Werte-Schlagwörter zieren die Flure

Werte-Schlagwörter zieren die Flure

„Höflichkeit und Zuverlässigkeit“ sowie „Selbstwertgefühl und Sauberkeit“ zieren als Werte-Schlagwörter die Flure unserer Fünft- und SechstklässlerInnen, …

… aber wissen diese etwas damit anzufangen? Eine Frage für unser Werte-Team, um aktiv zu werden. Schon frühzeitig im laufenden Schuljahr hatten die sechs Mädels und zwei Jungs sich per Videokonferenzen an ihre Planung für entsprechende Kurzschulungen gemacht, die sie dann jeweils innerhalb einer Klassleiterstunde durchführen wollten. Doch angesichts täglicher Testungen in Coronazeiten entfiel Woche für Woche, Monat für Monat diese donnerstägliche Stunde. Letztlich verwarfen wir den Plan mit der Klassleiterstunde und hofften auf das Verständnis der Lehrkräfte, dass wir einzelne Schulstunden für knapp 25 Minuten mit unserem Vorhaben in Beschlag nehmen konnten: Am ersten Schultag nach den Osterferien, dem 25.04.2022, schließlich stiegen die Mitglieder des Werte-Teams pärchenweise in den 5. und 6. Klassen spielerisch in die Thematiken ein, lieferten per PowerPoint-Präsentationen das nötige Knowhow und riefen zur Eigeninitiative mit Hilfe kleiner Challenges auf, wofür sich besonders die FünftklässlerInnen sehr aufgeschlossen zeigten. Aber auch beispielsweise die Umfragen zur Selbsteinschätzung unter den SechstklässlerInnen führten vor Augen, dass die überwiegende Mehrheit von ihnen sich sehr selbstkritisch bewertet. Letztlich machte dann noch allen Werte-Teamern die Technik einen Strich durch die Rechnung, als sie keines der während eines nachmittäglichen Treffens in der Schule vorbereiteten Kahoots, die der Festigung des Gehörten bzw. Gelernten gedient hätten, durchgeführt werden konnte. Dennoch gehen sie optimistisch aus diesen Kurzschulungen heraus, da sie davon überzeugt sind, dass die Eingangsfrage nun wirklich alle unserer Fünft- und SechstklässlerInnen zuverlässig beantworten können und sich hoffentlich auch fortwährend um die Umsetzung dieser Werte im schulischen wie privaten Alltag bemühen werden.

Autorin: Corinna Hartwich-Beck

Gesund, lecker und schnell zuzubereiten – gibt’s nicht? Gibt’s doch!

Gesund, lecker und schnell zuzubereiten – gibt’s nicht? Gibt’s doch!

Als wir im vergangenen Schuljahr im Rahmen unserer internen Evaluation eine Befragung unserer SchülerInnen durchführten, mussten wir bei der Durchsicht der Ergebnisse erkennen, dass einer nicht unerheblichen Zahl von ihnen die körperlichen Grundlagen fehlen, die geistige Anstrengung und nachhaltiges Lernen erst ermöglichen – nämlich eine gesunde Ernährung. Damals gab mehr als die Hälfte der Befragten an, sie würden nur unregelmäßig oder gar nicht frühstücken. Noch weniger konnten bestätigen, dass es sich bei ihrem Frühstück um eine gesunde Mahlzeit handle. 

Hier erkannten wir als Schule Handlungsbedarf, denn schon der amerikanische Psychologe Abraham Maslow stellte im Rahmen seines als „Bedürfnispyramide“ bekanntgewordenen Modells der menschlichen Grundbedürfnisse fest, dass erst körpernahe Bedürfnisse wie das nach Schlaf, Trinken, Essen usw. erfüllt sein müssen, danach soziale Bedürfnisse, bevor höhere Bedürfnisse wie Lernen überhaupt in den Fokus rücken. 

Auch deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine klare Meinung zum Thema Frühstück für Kinder: „Am besten sollte der Tag mit einem vollwertigen Frühstück vor dem Unterricht und einem zweiten in der Schule beginnen. […] Optimal ist es, wenn sich das erste Frühstück zu Hause und die Zwischenverpflegung in der Schule ergänzen.“ Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass das Frühstück für Kinder möglichst wenig Zucker und auch nicht zu viel Fett enthalten sollte, was zum Beispiel in handelsüblichen Fertig-Müslis, gekauften Croissants usw. im Regelfall nicht gegeben ist. Stattdessen sollte ein Frühstück für Kinder aus Getreide, Obst beziehungsweise Gemüse sowie (ggf. auch alternativen) Milchprodukten bestehen – dies kann zum Beispiel ein selbstgemachtes Müsli sein oder ein Vollkornbrot mit Käse und Gemüse belegt.

