Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

auch wenn Hermann Hesse dabei wohl nicht (vorrangig ;)) an Fairtrade gedacht hat, so nahmen wir uns sein Zitat zum Motto, um Eltern, Schüler und Lehrkräfte auf das neue Schuljahr einzustimmen.

Dabei war es uns ein besonderes Anliegen, unsere neuen Fünftklässler – und ihre Eltern – gleich mit fairen Produkten in Kontakt zu bringen. So nutzten wir das im Zehntklassgang unserer Schule eingerichtete Elterncafé am ersten Schultag dazu, unsere fairen Schulshirts auszustellen. Natürlich gab es auch gleich die Möglichkeit, ein Shirt zu bestellen. Damit aber nicht genug: Ergänzt
wurde unser Fairtrade-Angebot mit einer breiten Produktpalette an Lebensmitteln, den Frau Zettelmeier vom Weltladen Sand für uns organisiert hatte. So gab es allerhand Leckereien zu bestaunen und natürlich zu kaufen, von Schokolade über Kaugummis bis zum O-Saft.

Da unser fairer Produktverkauf im Lehrerzimmer letztes Jahr sehr erfolgreich verlief, nutzten wir die Gelegenheit, im Anschluss außerdem einen Mini-Weltladen dort einzurichten. Bereits am ersten Tag zeichnete sich ein reges Interesse ab, wofür wir allen Kollegen schon einmal danken möchten! Ob wir die Einnahmen von 260 Euro im letzten Jahr diesmal wohl toppen können?

Wir sind zuversichtlich!

Autorin: Kirsten Christiansen

Elterncafé bestens angenommen

Am ersten Schultag hieß erstmals der Elternbeirat unserer Wallburg-Realschule die Eltern der Fünftklässler im Anschluss an die offizielle Begrüßung durch die Schulleitung in der Aula herzlich willkommen in einer eigens eingerichteten Café-Bar. Nachdem die Eltern ihre Sprösslinge in die Hände der vier Klassleiter und Tutoren übergeben hatten, konnten diese sich, klassenweise gruppiert, bei Kaffee und Kuchen stärken, aber auch näher kennen lernen. Zusätzlich lockte ein Stand mit einer großen Auswahl an Fairtrade-Artikeln, der von den noch aktiven Schülersprechern des Vorjahres betreut wurde. Auch die umfangreiche Kollektion an fair gehandelter Schulkleidung konnte währenddessen in Augenschein genommen werden. Viele Eltern verweilten – in Gespräche vertieft – bis zum Unterrichtsende ihrer Schützlinge im Elterncafé – ein Indiz dafür, dass auch im nächsten Jahr diese Veranstaltung eine Wiederholung finden wird.

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die engagierten Mütter aus dem Elternbeirat und unsere Schülersprecher für den heutigen tollen Vormittag, aber auch an die Schüler der 8c, die stellvertretend für die SMV den Spüldienst in der Küche übernommen haben!

Autoren: Maria Brasch, Corinna Hartwich-Beck

Abschlussshirts zum FAIRlieben!

Weitere Kreise zieht der Fairtrade-Gedanke an unserer Schule in diesem Jahr. Nachdem wir vor zwei Jahren die Schulkleidung auf fair gehandelte, schicke Shirts umgestellt hatten, die wir von Wailua beziehen, ging es die Klasse 10d nun erstmals an, faire Abschluss-Shirts zu organisieren – mit Erfolg!

Rechtzeitig vor unserer Abschlussfahrt gelang es uns dank der engen Zusammenarbeit mit Jennifer Moser von Wailua, unsere flauschigen Stanley&Stella-Pullis in Empfang zu nehmen – und das im Gegensatz zu herkömmlichen Pullis mit gutem Gewissen. Denn um die Journalistinnen Sarah Kramer und Lara Keilbart vom „Tagesspiegel“ zu zitieren: „Wer für ein Kleidungsstück nur ein paar Euro ausgibt, muss sich über eines im Klaren sein: Faire Produktion ist bei günstigen Preisen nicht möglich.“

