klassenbesten ausgezeichnet. Schulbester wurde dabei mit einem Notendurchschnitt von 1,35 Felix Zier aus Weisbrunn von der Klasse 10c. Er nimmt seine Ausbildung bei einer Firma in Bayreuth aus und möchte Elektriker für Betriebstechnik werden. Zielstrebig hat er selbst nach dieser Ausbildungsstelle Ausschau gehalten und die Firma sei ihm aufgefallen durch verschiedene Auszeichnungen wie „best place to learn“. In der Schule war er schon Vorstandsvorsitzender der Schülerfirma „und hierbei habe ich schöne Erfahrungen gemacht. In der Abschlussklasse war ich stv. Klassensprecher und das Kümmern um die Mitschüler hat mir gefallen.“ Überhaupt habe in der Klasse ein gutes Verhältnis untereinander geherrscht und es habe keinen Lehrer gegeben, mit dem man sich nicht verstanden habe. Mit seiner Ausbildung in Bayreuth verlässt er zudem auch das „elterliche Nest“, denn er wird ein Zimmer in einem Internat der HWK Oberfranken beziehen. Für seine Hobbies des Musikspielens bei den „fidelen Weisbrunnern“ oder dem „Angeln“ blieb ihm jetzt schon wenig Zeit und das werde nun wahrscheinlich nicht viel besser werden.

Übereinstimmend sangen auch die drei übrigen Klassenbesten ein „Loblied“ auf ihre Schule und auch ihre Lehrer. Niklas Oppelt aus Roßstadt drückte es so aus. „Man sieht sie eigentlich gar nicht richtig als Lehrer, sie sind mehr Wegbegleiter für uns Schüler gewesen.“ Er wird an die Fachoberschule Bamberg gehen und möchte dann Bauingenieurwesen studieren. Lukas Rehe aus Oberhaid beginnt seine Ausbildung als Elektriker bei einem Großunternehmen in Erlangen. Dennoch will er auch weiterhin seinem Hobby nachgehen, denn er spielt Basketball in Breitengüßbach. Julia Kirsche aus Gleisenau nimmt eine Ausbildung zur Kauffrau im Landkreis auf. Alle vier Schüler meinten „die Lehrer gehen gut auf die Schüler ein und die Klassen sind mit allen modernen Unterrichts- und Lehrmitteln ausgestattet wie Whiteboard, Kamera und sonstiger Technik.“

Die Wallburg-Realschule ist auch für ihre musische Arbeit bekannt und so war die Feier wieder aufgelockert von tollen Beiträgen wie „ich will fliegen“, einem Medley von „Abba“ und die Klasse 10c ließ mit dem Song 99 Luftballons auch solche in die Luft steigen.

(gg)

Auszeichnungen:

Schulbester: Felix Zier, Weisbrunn (Klasse 10 c), Notendurchschnitt 1,36

Weitere Klassenbeste:

Lukas Rehe, Oberhaid (Klasse 10 a) mit 1,45

Niklas Oppelt, Roßstadt (Klasse 10d) 1,5

Julia Kirsche, Ebelsbach-Gleisenau (Klasse 10 b) 1,67.

Beste Leistungen in einzelnen Fächern erzielten:

Wirtschaft: Xenia Leis, Oberhaid, (Klasse 10 b), Preis der Sparkasse

Naturwissenschaften: Lukas Rehe, Ovberhaid, (Klasse 10a), Preis von Uponor

Kunst: Amelie Bühl, Limbach, (Klasse 10 c), Preis Rudi Schmachtenberger

Englisch: Leon Basel, Viereth, (Klasse 10 d), Preis der Flessabank

Deutsch, Isabel Hartlieb, Stettfeld, (Klasse 10 d), Preis Steuerbüro Witthüser

Französisch: Michelle Barthelmes, Eschenbach (Klasse 10 d), Preis der Raiffeisenbank.

(gg)

Bild 1: Unser Bild zeigt die „Schulbesten“ eingerahmt von Sponsoren sowie Direktorin Manuela Küfner (rechts) und Elternbeiratsvorsitzender Martin Ullrich (links). Die besten Schüler (ab 2. Von links) Isabel Hartlieb, Michelle Barthelmes, Xenia Leis, Julia Kirsche und Amelie Bühl; dahinter ihre männlichen Mitschüler (von links) Leon Basel, Niklas Oppelt, Lukas Rehe und Felix Zier.