Um einen kleinen Vorrat an tollen gesunden Frühstücksideen zu sammeln – und auch zur Ehrenrettung unserer Schülerschaft, denn natürlich ernähren sich glücklicherweise auch viele gesund – führten wir im Dezember einen Wettbewerb durch, bei dem die SchülerInnen aufgerufen waren, Rezepte einzusenden. Diese werden wir nach und nach im Schulmanager, in unserem Hausaufgabenheft oder im Jahresbericht veröffentlichen. Für die eingesandten Rezepte winkten tolle Preise, so u. a. eine gravierte Brotzeitbox aus Edelstahl, ein Kochbuch, Jahresplaner, Kopfhörer und vieles mehr! 

Sehr erfreut waren wir über die wirklich große Beteiligung an unserem Wettbewerb erreichten uns doch insgesamt 11 Einsendungen aus allen Jahrgangsstufen! Wirklich super fanden wir es, dass viele SchülerInnen das Profil unserer Schule ihrer Auswahl berücksichtigt haben – so wurden beispielsweise Rezepte eingesandt, in denen extra dazu aufgerufen wurde, fair gehandelten Kakao zu verwenden, oder es wurde auf saisonales Gemüse zurückgegriffen. Bei so vielen schmackhaften Rezeptideen fiel uns die Auswahl sehr schwer und wir freuten uns umso mehr, dass wir jedem zumindest einen kleinen Trostpreis überreichen konnten. Letzten Endes schafften es folgende Rezepte mit ihren Autorinnen aufs „Treppchen“:

1. Platz: „Vollkorn-Waffeln mit Obst“, Leonie Z. (5a)

2. Platz: „Power-Frühstück“, Lina R. (7d)

3. Platz: „Faire Schoko-Bananen-Pancakes“, Veronika R. (7b) und 

„Kürbis-Tassenkuchen“, Leonie M. (10d)

Wir hoffen, mit diesem tollen Rezepte-Fundus vielen weiteren SchülerInnen – und Lehrkräften – Anregungen bieten zu können für ein gesunde Frühstück! Vielen Dank euch allen für eure Beteiligung und herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerinnen! 

– Autorinnen: Susanne Müller und Kirsten Christiansen

Alle Einsender und Einsenderinnen konnten sich über Trostpreise freuen.

Briefmarathon von Amnesty International rund um den Tag der Menschenrechte

Briefmarathon von Amnesty International rund um den Tag der Menschenrechte

2 Meerschweinchen, 2 Jeans, 1 Packung O-Saft, 1 Päckchen Kaffee
und 8 Tafeln Schokolade …

haben wir im Dezember 2021 Rahmen des Briefmarathons von Amnesty International rund um den Tag der Menschenrechte zusammengeschrieben, nämlich das Gewicht von 5,8 Kilogramm! Insgesamt schrieben alle erdenklichen Klassen und Jahrgangsstufen der Wallburg-Realschule sage und schreibe 1.175 Briefe zu Gunsten von Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis sitzen: 

Darunter war Bernardo aus Guatemala, der Lehrer ist und sich für die Rechte der Urbevölkerung einsetzt, indem er sich bemüht, einen heiligen Fluss zu schützen. Sein Schicksal provozierte die meisten Reaktionen, denn zu seinen Gunsten wurden 157 Briefe geschrieben.

Dann war da Ciham aus Eritrea; die 15-jährige hat die eritreische und die amerikanische Staatsbürgerschaft und wurde 2012 bei einem Fluchtversuch verschleppt. Seitdem ist sie verschwunden – seit 9 Jahren weiß nicht einmal ihre Familie, ob sie noch lebt. 

Ein ähnliches Schicksal teilt Mikita aus Belarus er wurde auf einer Demonstration festgenommen, als er  16 Jahre alt war und mit einer Elektroschockwaffe traktiert, wonach er zu 5 Jahren Haft verurteilt wurde. Auch aufgrund seines Alters ging sein Schicksal unseren Schülerinnen nahe; so ließen sie sich es nicht nehmen, 135 Briefe zu seinen Gunsten zu formulieren.

Sehr bewegt hat unsere Schülerinnen und Schüler aber auch das Schicksal zweier Frauen in der Ukraine, die sich im Rahmen ihrer Beteiligung an der Organisation „Sphere“ für die Rechte von Frauen, lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intergeschlechtlichen Menschen einsetzen. Wegen dieser Arbeit ist die Organisation Opfer von fast 30 Angriffen geworden, denen die Polizei kaum nachging. Wir schrieben 138 Briefe, um „Sphere“ den Rücken zu stärken.