Herkömmliche Kleidung führt zu ökologischen und sozialen Katastrophen: So trocknete der Aralsee unter anderem aus, weil die Baumwollproduktion Unsummen an Wasser verschlingt. Etwa ein Viertel aller Insektenvernichtungsmittel kommen im Baumwollanbau zum Einsatz. Und obwohl der erste, oberste und wichtigste Artikel in unserem Grundgesetz lautet „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“, scheint das für Anhänger der sogenannten Fast-Fashion-Bewegung nicht für die Arbeiter zu gelten, die im Ausland ihre Kleidung herstellen. Denn diese Menschen in Indien, Bangladesch, China oder Myanmar verdienen oftmals nicht genug Geld, um überleben zu können; sie erhalten kein Krankengeld, keine Rente und können nicht in den Mutterschutz treten. Sie haben schlichtweg häufig nicht einmal einen Arbeitsvertrag und können so je nach Belieben gefeuert oder eingestellt werden. Gesundheitsschutz? Fehlanzeige. Vergitterte Fenster und abgeschlossene Türen machen die Flucht aus brennenden Textilfabriken unmöglich. Kleine Fusseln in der Luft führen zu Lungenkrankheiten, der Umgang mit den Chemikalien zum Färben von Kleidung zu Verätzungen, Krebs usw. Wir wollten auch nicht, dass unsere „Spaß-Shirts“ durch die Hände von Kindern gegangen sind, die arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen dürfen.

Daher hoffen wir in diesem und dem nächsten Jahr auf viele Nachahmer und stehen natürlich bei Nachfragen allen interessierten Klassen und Lehrkräften mit Rat und Tat zur Seite!

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/arbeitsbedingungen-in-der-textilproduktion-eine-frage-des-preises/13494184.html

http://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/industriebranchen/textilindustrie

http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38751/textilindustrie

Autor: Kirsten Christiansen

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S.A.F.T. = superfleißige Achtklässler füllen Trinkbecher

So könnte man den Vormittag des 10.07.2017 zusammenfassen, als ein emsiges Grüppchen 8c-ler Frau Braschs Küche in Beschlag nahm, um leckere faire Cocktails zu kreieren. Zunächst schien das gar kein so einfaches Unterfangen … da ließ sich der Kirschsaft partout nicht sauber einschenken, dort klebte das Crushed Eis so hartnäckig aneinander, dass mehrere Schüler ihre Aggressionen daran ausleben durften, bis wir es gelöst hatten (woran sie dabei wohl gedacht haben? :D).

Doch nach und nach gewannen unsere Helferlein immer mehr Routine, sodass schlussendlich perfekte „Platzverweise“ (rot-gelber Cocktail aus Kirsch- und Maracujasaft auf Limette mit Rohrzucker) ebenso serviert werden konnten wie die exotische „Sommermilch“ (Bananenmilch mit Ananas) und „Sanfter Engel“ (nein, das beschreibt nicht nur Frau Brasch, deren stoische Gelassenheit wir inmitten des Chaos in der Küche, das aus wuselnden, Fleisch brutzelnden Zehntklässlern bestand, bewundern durften … sondern auch einen O-Saft plus Vanilleeis-Cocktail). Liebevoll mit Obstspießen dekoriert fanden die erfrischenden Sommerdrinks erst ihren Platz an der vom Kreisjugendring entliehenen, professionellen Saftbar – ein toller Service! – und danach zügig im Magen durstiger Schüler. Ein besonderer Dank geht dabei vor allem auch an unsere Fünft- und Sechstklässler, bei denen die Cocktails reißenden Absatz fanden!

Mit dieser Cocktail-Aktion fand ein weiteres erfolgreiches Jahr unseres Fairtrade-Teams sein Ende, denn alle möglichen Zutaten wurden aus fairem Handel bezogen, sei es der Orangensaft, der Rohrzucker, die Ananas oder die Milch. Bei den Ingredienzen, die nicht mit Fairtrade-Siegel im Handel verfügbar waren, verwendeten wir ausschließlich regionale Ware (z. B. beim Kirschsaft) bzw. achteten auf das Bio-Siegel (z. B. beim Vanille-Eis).

Warum all diese Mühe?