Bild 2: Die Klasse 10 c sang zum Abschluss den Song „99 Luftballons“ und ließ dann auch solche in den Himmel steigen.

Foto: Günther Geiling

Tischtennis-Turnier

Netzroller, Topspin, Flip – die Zelluloidkugeln sausten nur so über die vier Tischtennisplatten und an den Augen der Zuschauer vorbei

Am 20.07. veranstaltete die SMV erstmals ein Tischtennis-Turnier für die 5. und 6. Klassen mit tatkräftiger Unterstützung von Herrn Thurn, unserem Turnierleiter, der selbst in der regulären Pause zwischen den Wettkämpfen der beiden Jahrgangsstufen nicht seinen Platz in der Aula verlassen konnte. Dieses kleine Event stellte zumindest für unsere jüngeren Schüler eine Alternative bzw. Entschädigung dar, da in diesem Schuljahr unser bereits traditionelles Fußball-Turnier aufgrund der Sanierung der Turnhallen ersatzlos gestrichen werden musste.

Während der dritten und vierten Unterrichtsstunden tobten sich unsere Fünftklässler leidenschaftlich aus, schnitten, schmetterten, …, angeheizt durch ihre lautstark mitfiebernden Klassenkameraden. Denn nicht nur der/die erfolgreichste(r) Spieler(in), sondern auch die beste Mannschaftsleistung sollten belohnt werden. Aber auch die Sechstklässler standen in der fünften und sechsten Stunde den Jüngeren in nichts nach! Nur gut, dass sich die aktiven Sportler ebenso wie die Zuschauer zwischendurch mit Brezeln und Getränken stärken konnten!

Adrian Hornung (5b) konnte sich – nach einem hart umkämpften Finalspiel gegen seinen Klassenkameraden Kilian Mahr!!! – letztlich über den heiß begehrten Pizza-Gutschein freuen. Auch der Gutschein für eine Familienpizza ging aufgrund der tollen Teamleistung an die Klasse 5b.

Genauso knapp verlief das Finalspiel der sechsten Klassen, wo sich Marco Stark (6d) gegen Simon Hubert (6c) durchsetzen konnte und ebenfalls einen Pizza-Gutschein erhielt. Darüber hinaus sicherte sich die Klasse 6d ebenfalls den Mannschaftssieg und somit den Gutschein für eine leckere Familienpizza.

Ein riesiges Kompliment geht an dieser Stelle an all die Mädels, die wirklich klasse mitfighteten und es ihren männlichen Gegnern mitunter sehr schwer machten. Beim nächsten Mal möchten wir noch mehr Mädels sehen, die begeistert ihren Tischtennisschläger schwingen! Traut euch!

Autorin: Corinna Hartwich-Beck

Das rollende Klassenzimmer im Geographieunterricht

Eine Schule, deren Schüler aus zwei Regierungsbezirken kommen, ist eher selten, aber umso spannender. So machten sich die Klasse 5c und 5d gemeinsam auf, das Einzugsgebiet der Schüler näher zu betrachten. Die Fahrt ging natürlich in Eltmann los, wo bereits das erste Referat am Marktplatz stattfand. Weiter ging die Fahrt nach Unterschleichach, Sand a. M. (dort wurden die Kinder überrascht mit warmem Käsekuchen), Zeil, Ebelsbach, Neubrunn, Breitbrunn, Stettfeld, Staffelbach, Oberhaid (Bürgermeister Carsten Joneitis hat sich in Oberhaid extra Zeit genommen, um Fragen rund um die Politik zu klären), Trosdorf (da wurden wir  in der Marina erwartet) und noch nach Tütschengereuth.  In den  jeweiligen Heimatdörfern der Schüler wurden weitere Referate gehalten,  um so den Nahraum mit eigenem Expertenwissen erkunden zu können. Mit viel Begeisterung, Spaß und vielen Informationen über den Steigerwald und die Haßberge rollten die 5. Klässler um 15.30 Uhr wieder zurück an die Wallburg-Realschule nach Eltmann.