Insgesamt konnten wir einen neuen Rekord verbuchen: Obwohl wir schon seit vielen Jahren am Briefmarathon teilnehmen, haben wir es noch nie geschafft, 1.175 Briefe zu senden! Ein großer Dank geht in diesem Zusammenhang sowohl an die KollegInnen, die für das Thema Unterrichtszeit geopfert haben (ein besonderer Dank an Herrn Kabus und Herrn Obermeier für die Einbindung in den Sozialkunde-Unterricht), als auch an unsere interessierten und couragierte SchülerInnen in allen erdenklichen Jahrgangsstufen, die sich mit diesen Einzelschicksalen und den Menschenrechtsverletzungen beschäftigt haben und es sich aus der daraus resultierenden Empörung nicht haben nehmen lassen, Briefe zu schreiben. Ihr seid toll und euer Engagement straft all jene einmal mehr Lügen, die behaupten, die Jugend von heute wäre gänzlich uninteressiert an Politik.

– Autorin: Kirsten Christiansen

Advent to go

Advent to go

Liebe Schülerin, lieber Schüler,

Tee, Sterne, Keks und Kerzen – herzlich willkommen im Advent!

Wir haben für dich etwas vorbereitet. Für jedes Wochenende im Advent. Als Wegbegleiter. Oder Seelenwärmer. Als kleine Anregung für zuhause.

Wo und wann?

Ab 26.11. jeden Freitag in der Adventszeit. 2. Pause, 1. Stock vor den Elternsprechzimmern.

Wir freuen uns auf dich!

Projekttag Tod und Bestattung

Projekttag Tod und Bestattung

„Wenn ein Trauerfall in Ihrer eigenen Familie ist, übernehmen Sie dann trotzdem selbst die Bestattung und sämtliche anderen Vorbereitungen?“

…, so lautete eine der vielen Fragen, mit denen am 25.10.2021 Frau Schuhmann, Mitinhaberin des Familienunternehmens „Hetterich Bestattungen“, sowie die geprüfte Bestatterin Frau Kremer von unseren Neuntklässlern während des zum sechsten Mal (leider hatten wir im Vorjahr coronabedingt dieses wichtige Event canceln müssen) stattfindenden Projekttags „Tod und Bestattung“ konfrontiert wurden. Einmal mehr verstanden es die beiden Damen, die die obige Frage einstimmig und voller Überzeugung mit einem lauten „Ja, auf jeden Fall!“ beantworteten, dieses gesellschaftliche Tabuthema völlig unverkrampft und sehr anschaulich in jeweils zwei Schulstunden sowohl den anwesenden Lehrkräften als auch den Jugendlichen durch ihre offene, lockere Art näher zu bringen, aber auch ihren beruflichen Alltag erlebbar zu machen.

Während Petra Schuhmann durch den elterlichen Betrieb in Zeil von klein auf gemeinsam mit ihrem Bruder in diese Thematik hineingewachsen ist, entschied sich Tanja Kremer aus einer Vielzahl von persönlichen Schicksalsschlägen in jungen Jahren heraus für das Bestattungswesen. Deswegen stehe für Frau Kremer an oberster Stelle, trauernden Angehörigen einen schönen, individuellen Abschied von der verstorbenen Person zu ermöglichen, beispielsweise in den eigenen vier Wänden. Dazu gehöre für sie selbstverständlich auch der wertschätzende Umgang mit dem Verstorbenen, was sie leider in ihren jungen Jahren bei einem plötzlich verstorbenen nahen Familienmitglied nicht erlebt hätte.