  • Weil ein Orangenpflücker auf einer Plantage z. B. in Brasilien nur 10 Euro am Tag verdient – und die auch nur, wenn er 2 Tonnen Orangen (!) am Tag erntet.
  • Weil ca. 30% des Preises einer Saftpackung an den Einzelhandel gehen.
  • Weil für die Produktion eines Kilogramms Zucker 1.783 Liter Wasser verbraucht werden … und Unmengen an Anbaufläche.
  • Weil z. B. das Ananas-Produktionsland Costa Rica pro Hektar den weltweit höchsten Verbrauch an Pestiziden aufweist.
  • und … und … und …

Guten Gewissens kann man Saft also nur trinken, wenn er fair gehandelt ist. Hoffentlich haben wir dazu ein kleines bisschen beigetragen, ist z. B. der Orangensaft doch der zweitbeliebteste Saft unter den Deutschen (nach Apfelsaft)! Dass es sehr wohl möglich ist, alle Zutaten für leckere Säfte, Schorlen, Smoothies und Ähnliches fair gehandelt zu beziehen, konnten wir auf jeden Fall durch unsere Aktion demonstrieren. Wir hoffen, der eine oder andere „Kunde“ erinnert sich auch daheim am Frühstückstisch daran! Vielleicht könnte dann S.A.F.T. ja auch für „Schüler akquirieren faire Trinkprodukte“ stehen? ?

P.S: Auch dieses Jahr gelang es uns, in doppelter Hinsicht Gutes zu tun, konnten wir mit unserer Saftbar doch Einnahmen in Höhe von rund 50 Euro erwirtschaften, welche wie immer gespendet werden und diesmal (weitgehend) den Jahresbeitrag unserer Schule für unsere Amnesty-International-Mitgliedschaft finanzieren.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/saftige-geschaefte-unter-welchen-bedingungen-orangensaft-hergestellt-wird/13457822.html

https://www.misereor.de/fileadmin/publikationen/fact-sheet-zucker-2015.pdf

http://www.deutschlandfunkkultur.de/ananas-anbau-suess-und-giftig.979.de.html?dram:article_id=277718

Autoren: Susanne Müller & Kirsten Christiansen 

Verkaufsaktion von Fairtrade-Produkten

Gabriel Kirchner

262…

…bezeichnet die Anwesenheitspauschale für EU-Parlamentarier, die Modellnummer des ersten Flugzeugs mit Stahltriebwerken – und außerdem den Umsatz in Euro, den die Wallburg-Realschule im Rahmen einer Verkaufsaktion von Fairtrade-Produkten im Dezember und Januar erzielen konnte.

Mit Unterstützung von Maria Zettelmeier vom Weltladen in Sand am Main war es uns möglich, einen bunten Reigen unterschiedlicher fair gehandelter Waren, von B wie Bonbons über R wie Reis bis Z wie Zimt-Kaugummis, anzubieten. Dieser wurde am Weihnachtskonzert präsentiert und anschließend an mehreren Tagen in den Pausen an der Wallburg-Realschule verkauft. Ein besonderes Lob geht an die vielen Kollegen, die dankbare Abnehmer der leckeren Lebensmittel waren.

Vor allem Süßigkeiten jedweder Art entwickelten sich rasch zu Bestsellern, seien es fair gehandelte Schoko-Tafeln, Haselnuss-Waffeln, umhüllte Espressobohnen oder Gummibärchen. Es freut uns, dass wir mit diesem Angebot dem allgemein hohen Stresspegel kurz vor den Ferien und der Zeugnisvergabe ein paar „faire“ Glückshormone in Schoko-Form entgegensetzen konnten und der Fairtrade-Verkauf so gut angenommen wurde!

Nicht ganz 262 Arbeiten erschuf die Klasse 8d IIIb mit ihrer Kunst-Lehrerin Irene Rupprecht im Rahmen des T-Shirt-Wettbewerbs von Fairtrade Deutschland zum Fashion Fairday – immerhin befasste sich die ganze Klasse mit der Aufgabe, ein Motiv zu entwickeln, das die Idee „Ich will’s fair!“ widerspiegelt. Dabei passte die Aktion wie die Faust auf’s Auge zum Lehrplan der achten Klasse, der die Behandlung des Themas Werbung und Layout vorsieht. Mit Feuereifer machten sich alle Beteiligten daran, gab es doch das Gewinner-Motiv als T-Shirt-Druck für die ganze Klasse zu gewinnen, plus eine Gewinnbeteiligung am öffentlichen Verkauf der Shirts.

Leider heimste ein Gymnasium letztendlich den tollen Preis ein, doch die Schüler bekamen schöne Taschen für ihre Beteiligung am Wettbewerb und die besten Ideen (darunter natürlich auch unsere) wurden online veröffentlicht:

https://www.fairtrade-schools.de/ideenpool/so-machen-es-andere/t-shirt-motive/?no_cache=1&sword_list%5B%5D=T-Shirt