Im Verlauf der zweistündigen Projektsequenzen trauten sich zunehmend Schülerinnen und Schüler – teilweise mittels eines kleinen Fragenkatalogs, der im Vorfeld erarbeitet worden war und in den Hosentaschen griffbereit „schlummerte“ – praktische wie auch sehr persönliche Fragen zu stellen. So erfuhren alle Anwesenden u. a., dass inzwischen in unserer Region der Anteil an Urnenbestattungen bei über 70 Prozent liegt, da viele die Grabpflege bei einer Erdbestattung abschrecke, weswegen auch die Nachfrage nach Urnenwänden oder einer Besetzung in Wäldern (→ Ruheforst, Friedwald) gestiegen sei. Eine Einäscherung dauere zwischen 1 ½ und 2 Stunden im Durchschnitt. Auf die Frage, was sie als sehr belastend in ihrem Beruf empfinde, entgegnete Tanja Kremer ohne Umschweife: „Wenn der/die Verstorbene im Alter meiner Kinder ist, dann lässt mich das auch nach 15 Jahren Berufserfahrung nicht kalt; das geht einem wirklich ans Herz. Auch wenn wir Babys verabschieden oder ein junger Erwachsener verstirbt, der kleine Kinder hinterlässt, macht das einen immer sehr betroffen.“ Doch betonte wiederum Petra Schuhmann, es sei das Schönste an ihrer Tätigkeit, Angehörige in ihrer Trauer aufzufangen und zu begleiten und eben die eigene Menschenkenntnis zu nutzen, um die Trauernden adäquat zu beraten, z. B. für einen sehr naturverbundenen Verstorbenen eine Natururne mit Walddekor zu organisieren. Indem Bestattern in der heutigen Zeit mehr Freiraum zur Verfügung stünde, könne viel mehr auf individuelle Wünsche eingegangen werden, genieße man auch bei den Angehörigen ein viel größeres Vertrauen. Zusätzlich wurden auch Dokumente wie Vorsorgevertrag, Sterbeversicherung oder Bestattungsverfügung thematisiert und die Tendenz herausgestellt, dass immer mehr Leute vorab ihre Beerdigung planten – teils sogar mit der gesamten Familie -, wodurch dann tatsächlich im Todesfall den Hinterbliebenen früher und auch mehr Zeit zur Trauer ermöglicht würde.

Im Anschluss an die durchaus lebhafte Fragerunde stellten Frau Schuhmann und Frau Kremer Trends für trauernde Angehörige wie Mini-Gedenkurnen, Fingerabdruckschmuck oder auch als Neuheit die „Perle mit Seele“ aus einer Haarlocke vor, demonstrierten das Auseinandernehmen von mitgebrachten Urnen. Auch die Möglichkeit, die genannten Accessoires sowie Urnen aus nächster Nähe zu betrachten, Broschüren über Ruheforst, Seebestattung, zum digitalen Nachlass und Kataloge mit modernen Sargmodellen, z. B. aus Papier, durchzublättern, wurde von vielen Neuntklässlern an den Schautischen genutzt.

Abgerundet wurde dieses kurzweilige, äußerst lehrreiche Projekt durch den gemeinsamen Gang zum Leichenwagen, der nebst Inventar inspiziert wurde, wobei die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler eher „respektvoll“ auf Distanz blieb. Frau Kremer und Frau Schuhmann präsentierten und erklärten geduldig Details am Sarg inklusive Deckengarnitur, führten eine Überführungstrage vor und bauten eine Schaufeltrage zusammen. Auch das Angebot des „Probeliegens“ im Sarg wurde in diesem Schuljahr von einzelnen, überwiegend weiblichen Personen (auch eine Lehrkraft zählte dazu) ohne jegliche Berührungsängste wahrgenommen, was aber ebenso den völlig unverkrampften Umgang mit dem Prozess des Sterbens, aber auch des Trauerns von Seiten der beiden Referentinnen verdeutlichte.

An dieser Stelle ergeht ein Riesen-Dankeschön an Frau Schuhmann und Frau Kremer für ihren fesselnden Vortrag, der sich so gut mit dem in derselben Woche stattfindenden Berufswahlseminar verknüpfen ließ und zugleich auf Allerheiligen einstimmte. Die Fachschaften Religion und Ethik wie auch die Schülerinnen und Schüler würden sich sehr freuen, wenn auch in Zukunft dieses Projekt fortgeführt werden könnte bzw. – wie wir in Vor-Corona-Zeiten schon angedacht hatten – zum Projekttag ausgeweitet werden könnte unter Einbindung der Themenkomplexe „Hospizarbeit“, „Palliativpflege“ sowie „Organspende“. Schauen wir also optimistisch gestimmt ins Schuljahr 2022/23!

Autor: Corinna Hartwich-Beck

Impressionen vom Anfangsgottesdienst

Impressionen vom Anfangsgottesdienst

Der Regenbogen – ein Zeichen der Hoffnung, des gegenseitigen Verstehens, der Toleranz, der Vergebung und des Friedens. Außerdem immer wieder schön durch seine Farbenvielfalt.

Deshalb stand der Anfangsgottesdienst am 24. September in der Aula unserer Schule auch ganz in seinem Zeichen.

Wir haben uns außerdem sehr gefreut, nach coronabedingter Auszeit endlich wieder gemeinsam mit der Schulfamilie einen Gottesdienst feiern zu können!

 

Autorin Christine Blöchl